Letzter Weg für Elizabeth II.: 2 Millionen weinten in London mit der royalen Familie. 2.000 Trauergäste aus aller Welt erwiesen ihr letzte Ehre. 4 Milliarden verfolgten das Ereignis weltweit im TV.
London. Der neue König Charles III. kämpfte ebenso mit den Tränen wie sein ältester Sohn William – der neue Prince of Wales und Thronfolger –, als sie den Sarg von Queen Elizabeth II. gestern in die Westminster Abbey eskortierten. Am Montag war die britische königliche Familie – die vier Kinder, alle Enkelkinder und die Urenkel George und Charlotte der verstorbenen Monarchin – in Trauer vereint.
Streitigkeiten rund um den rebellischen Prince Harry und Meghan spielten bei dem Staatsbegräbnis keine Rolle.
Nur protokollarische „Kleinigkeiten“ – Harry durfte ebenso wenig wie Andrew Uniform tragen – zeigten die Risse.
Nach der Prozession hatte in der bekannten Kirche – dort wurde die Queen vor über 70 Jahren auch gekrönt – um 11 Uhr mit einem Chor der Gottesdienst begonnen. Auf dem Sarg lagen die Krone mit dem größten Diamanten der Welt. In der ersten Reihe nahmen die vier Kinder – Charles, Anne, Andrew, Edward – Platz.
2.000 Gäste aus aller Welt in Westminster
Zeremonie. Die Trauerfeierlichkeit – kurz davor wurde im gesamten Königreich um 12.58 Uhr zwei Minuten still gedacht – wurde von Reverend David Hoyle angeführt, der sich bei einer „Ausnahmepersönlichkeit für ihre Dienste“ vor dieser letzten Reise bedankte, bevor „Lilibet“ am späten Nachmittag gemeinsam mit ihrem geliebten Mann Philip in Schloss Windsor ihre letzte Ruhestätte finden sollte.
Davor erwiesen ihr in der Westminster Abbey so viele Staatschefs und gekrönte Häupter wie noch nie die – letzte – Ehre. 2.000 Gäste aus aller Welt waren in London live dabei. Neben der königlichen Familie nahmen auch die britische Premierministerin Liz Truss sowie alle lebenden Premierminister von Tony Blair bis Boris Johnson teil. Auch US-Präsident Joe Biden und dessen Frau Jill ebenso wie Frankreichs Emmanuel und Brigitte Macron bis hin zu Hunderten Staatschefs nahmen in der historischen Kirche Platz.
Sämtliche Könige, darunter Hollands Willem-Alexander und Máxima oder Spaniens Felipe und Letizia verneigten sich vor der Verstorbenen. An diesem Montag waren wohl so viele gekrönte Häupter und Spitzenpolitiker wie noch nie zuvor gleichzeitig auf einem Fleck, während die neue Queen Consort Camilla und die Princess of Wales Kate gemeinsam mit den anderen ein letztes Mal „God save the Queen“ sangen, bevor der persönliche Dudelsackspieler der Queen, Major Paul Burns „Sleep, Dearie, Sleep“ spielte – wie es die Queen ausdrücklich in ihrem letzten Willen festgelegt hatte.
Danach bewegte sich der Konvoi mit dem royalen Sarg von der Westminster Abbey über Parliament Square vorbei an Whitehall, dem Victoria Monument und der Constitution Hall bis zum Wellington Arch.
Den ganzen Weg über standen Zigtausende Menschen entlang der Straßen, um sich teils weinend von jener Königin zu verabschieden, die über 70 Jahre im Amt war. Im Anschluss wurde der Sarg ins fünfunddreißig Kilometer entfernte Schloss Windsor gebracht, gefolgt vom Konvoi mit der königlichen Familie und 800 ausgewählten Gästen.
Sarg wurde in königliche Gruft hinuntergelassen
Der Sarg Königin Elizabeths II. ist im Rahmen des Aussegnungsgottesdiensts für die Monarchin am Montagabend in die königliche Gruft unter der St.-Georges-Kapelle in Windsor hinuntergelassen worden. Zuvor waren die Insignien, Krone, Zepter und Reichsapfel vom Sarg genommen und auf dem Altar platziert worden.
Mit dem Aussegnungsgottesdienst ist der öffentliche Teil des Staatsbegräbnisses für Queen Elizabeth II. zu Ende gegangen. Es war das letzte Mal, dass der mit der royalen Standarte bedeckte Sarg der Königin öffentlich zu sehen war, bevor er in die königliche Gruft unter der St.-Georges-Kapelle in Windsor hinuntergelassen wurde.
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