Gesundheit
Das gute Leben
06.11.2025Gesundheit ist die wichtigste Voraussetzung für hohe Lebensqualität, daher sollten wir sie pflegen, so lange wir können. Das Land Niederösterreich hat einen Gesundheitsplan erarbeitet, der die Struktur des Gesundheitsversorgung völlig neu denkt.
Die sprichwörtliche „Insel der Seligen“ ist Österreich vielleicht nicht, dennoch liegt das Land im europäischen Vergleich im Spitzenfeld, wenn es um Lebensqualität geht: Der Lebensstandard ist vergleichsweise hoch und der Wohlfahrtsstaat gut ausgebaut Das gilt genauso für das Land Niederösterreich. Laut Statistik Austria geben die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ihre Lebenszufriedenheit mit 7,7 von 10 Punkten eine gute Note und liegen damit genau im österreichischen Durchschnitt.
Doch was macht den Menschen eigentlich zufrieden? Von welchen Faktoren hängt unsere Lebensqualität ab? Ein wichtiger Aspekt ist die soziale Einbettung des Einzelnen. Wer sich zugehörig fühlt und auf ein sicheres Netz aus Familie, Freunden und Bekannten zählen kann, ist generell glücklicher als Menschen mit wenig Kontakt zu anderen. Ergebnisse einer europaweiten Umfrage zeigen zudem, dass Menschen, die mit Partnern und Kindern zusammenleben, am zufriedensten sind. Auch die generelle Wohnsituation und das Umfeld sowie das regelmäßige Einkommen stehen weit oben auf der Prioritätenliste, wenn es um die persönliche Zufriedenheit geht. Die Freizeitgestaltung hat hingegen am wenigsten Einfluss.
Gesundheit hat oberste Priorität
Als wichtigster Faktor in Sachen Lebensqualität wird in allen Umfragen die persönliche Gesundheit genannt. Wer sich selbst als gesund einschätzt, genießt sein Leben deutlich mehr als Menschen, die mit Krankheiten zu kämpfen haben. Gleichzeitig beeinflusst der individuelle Gesundheitszustand automatisch andere Lebensbereiche: Man ist vielleicht nicht mehr so unbeschwert in der Freizeitgestaltung, das soziale Netz wird dünner, möglicherweise ist die Leistungsfähigkeit eingeschränkt, was sich schließlich auf Beruf und Einkommen negativ auswirkt.
Dementsprechend ist es nur logisch, wenn jeder Einzelne seine eigene Gesundheit zur obersten Priorität macht und sich gut darum kümmert. Die tägliche Bewegung an der frischen Luft gehört zu den wichtigsten gesundheitsfördernden Maßnahmen – und sie kostet nichts! Da haben es die Bewohner rund um die Wiener Alpen besonders leicht. Aber auch Wald- und Weinviertel bieten herrliche Wander- und Spazierwege direkt vor der Haustüre. Und auch die Ernährung hat jeder Mensch selbst in der Hand: Mehr Selbstgekochtes, mehr Vitamine und andere Nährstoffe, dafür weniger Genussmittel wie Alkohol, Zucker und Nikotin – damit lassen sich viele gesundheitliche Risiken langfristig verringern und sogar viele existierende Beschwerden wieder verbessern.
Gesundheitsplan Niederösterreich reagiert auf Veränderungen
Dennoch braucht es ein gut funktionierendes System aus Spitälern und niedergelassenen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, die Hilfe anbieten, wenn sie gebraucht wird. Um all das zu gewährleisten, hat die Landesregierung den Gesundheitsplan Niederösterreich erstellt, ein Maßnahmenpaket, das die Gesundheitsversorgung für die Zukunft absichern soll. Dazu gehören die bestmögliche medizinische und pflegerische Betreuung in allen Regionen und eine Notfallversorgung, die an jedem Ort rund um die Uhr schnelle und zuverlässige Hilfe garantiert.
Notwendig wurde dieser Maßnahmenplan aufgrund der großen demografischen Veränderungen. Bis 20240 wird eine halbe Million Menschen in Niederösterreich über 65 Jahre alt sein, das ist knapp ein Drittel der Landesbevölkerung. Die Zahl der über 85-Jährigen wird sich in den nächsten 25 Jahren sogar mehr als verdoppeln. Die geburtenstärksten Jahrgänge gehen jetzt in Pension, dadurch wird es auch im Gesundheitssystem an Fachkräften mangeln. Gleichzeitig gehen die Geburten stark zurück. All das macht es notwendig, die Gesundheitsstrukturen an den gesellschaftlichen Wandel anzupassen.
Hausärzte sollen auch in Zukunft das Fundament der Gesundheitsversorgung bleiben. Sie sollen durch Primärversorgungseinheiten ergänzt werden, in denen Allgemeinmediziner, Kinderärzte und andere Gesundheitsberufe in einem Haus zusammenarbeiten. In Zukunft soll jede Bezirkshauptstadt in Niederösterreich ein solches Primärversorgungszentrum haben, um die Kliniken in der Region zu entlasten und schnelle, unkomplizierte medizinische Versorgung der Menschen zu gewährleisten. Ähnlich soll auch die Facharztversorgung organisiert werden. Neben den einzelnen Facharzt-Ordinationen soll es Facharztzentren geben, an denen sowohl Kassen- als auch Wahlärzte eine bestmögliche regionale Versorgung sichern. Der Weg in die Klinik ist dann oft nicht notwendig.
Die richtige Behandlung am richtigen Ort
Auch die Kliniken werden neu strukturiert. Das übergeordnete Ziel ist es, bestimmte Leistungen in regionalen Schwerpunkthäusern zu bündeln. Nicht jedes Krankenhaus muss in Zukunft alle Leistungen anbieten, trotzdem sind in jeder Region alle Leistungen zugänglich. So wird zum Beispiel schrittweise in jeder Region Niederösterreichs ein wohnortnahes Angebot in der Akutgeriatrie geschaffen. Das Universitätsklinikum St. Pölten und das Universitätsklinikum Wiener Neustadt werden eine überregionale Zentralfunktion haben und die meisten Leistungen anbieten. Regionale Krankenhäuser werden vor allem bei chronischen Erkrankungen und anderen Fachdisziplinen zuständig sein. Zusätzlich wird es Krankenhäuser mit Grundversorgungsfunktionen geben, die Basisleistungen aus Innerer Medizin und Allgemeinchirurgie anbieten. Die Erst- und Akutversorgung ist in allen Kliniken garantiert. Einige Sonderkrankenanstalten spezialisieren sich auf bestimmte Krankheitsbilder, wie das Klinikum Allensteig mit seiner Neuro-Reha.
Der Gesundheitsplan Niederösterreich wird von allen gesundheitsrelevanten Organisationen unterstützt. Dazu gehören Rotes Kreuz und Samariterbund, die Ärztekammer Niederösterreich, die Österreichische Gesundheitskasse, die ÖAMTC Flugrettung, der Notruf Niederösterreich, sowie der niederösterreichische Sanitätsrat und der Patientenanwalt. Das Versprechen: Strukturänderungen gibt es erst dann, wenn zuvor neue, bessere Strukturen geschaffen wurden. Eine lückenlose Versorgung bleibt dabei zu jeder Zeit und in allen Regionen aufrecht.