Bildung & Forschung
Wissen schaffen für die Zukunft
06.11.2025Niederösterreich hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem dynamischen Wissenschafts- und Forschungsstandort entwickelt. Es sind die Zukunftsthemen, die wesentlich zur Sicherung der Lebensqualität beitragen. Auch die Wirtschaft profitiert.
Die Donau-Universität Krems, das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg, vier Privatuniversitäten, fünf Fachhochschulen, dazu pädagogische und theologische Hochschulen und das Universitäts- und Forschungszentrum Tulln. Wer sich in Niederösterreich bilden oder weiterbilden will, hat alle Möglichkeiten. Viele der Wissenschaftseinrichtungen sind erst in den letzten dreißig Jahren gegründet worden und haben dem Standort inzwischen auch international einen guten Ruf eingebracht.
Weit über Österreichs Grenzen anerkannt ist die Donau-Universität Krems. Sie hat sich auf die Höherqualifizierung von Berufstätigen spezialisiert und ist damit die führende öffentliche Universität für Weiterbildung in Europa. Derzeit sind hier rund 7.500 Studierende zugelassen, rund 33.000 Absolventinnen und Absolventen haben ihr Studium in den letzten 30 Jahren bereits erfolgreich abgeschlossen.
Von Grundlagenforschung bis zu Angewandten Wissenschaften
Grundlagenforschung auf Weltklasse-Niveau wird im 2009 eröffneten ISTA in Klosterneuburg betrieben. Über 80 Forschungsgruppen aus aller Welt forschen hier in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften und profitieren vom internationalen Umfeld und von modernster Infrastruktur. Bis 2036 soll das Institut auf seine endgültige Größe von 150 Gruppen anwachsen. Grundlagenforschung, das bedeutet Wissenschaft, die allein durch die Neugier getrieben wird. Die Wissenschaftler werden weder auf bestimmte Themen noch auf vordefinierte Forschungsbereiche eingeschränkt. So führt Grundlagenforschung zu unvorhergesehenen, aber nützlichen und wertvollen Entdeckungen.
Ein ganz anderes Ziel verfolgen Angewandte Wissenschaften, wie sie im IMC Krems vermittelt werden. Die Fachhochschule bietet 16 Bachelor- und 13 Master-Studiengänge an und konzentriert sich auf die Schwerpunkte Wirtschaft, Gesundheit sowie Naturwissenschaften und Technik. Hier sollen ganz konkrete innovative Lösungen zum Nutzen von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft entwickelt werden. Das Studienangebot reicht vom Baustellenmanagement bis zum Master der Sportmedizin. Auch das IMC Krems legt großen Wert auf Internationalität und bietet zahlreiche Studiengänge in englischer Sprache an.
Technopole: Forschung und Wirtschaft an einem Ort
Eine solide Verbindung zwischen den Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft ist eines der Ziele, die Niederösterreich konsequent verfolgt. Um das Land als „hochinnovativen Wirtschaftsstandort“ weiter auszubauen, soll daher der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft intensiviert werden. Zu diesem Zweck wurden vier Technopol-Standorte als Drehscheiben zwischen Wirtschaft, akademischer Ausbildung und Forschung definiert. An jedem Standort wurde ein Technologie- und Forschungszentrum errichtet, wo sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit bestimmten Schwerpunkten ansiedeln können. Krems dient als Technopol für Gesundheitstechnologie, Tulln für natürliche Ressourcen und biobasierte Technologien, Wiener Neustadt konzentriert sich auf Medizin- und Materialtechnologien und Wieselburg ist der Technopol für Bioenergie, Agrar- und Lebensmitteltechnologie.
Welch große Bedeutung Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich haben, zeigt sich auch in den Ausgaben des Landes für die Forschungsförderung. Im letzten Jahr betrugen sie knapp 153 Millionen Euro, das sind 3,26 Prozent des Bruttoregionalprodukts. Die Investitionen in Forschung, aber auch in Innovation, sollen langfristig Stabilität sichern und zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Studierende aus aller Welt kommen ins Land, heimische und internationale Forschungseinrichtungen und Unternehmen gründen hier ihren Standort und sorgen für Arbeitsplätze und Wohlstand. In den letzten zwölf Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in Forschung und experimenteller Entwicklung in Niederösterreich um rund 60 Prozent auf knapp 9.000 angestiegen.
Die Forscherinnen und Forscher der Zukunft
Schulkinder werden in Niederösterreich schon früh an Wissenschaft und Forschung herangeführt. Im Haus der Digitalisierung in Tulln können Schulklassen in Workshops modernstes technisches Equipment ausprobieren, von Roboterarmen und 3D-Druckern bis zum Laser Cutter. Forschungsinstitute und Unternehmen bringen ihre Wissenschaftsthemen mit Workshops in die Schulen. In Exkursionen erleben Kinder und Jugendliche zum Beispiel die Biodiversität im Wald oder sehen, wie eine Müllverwertungsanlage funktioniert. Und im Escape Room „Das Geheimnis des Elixiers“ tauchen sie spielerisch in die Welt der modernen Biotechnologie ein.
In den Sommerferien können junge Menschen an den Kinder- und Jugendunis Hochschulluft schnuppern, und im YouTube-Kanal „Jugend forscht digital!“ stellt die Abteilung Wissenschaft und Forschung der Landesregierung spannende Experimente zum Ausprobieren und Nachmachen zur Verfügung. Seit 2024 erscheint dreimal im Jahr das ForscheN Magazin für die ganze Familie. Es ist voller faszinierender Experimente, lehrreicher Texte und Rätselgeschichten. Daneben erfährt man, wie Wissenschaftler arbeiten und welche Projekte sie verfolgen.
Bei Jung und Alt beliebt: Die Lange Nacht der Forschung
Spannend für alle, die sich für Wissenschaft und Forschung interessieren, ist die jährlich stattfindende Lange Nacht der Forschung. Im Jahr 2024 präsentierten in Niederösterreich ganze 96 Wissenschaftseinrichtungen an 32 Standorten spannende Forschungsprojekte: Von Asparn an der Zaya bis Wiener Neustadt und von Krems bis Tulln nutzten über 10.000 Besucher die Gelegenheit Spitzenforschung und innovative Technologien aus Niederösterreich kennenzulernen. Für die Forschungseinrichtungen ist diese Veranstaltung jedes Jahr eine gute Gelegenheit, um wissenschaftliche Erkenntnisse an Menschen aller Altersgruppen zu vermitteln. Und zwar sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum. Für die Besucherinnen und Besucher ist sie jedes Mal ein unvergessliches Erlebnis.