Start-ups

Heimische Wirtschaft steht für Vielfalt

06.10.2025

Trotz Krise: In Österreich werden immer mehr Unternehmen neu gegründet. 

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Die aktuellen Zahlen der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zeigen: Die heimische Gründerszene ist lebendig und vielfältig. Junge Menschen und Frauen treiben die Entwicklung maßgeblich voran. Mit gezielten Fördermaßnahmen, weniger Bürokratie und einem gesellschaftlichen Klima, das Unternehmertum wertschätzt, könnte dieser positive Trend weiter verstärkt werden – zum Nutzen der gesamten Wirtschaft.

Österreich verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 21.128 Neugründungen (ohne Personenbetreuung). Das entspricht einem deutlichen Anstieg von 9,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Damit zeigt sich: Unternehmertum liegt im Trend – und die Bereitschaft, Verantwortung für die eigene wirtschaftliche Zukunft zu übernehmen, wächst.

Freiheit und Flexibilität als Hauptmotive

Die Motive der Gründerinnen und Gründer sind eindeutig: 70,2 Prozent nennen eine flexible Zeit- und Lebensgestaltung als wichtigsten Beweggrund. Fast ebenso viele (69,9 Prozent) möchten ihr eigener Chef oder ihre eigene Chefin sein. 61,8 Prozent erhoffen sich zudem ein höheres Einkommen. Bemerkenswert: Nur 1,5 Prozent fühlen sich in die Selbstständigkeit gedrängt – Zwangsgründungen spielen somit praktisch keine Rolle.

Besonders stark ist das Gründungsinteresse bei den unter 30-Jährigen, sogar die Gruppe der unter 20-Jährigen legt überdurchschnittlich zu. Das zeigt, wie sehr die junge Generation nach Selbstbestimmung und Eigenverantwortung strebt. Das Durchschnittsalter der Gründer liegt stabil bei 36,7 Jahren.

Der weibliche Unternehmergeist bleibt ein wesentlicher Faktor: 45,4 Prozent aller Neugründungen stammen von Frauen. Damit bleibt der Anteil nahezu konstant, wenn auch leicht rückläufig gegenüber dem Vorjahr (-0,1 Prozent).

Handwerk, Handel und Beratung als Gründungsschwerpunkte

Die meisten Unternehmen entstehen im Gewerbe und Handwerk (39 Prozent), gefolgt vom Handel (26,1 Prozent) und Information & Consulting (20,5 Prozent). Besonders gefragt sind Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT-Dienstleistungen, dicht gefolgt von Werbung und Marktkommunikation. Dahinter reihen sich Online- und Versandhandel, persönliche Dienstleistungen sowie Direktvertrieb ein.

Bei den Rechtsformen dominieren weiterhin die Einzelunternehmen mit 82,8 Prozent. Dahinter folgen die GmbH mit 13,4 Prozent und – mit leichter Zunahme – die noch junge FlexKapG (0,7 Prozent).

Start-ups treiben den digitalen Wandel voran

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind es oft Start-ups, die den Takt des Fortschritts bestimmen. Vor allem in Bereichen wie Künstliche Intelligenz (KI), GPS-Technologien und intelligenter Datenverarbeitung entwickeln junge Unternehmen aus Österreich Lösungen, die den Alltag smarter und effizienter machen. Ob präzise Logistiksysteme, smarte Tracker für Haustiere oder selbstlernende Softwareplattformen – digitale Innovation zeigt hier ganz konkret, wie Technologie reale Probleme löst. Entscheidend ist dabei nicht nur die technische Raffinesse, sondern der spürbare gesellschaftliche Mehrwert.

Nachhaltigkeit wird zum Lifestyle

Innovation bedeutet heute weit mehr als Hightech. Unter dem Schlagwort Nachhaltigkeit setzen Gründerinnen und Gründer auf Ideen, die Umweltbewusstsein in den Alltag integrieren. Wiederverwendbare Versandverpackungen, plastikfreie Alternativen oder Plattformen, die Jugendliche für Umweltthemen sensibilisieren, machen deutlich: Klimaschutz kann unkompliziert, attraktiv und sogar trendig sein. Österreichische Start-ups zeigen damit, dass grüne Konzepte längst kein Nischenthema mehr sind, sondern das Potenzial haben, breite Zielgruppen zu begeistern.

Geschäftsmodelle mit Verantwortung

Viele junge Unternehmen setzen bewusst auf Nischenmärkte – und das mit Erfolg. Ob nachhaltige Lebensmittel, Zero-Waste-Konzepte oder ressourcenschonende Technologien in Photovoltaik und IT: Österreichs Start-up-Szene versteht es, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz zu verbinden. Daraus entstehen nicht nur erfolgreiche Geschäftsmodelle, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Kreativität, Mut und der Wille, Dinge besser zu machen, prägen eine Gründergeneration, die Ökonomie und Nachhaltigkeit neu denkt.

Zur Vollversion des Artikels