Female Empowerment

Frauen auf dem Weg in die Führungsebene

26.03.2025

In den letzten Jahren hat Österreich Fortschritte bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen gemacht. Dennoch bleiben sie unterrepräsentiert.  

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Obwohl Frauen mit 48,4 % nahezu die Hälfte aller unselbständig Beschäftigten in Österreich stellen, sind laut Statistik Austria nur 32,9 Prozent der leitenden Positionen mit Frauen besetzt. Das lässt darauf schließen, dass auch in den Führungsebenen unterhalb des Aufsichtsrats und des Vorstands noch Potenzial für eine ausgewogenere Geschlechterverteilung besteht und somit Möglichkeiten zur Überwindung der sogenannten „gläsernen Decken“ bestehen.

Erfolg durch eine hohe Frauenquote

Anlässlich des Internationalen Weltfrauentags am 8. März analysierte der Informationsdienstleister CRIF erneut die Frauenquote in österreichischen Unternehmen. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Unternehmen mit einer höheren bzw. ausgewogenen Frauenquote im Durchschnitt eine bessere wirtschaftliche Performance haben und langfristig erfolgreicher sind. Unternehmen mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung zeigen im Gleichzeitig zeigt sich, dass besonders kapitalintensive Unternehmen weiterhin von Männern dominiert werden. Einzelunternehmen hingegen weisen traditionell einen hohen Frauenanteil auf: 44,2 Prozent der Inhaber von Einzelunternehmen in Österreich sind Frauen. Auch unter Prokuristen ist der Frauenanteil mit 54,8 Prozent überdurchschnittlich hoch. Anders sieht es bei Kapitalgesellschaften aus: Von den insgesamt 264.492 Geschäftsführungspositionen in Österreich sind nur 15,6 Prozent mit Frauen besetzt. Noch deutlicher ist das Ungleichgewicht in den Vorständen großer Unternehmen. Von 2.044 Vorstandsmitgliedern sind lediglich 11,7 Prozent weiblich. Auch die Aufsichtsräte zeigen ein ähnliches Bild: Frauen nehmen hier nur rund 23,5 Prozent der Positionen ein.

Frauen stark in sozialen Berufen, unterrepräsentiert in technischen Branchen

Die Verteilung der Frauenquote variiert stark zwischen den Branchen. Besonders viele Einzelunternehmerinnen gibt es in den Bereichen Handel (65,4 %), Sonstige Dienstleistungen (79,2 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (77 %) sowie bei Erziehung und Unterricht (47,6 %). Ganz anders sieht es in technischen, industriellen und kapitalintensiven Branchen aus. Auffällig niedrig ist die Frauenquote bei Einzelunternehmen in den Branchen Land- und Forstwirtschaft (12 %), Verkehr und Logistik (11,6 %) und Information und Kommunikation (11,1 %). Absolutes Schlusslicht sind Einzelunternehmen der Baubranche mit einer Inhaberinnenquote von nur 3,9 Prozent. Bei den Kapitalgesellschaften zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Der Anteil der Unternehmen mit einer Frauenquote von mindestens 50 Prozent ist im Gesundheits- und Sozialwesen (37,8 %) am höchsten, gefolgt von Sonstigen Dienstleistungen (34,5 %) und Erziehung und Unterricht (29,9 %).

Auch im Bundesländer-Vergleich gibt es deutliche Unterschiede in der Frauenquote. Während im Burgenland mit 51,3 Prozent mehr Frauen als Männer Einzelunternehmen führen, liegt der Anteil in Niederösterreich bei 48,6 Prozent und in der Steiermark bei 46,4 Prozent. In den westlichen Bundesländern ist der Frauenanteil niedriger: Tirol verzeichnet 38,7 Prozent, Salzburg 41,8 Prozent und Vorarlberg 45,2 Prozent. Wenn es um die Geschäftsführung von Kapitalgesellschaften geht, ist die Frauenquote generell niedrig, während Wien mit 17,4 Prozent noch die höchste Quote aufweist und Vorarlberg mit 12,9 Prozent die niedrigste.

Phönix, der Gründerpreis

Auch in diesem Jahr zeichnete der Österreichische Gründungspreis Phönix wieder die besten Projekte aus. Eine Kategorie, die Female Entrepreneurs, zielt dabei insbesondere darauf ab, die Sichtbarkeit und Unverzichtbarkeit von Forscherinnen und Gründerinnen im Hightech-Bereich zu unterstreichen. In den beiden Kategorien „Female Entrepreneurs“ und „Prototyp“ ging Birgit Mitter, die Gründerin und Geschäftsführerin von Ensemo GmbH, als Siegerin hervor. Durch die Verbindung von Biologie und Mechatronik ist es dem Unternehmen gelungen, natürliche Mikroorganismen vollautomatisch direkt in Saatgut einzubringen.  Die Technologie ermöglicht den Einsatz biologischer Alternativen zu Agrochemikalien. Dies schützt die Gesundheit von Böden und Gewässern und hilft bei der Produktion von Lebensmitteln ohne gesundheitsgefährdende chemische Rückstände.

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