Finanzen & Vorsorge

Grünes Geld liegt voll im Trend

26.03.2025

Immer mehr Menschen investieren bewusst in Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung – für ein gutes Gewissen und attraktive Renditen zugleich. 

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Die Beachtung ethischer, sozialer und ökologischer Aspekte wird bei der Geldanlage immer wichtiger – nachhaltige Geldanlagen erobern die Finanzwelt und sind längst nicht mehr nur etwas für Idealisten. Sie bieten nicht nur ein gutes Gewissen, sondern auch handfeste wirtschaftliche Vorteile: attraktive Renditechancen und eine breitere Streuung im Portfolio! Dies bestätigt auch der Marktbericht 2024 des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG).

Klimafreundlich sparen mit Transparenzregeln

Laut diesem Bericht stieg das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Österreich auf ein neues Rekordhoch von 89,2 Milliarden Euro, nachdem es im Vorjahr noch bei 67,3 Milliarden Euro lag. Diese Summe umfasst nachhaltige Publikumsfonds, Mandate, Spezialfonds sowie nachhaltig verwaltete Kunden- und Eigenanlagen. Während es früher den Anbietern weitgehend freistand, ihre Produkte als nachhaltig zu bezeichnen, sorgt nun ein klarer regulatorischer Rahmen für Transparenz. Ein wichtiger Parameter sind hier die drei Buchstaben ESG. Sie stehen für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Damit werden Unternehmen zertifiziert, die Maßnahmen für den Erhalt der Natur setzen, sich für Menschenrechte einsetzen und als Unternehmen fair agieren und Korruption vermeiden.

Grüne Versicherungstarife

Eine aktuelle Arbeiterkammer (AK)–Analyse bei 19 Versicherungen zeigt, dass die Nachhaltigkeitsansätze stark variieren. „Grün“ sind Versicherungstarife meist bei Kfz-Polizzen, etwa Rabatte bei E-Fahrzeugen oder Gebäudeversicherungen setzen oft auf Energieeffizienz und Ökobau mit „Zuckerln“. Versicherungstarife für erneuerbare Energien sind noch rar. Als Konsument sollte man bei seiner Versicherung gezielt nach nachhaltigen Tarifen fragen: Als Beispiel sei die geplante Schadensgutmachung genannt: Forciert der Versicherer Reparieren statt Wegwerfen oder Neukauf? Fördert der Versicherer den Ersatz eines Schadens (zum Beispiel Haushalt, Eigenheim) durch umweltfreundliche Materialien?

Auch im Bereich der Lebensversicherungen kann man umweltbewusst sparen. Versicherungen bieten Fonds, die zu 100 % mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind und daher nicht in Rüstung oder Atomkraft investieren.

Männer bauen Schulden ab, Frauen sparen

Geld sparen, Ausgaben besser kontrollieren und mehr in ihre Gesundheit investieren – das sind die finanziellen Ziele der Österreicherinnen und Österreicher für 2025, wie eine aktuelle Umfrage der bank99 zeigt. Mehr als ein Drittel der Befragten möchte generell mehr Geld sparen (36 %), gefolgt von dem Ziel, die eigenen Ausgaben besser zu kontrollieren (26 %). Ebenfalls häufig genannt sind der Vorsatz, mehr in die eigene Gesundheit zu investieren (25 %), sowie Schulden abzubauen (21 %). Zu den weniger populären Vorsorgeplänen zählen Investments in Immobilien (10 %), in nachhaltige bzw. ethische Fonds (7 %) oder in eine frühzeitige Altersvorsorge (9 %). Der Vorsatz, generell mehr zu sparen (Frauen: 43 % vs. Männer: 30 %) und Ausgaben im kommenden Jahr besser im Blick zu haben (30 % vs. 22 %), ist bei Frauen deutlich ausgeprägter als bei Männern. Diese wiederum legen mehr Wert auf den Schuldenabbau (Männer: 25 % vs. Frauen: 16 %), während Frauen etwas stärker das Anlegen eines Notgroschens (Frauen: 24 % vs. Männer: 22 %) priorisieren.

 

Zukunftssichere Pensionen

Pensionssysteme beruhen weltweit in der Regel auf drei Säulen: einer öffentlichen, einer betrieblichen und einer privaten Säule. Um das Pensionssystem zukunftsfit zu gestalten und den Standort Österreich weiter zu stärken, braucht es auch hierzulande ein integriertes Drei-Säulen-Pensionssystem: Die erste Säule ist der Grundpfeiler des Pensionssystems, ergänzt durch eine gut ausgebaute betriebliche und private Altersvorsorge. Dadurch kann die Sicherung des Lebensstandards bzw. die Kaufkraft im Alter verbessert werden. Der Österreichische Versicherungsverband (VVO) und der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen fordern daher den Ausbau der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Diese beiden Säulen des Pensionssystems stellen eine wichtige Ergänzung zur staatlichen Pension dar und sollten auch nebeneinander gefördert und ausgebaut werden.

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