2er Active Tourer

Das ist der erste Van von BMW

14.02.2014


Puristen müssen hart sein: Raumwunder mit Frontantrieb und Dreizylinder.

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© BMW AG
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Wie alle anderen Autohersteller will auch BMW in Zukunft weiter wachsen. Die aktuelle Modellpalette verkauft sich zwar blendend, doch das ist den Verantwortlichen nicht genug, weshalb die Angebotspalette nun auch in Segmente ausgedehnt wird, in denen der Hersteller bisher nicht vertreten war. Leider werden dabei auch Kernwerte der Marke wie der Heckantrieb über Bord geworfen. Doch das muss wohl so sein. Den Anfang der Produkterweiterung macht nun der 2er Active Tourer, der auf dem Genfer Autosalon 2014 (ab 6. März) Weltpremiere feiert und kaum mehr Überraschungen bietet. Denn der erste Van von BMW (auch wenn der Hersteller diese Bezeichnung nicht gerne hört) unterscheidet sich kaum von den im Vorjahr präsentierten und äußerst seriennahen Studien "Concept Active Tourer Outdoor " und  "Active Tourer Concept " (siehe Diashows ganz unten).

Abmessungen und Design
Der 2er Active Tourer passt genau ins Kompakt-Segment und muss sich dort unter anderem gegen die ähnlich gestrickte B-Klasse von Mercedes oder dem brandneuen VW Golf Sportsvan behaupten. Das Auto ist 4.342 Millimeter lang, 1.800 Millimeter breit und 1.555 Millimeter hoch und soll ein erhabenes Raumgefühl bieten. Letzteres verdankt er dem Frontantrieb und den quer eingebauten Motoren, die eine deutlich bessere Raumausnutzung erlauben. Darüber hinaus ermöglichen auch der lange Radstand von 2.670 Millimeter und eine höhere Dachlinie eine optimale Ausnutzung des Innenraumes. Dennoch wirkt der 2er Active Tourer nicht langweilig. Die Designer schafften es sogar ihm eine Portion Dynamik ins Blechkleid zu zaubern. Die Front zeigt mit der typischen Niere, den schmalen Scheinwerfern und dem breiten Lufteinlass auf den ersten Blick, dass hier ein BMW im Anmarsch ist. In der Seitenansicht fallen die nach hinten ansteigende Fensterlinie, die kurzen Überhänge und die eher flach stehende D-Säule auf. Der berühmte Hofmeisterknick im hintersten Fenster darf natürlich auch nicht fehlen. Das Heck hinterlässt mit seinem gedrungenen Aufbau, den geteilten Rückleuchten in L-Form sowie den in die Heckschürze eingelassenen Endrohren ebenfalls einen dynamischen Eindruck.

Neben der Basisversion erlauben zwei weitere Ausstattungs-Lines eine gezielte Individualisierung. Die Sport Line betont die dynamischen Elemente, die Luxury Line legt den Schwerpunkt auf Eleganz. Auf Wunsch gibt es für den Newcomer auch ein M Sportpaket (ab November).

Variabilität und Funktionalität
Ein großer, variabler Kofferraum ist in dieser Klasse Plicht. Diese Vorgabe erfüllt der Kompaktvan von BMW mit einem Volumen von 468 bis 1.510 Liter und einer serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 geteilten und umlegbaren Rückenlehne im Fond sehr gut. Darüber hinaus lässt sich das Ladeabteil durch eine verschiebbare Rückbank flexibel nutzen und je nach Anforderung kann die Kniefreiheit oder das Stauvolumen erhöht werden. Ein cleveres Detail ist der faltbare Ladeboden, unter dem sich ein Staufach mit einer Multifunktionswanne befindet. Die verstellbare Rückenlehne soll den Komfort auf den drei Fondplätzen oder das Raumangebot für das Gepäck zusätzlich steigern. Einen guten Zugang zum Heckabteil ermöglicht die große, breite und weit aufschwingende Heckklappe. Auf Wunsch öffnet und schließt sie automatisch auf Knopfdruck oder lässt sich mit dem Smart Opener per Gestensteuerung bedienen. Dabei muss der Besitzer nur mit dem Fuß unter dem Heckstoßfänger "hin- und herfuchteln".
 

Cockpit, Vernetzung und Assistenzsysteme
Fahrer und Beifahrer haben ebenfalls viel Bewegungsfreiheit. Ihr Blick fällt auf ein modern gestaltetes Cockpit, bei dem die Mittelkonsole Marken-typisch leicht zum Fahrer geneigt ist. Alle wichtigen Informationen werden über ein großes Display oberhalb der Mittelkonsole angezeigt. Konnektivität und Online-Anbindung werden groß geschrieben. Die unter BMW ConnectedDrive zusammengefassten Assistenzsysteme sowie die Info- und Entertainmentlösungen sollen Sicherheit und Komfort steigern. Auf Basis einer Monokamera arbeiten beispielsweise der Stauassistent oder die kamerabasierte Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion. Sie unterstützen den Fahrer beim Beschleunigen und Bremsen, aber auch beim Lenken und entlasten bei Aufgaben, etwa bei Kolonnenfahrt auf der Autobahn oder dichtem Verkehr in der Stadt.

Mit "Services & Apps" kommen Smartphone-Anwendungen ins Fahrzeug oder es können Dienste wie der Concierge Service oder Real Time Traffic Information zugebucht werden. Wie in anderem BMW-Modellen ist auch im 2er Active Tourer ein Head-Up Display erhältlich. Es projiziert alle relevanten Fahrinformationen in vollfarbiger Darstellung ins Blickfeld des Fahrers. Dabei werden die Informationen nicht wie bei den teureren Modellen an der Windschutzscheibe dargestellt, sondern auf einer ausfahrbaren Scheibe zwischen Lenkrad und Frontscheibe. Das kennen wir bereits vom neuen Mini.

Dreizylinder und Frontantrieb
Apropos neuer Mini . Mit dem teilt sich der 2er Active Tourer den Frontantrieb sowie viele Teile der Plattform und einige der neuen Motoren. Konkret stehen zur Markteinführung des Fahrzeugs drei Drei- und Vierzylinder-Motoren einer neuen Motorengeneration zur Wahl. Sie verfügen über eine kompakte Bauweise, sollen extrem sparsam sein, sind allesamt mit der bekannten TwinPower Turbo Technologie ausgerüstet und erfüllen die Schadstoffnorm EU6.

Das Basismodell 218i Active Tourer (Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 6,1/4,2/4,9 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 115 g/km) setzt auf einen Dreizylinder und Sechsgang Handschaltgetriebe, der auch im neuen Mini Cooper zum Einsatz kommt. Wie bei dem kleinen Briten hat der Motor auch hier 1,5 Liter Hubraum und 136 PS. Für eine gesteigerte Laufruhe über den gesamten Drehzahlbereich soll eine Ausgleichswelle sorgen.

Als Topmodell steht zum Marktstart der 225i Active Tourer (Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 7,6/5,0/6,0 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 139 g/km) zur Verfügung. Mit satten 231 PS, einer Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in 6,8 Sekunden und 235 km/h Höchstgeschwindigkeit dürfte der Vierzylinder neue Bestmarken in seiner Fahrzeugklasse setzen.

Im 218d Active Tourer (Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 5,0/3,6/4,1 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 109 g/km) arbeitet ein Vierzylinder-Selbstzünder mit 150 PS. Er gehört wie die beiden Benziner ebenfalls zur neuen Motorenfamilie und stellt ein Drehmoment von 330 Nm zur Verfügung. Der Selbstzünder beschleunigt den Kompaktvan aus dem Stand in 8,9 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h.

Verfügbarkeit
In Österreich kommt der neue 2er Active Tourer im September 2014 in den Handel. Preise gibt es noch nicht.

Neben dem 2er Active Tourer feiern in Genf auch noch das 4er Gran Coupé und der überarbeitete X3 ihre Premiere.

Noch mehr Infos über BMW finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fotos vom "Concept Active Tourer Outdoor"

Fotos vom Active Tourer Concept

Fotos vom 4er Grand Coupé

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