Zweite Reihe

Crashtest: Erhöhte Gefahr auf der Rückbank

21.06.2011


Sicherheit für Fahrzeuginsassen auf der Rückbank ist verbesserungsbedürftig.

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© ÖAMTC
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Der jüngste Crashtest , an dem auch der heimische Autofahrerclub ÖAMTC mitgewirkt hat, zeigt, dass Gurtkraftbegrenzer und Gurtstraffer nicht nur auf den vorderen Plätzen Sinn machen. "Ohne Kraftbegrenzer wird der Insasse bei einem Aufprall mit einer Belastung von zehn Kilonewton, das entspricht dem Gewicht einer Tonne, zurückgehalten. Dieser Wert kann durch den Begrenzer, der den Körper 'weicher' bremst, halbiert werden", erklärt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Das Risiko bleibender Hirnschäden nach einem Autounfall kann dadurch um bis zu 80 Prozent reduziert werden, die Belastung der Brust verringert sich ebenfalls.

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Besserer Schutz für Fondpassagiere gefordert
In alten Fahrzeugen saß man in der zweiten Reihe wesentlich sicherer. Dort drohten bei einem Frontalaufprall weder der harte Zusammenstoß mit dem Lenkrad noch gefährliche Deformationen des Fußraums. Durch neue Sicherheitssysteme konnte der Schutz der Personen in der ersten Reihe zwar deutlich verbessert werden, im Bereich der Rücksitze sind die Hersteller jedoch gefordert.

Mercedes stattet derzeit als einziger großer Autobauer die Rücksitze serienmäßig mit Gurtstraffer und Kraftbegrenzer aus. Bei VW gibt es hinten serienmäßig Gurtkraftbegrenzer, den Straffer zumindest optional. "Passive Sicherheitssysteme sollten künftig auch im Fond der Fahrzeuge zur Serienausstattung gehören. Neben Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern und optimierten Kopfstützen könnten in Zukunft neue Systeme wie der Airbag im Gurt, der die freiwerdenden Kräfte auf eine größere Fläche verteilt, den Schutz der Heckpassagiere weiter verbessern", erklärt Lang.

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Erfolge
Die langjährige Verbraucherschutzaktivität der internationalen Automobilclubs konnte schon viel zur Sicherheit moderner Fahrzeuge beitragen. Vor allem der Schutz für Lenker und Beifahrer hat sich dank Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer, Front- und Seitenairbags sowie optimierter Kopfstützen stark erhöht. Auf den vorderen Plätzen ist diese Ausstattung mittlerweile Standard. Im Gegensatz dazu lässt der Schutz für die Passagiere in der zweiten Reihe allerdings stark zu wünschen übrig. Hier sind die Hersteller gefordert. Beruhigend ist jedoh, dass zumindest Kinder in einem ordnungsgemäß montierten und gesicherten Kindersitz selbst auf der Rückbank gut aufgehoben sind.

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