Kombi auf Schwedisch

Der neue Volvo V60 D5 im Test

11.11.2010

Mit dem V60 schicken die Schweden einen neuen Premium-Kombi ins Rennen.

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© Volvo
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Vor einigen Wochen haben wir an dieser Stelle den neuen Volvo V60 erstmals präsentiert. Dieser basiert auf dem ebenfalls in diesem Jahr erschienen S60 und wurde auch bereits in einer sportlichen R-Version vorgestellt. Kurz vor dem Marktstart am 13. November konnten wir den noblen "Schwedenlaster" nun testen.

Mini-Kofferraum
Optisch tritt der V60, wie berichtet, äußerst dynamisch auf. Was der Optik gut tut, wirkt sich jedoch negativ auf die Ladetugenden des "Kombis" aus. So bieten selbst die nicht allzu großen Premium-Konkurrenten (siehe unten) durchwegs mehr Ladevolumen und selbst der kleine Bruder V50 kann den V60 in diesem Bereich toppen. Konkret stehen dem Fahrer lediglich 430 Liter zur Verfügung. Dafür gibt es zahlreiche praktische Ladedetails, wie die im Verhältnis 40:20:40 klappbare Rückbank, den ebenen Ladeboden, die niedrige Ladekante oder die umklappbare Beifahrersitzlehne.

Tolles Ambiente
Auch ansonsten kann der Innenraum überzeugen. Kopf- und Beinfreiheit reichen selbst im Fond für zwei Erwachsene locker aus. Vorne passen die Sitze ebenfalls perfekt - nur die crashoptimierte Kopfstütze drückt etwas zu sehr auf den Hinterkopf. Das klassische Cockpitdesign mit der schwebenden Mittelkonsole wirkt schick und hochwertig. Instrumente und Schalter sind einwandfrei ablesbar und bedienfreundlich. Nur die kleinen Tasten in der Mittelkonsole können vom Verkehrsgeschehen ablenken.

Fahreindruck
Im Testwagen steckte der 205 PS starke Fünfzylinderdiesel, der sich als kongenialer Partner für den V60 erweist. Sein hohes Drehmoment (420 Nm) sorgt für ordentliche Fahrleistungen. Da der Motor relativ schwer auf der Frontachse lastet, spielen auch Traktionsprobleme kaum eine Rolle. In zügigen 6,9 Sekunden geht es auf Tempo 100, maximal sind 230 Sachen möglich. Beim Lärmpegel hält sich das Aggregat vornehm zurück, bei hohen Touren wirkt der Sound sogar sportlich. Das straffe Fahrwerk bietet eine perfekte Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Spielerisch zirkelt der V60 mit wenig Seitenneigung durch enge Kurven.

Ausstattung
In Sachen Sicherheitsausstattung weist der Volvo seine Konkurrenten in den Schatten. Optional verhindert der V60 Auffahrunfälle bis 30 km/h voll automatisch. Außerdem bremst er auch selbstständig für Fußgänger. Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistent sind ebenfalls zu haben. Wer den Volvo mit allem ausstattet, was die Sicherheits-Aufpreisliste bietet, kann sich aber auch schnell etwas bevormundet vorkommen. Die meisten Assistenten kann man aber auch deaktivieren. Ein massives Airbagsortiment, ABS und ESP sind immer mit an Bord.

Bei der Komfortausstattung zeigt sich selbst die Basisversion Kinetic schon gut bestückt. Ohne Klimaautomatik, E-Fensterheber, CD-Radio, etc. verlässt kein V60 das Werk.

Verbrauch
Volvo verspricht für den Handschalter ohne Allrad (auch als AWD und/oder Sechsstufenautomatik erhältlich) einen Verbrauch von 5,4 Liter. Bei uns zeigte der Bordcomputer 6,7 Liter an, was aufgrund der Performance und der zügigen Testetappe ein wirklich guter Wert ist.

Fazit
Mit dem V60 braucht sich Volvo vor den Hauptkonkurrenten Audi (A4 Avant), BMW (3er Touring) und Mercedes (C-Klasse T-Modell) nicht verstecken, auch wenn das bescheidene Ladevolumen einige Käufer abschrecken dürfte. Pro Jahr werden 50.000 V60 gebaut, von denen 90 Prozent in Europa verkauft werden sollen. Dieses Ziel scheint für die Schweden durchaus erreichbar zu sein.

Technische Daten
2,4 l Fünzylinder-Turbo mit 205 PS und 420 Nm Drehmoment
Fahrleistungen: 0 – 100 km/h in 7,9 Sekunden; Spitze: 230 km/h
Abmessungen: L x B x H in mm: 4.628 x 1.865 x 1.484; Radstand: 2.776 mm
Preis des Testwagens: ab 43.377 Euro

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