Markt-Flopp

DIESES VW-Modell will keiner haben - jetzt fällt der Preis

29.04.2025

Volkswagen hatte große Hoffnungen in den ID.Buzz gesetzt. Der vollelektrische Bus sollte an den legendären VW Bulli erinnern und dabei neue Maßstäbe im E-Auto-Bereich setzen. Doch die Verkaufszahlen zeigen ein ganz anderes Bild. 

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Die Nachfrage bleibt verhalten – und VW sieht sich gezwungen, den Preis nach unten anzupassen. Ein Blick auf das Modell, seine Stärken und Schwächen sowie die Konkurrenz zeigt, warum sich der ID.Buzz so schwer tut.

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Verkaufszahlen bleiben weit unter den Erwartungen

Der ID.Buzz von Volkswagen wurde als moderne Hommage an den klassischen VW Bulli präsentiert – ein elektrisch betriebener Bus, der alte Emotionen wecken und gleichzeitig umweltfreundlich sein sollte. Doch laut dem Fachmagazin Auto Motor Sport wurden im vergangenen Jahr weltweit nur rund 29.000 Fahrzeuge dieses Typs verkauft. Damit liegt VW deutlich unter den eigenen Zielen. Besonders im Vergleich zu anderen Elektroautos in dieser Preisklasse ist die Nachfrage schwach.

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Das Fahrzeug wird in unterschiedlichen Ausführungen angeboten, darunter der ID.Buzz Pro. Diese Version erreicht im Stadtverkehr eine Reichweite von bis zu 472 Kilometern. Die Ladeleistung von bis zu 185 Kilowatt ermöglicht das schnelle Aufladen an geeigneten Ladesäulen. Platz bietet der Bus für bis zu sieben Personen, bei umgeklappter Rückbank wächst das Ladevolumen auf bis zu 2.835 Liter an. Dennoch kritisieren Fachleute vor allem die eingeschränkte Flexibilität des Innenraums sowie die geringe maximale Anhängelast von 1,8 Tonnen laut Angaben des ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club).

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VW senkt nun die Kosten

Mit einem ursprünglichen Einstiegspreis von rund 52.000 Euro (Stand: Deutschland, entspricht etwa 56.000 Euro in Österreich je nach Ausstattung und Steuerbelastung) war der ID.Buzz für viele Interessenten zu teuer. Im direkten Vergleich zu konventionell betriebenen Fahrzeugen oder preiswerteren Elektroautos bot der Bus für viele nicht genug Gegenwert. Auch die allgemeine Zurückhaltung beim Kauf von Elektroautos macht sich bemerkbar – viele potenzielle Käufer zögern wegen Fragen zur Ladeinfrastruktur, Reichweite und langfristigen Nutzungskosten.

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Als Reaktion darauf hat Volkswagen den Preis nun gesenkt: Aktuell liegt der Einstiegspreis knapp unter 50.000 Euro (umgerechnet ca. 54.000 Euro in Österreich, je nach Modellvariante und Förderungen). Ziel ist es, die Nachfrage zumindest teilweise wieder anzukurbeln und Bestände abzubauen.

 

 

 

 

Stärken und Schwächen des ID.Buzz im Überblick

Trotz seiner Schwächen hat der ID.Buzz auch positive Seiten. Im Euro-NCAP-Crashtest, einem europäischen Standardverfahren zur Bewertung der Fahrzeugsicherheit, erhielt das Modell die Höchstwertung von fünf Sternen. Besonders die Vielzahl an Assistenzsystemen und der gute Insassenschutz wurden hervorgehoben.

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Ein weiterer Pluspunkt ist die konsequente Nutzung von recycelten Materialien im Innenraum. Außerdem wird der Bus lokal emissionsfrei betrieben – ein Vorteil für alle, denen der Umweltaspekt wichtig ist. Doch auf längeren Strecken zeigt sich die begrenzte Reichweite als Nachteil. Für Menschen, die regelmäßig weite Fahrten unternehmen, ist das Modell daher oft nicht die erste Wahl.

Mercedes V-Klasse als mögliche Alternative

Eine häufig genannte Alternative zum ID.Buzz ist die Mercedes-Benz V-Klasse. Dieses Fahrzeug bietet laut ÖAMTC eine deutlich größere Modellvielfalt. Es gibt drei verschiedene Längen (kompakt, lang, extralang), was besonders für größere Familien oder gewerbliche Nutzer interessant sein kann. Auch die Gestaltung des Innenraums ist flexibler.

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Hinzu kommt ein deutlich hochwertigeres Interieur. Die Verwendung von poliertem Holz, Aluminium und anderen edlen Materialien sorgt dafür, dass sich der Innenraum eher wie in einer Oberklasse-Limousine anfühlt. Der Preis liegt aktuell bei rund 59.000 Euro (entspricht in Österreich etwa 63.000 Euro, abhängig von Ausführung und Steuerbelastung) – damit ist die V-Klasse zwar nicht günstiger als der ID.Buzz, wirkt aber für viele Käufer hochwertiger und praktischer im Alltag. 

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