Elektroauto Skepsis

VW-Patriarch Piech geht auf Distanz zu E-Autos

23.06.2010

In der Industrie gibt es noch immer großen Zweifel an der elektrischen Autozukunft. Auch VW-Aufsichtratsboss Ferdinand Piech ist noch nicht überzeugt.

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Auch nach dem von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützten Gipfel zur Elektromobilität (wir berichteten)bleiben in der Industrie Zweifel an der Technologie. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech setzt laut einem Bericht des Magazins "Focus" weiter auf den traditionellen Verbrennungsmotor. "Das Ein- bis Zwei-Liter Auto wird kommen, und es wird ökonomischer sein als das Elektroauto". Trotzdem treibt VW auch die Entwicklung von Elektroautos weiter voran. Vor dem E-Up (ganz unten) soll 2013 der Golf "blue-e-motion" als erster Elektro-VW in den Handel kommen.

 

Merkel und VW-Chef Winterkorn beim E-Gipfel. Bild: (c) Getty Images

Finanzielle Unterstützung gefordert
Der Chef des Energiekonzerns Evonik, Klaus Engel, forderte indes öffentliche Hilfen für die weitere Entwicklung von Elektroantrieben. Entscheidungen hierüber müssten "so schnell wie möglich" getroffen werden, forderte Engel im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" vom Wochenende. "Wenn wir international vorne mitspielen wollen, brauchen wir gezielte Unterstützung für die weitere Forschung und Entwicklung." Evonik will die Produktion von auch in Elektroautos eingesetzten Batteriezellen von derzeit 300.000 auf drei Millionen Stück bis zum Jahr 2013 hochfahren. Der Konzern arbeitet bei der Entwicklung der Technologie mit dem Autobauer Daimler zusammen.

 


Große Ziele
Bundesregierung und Industrie hatten auf einem Gipfeltreffen in Berlin erklärt, Deutschland zum Marktführer in Sachen Elektromobilität zu machen. Auch für den Klimaschutz sollen bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf die deutschen Straßen gebracht werden. Davon können auch heimische Unternehmen wie Magna, KTM und AVL profitieren. Zur Zeit fahren in Deutschland erst knapp 1.600 Elektroautos.
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