Erste offizielle Infos & Fotos

Porsche zeigt den völlig neuen 911

02.03.2018

Auch die neue Generation der Sportwagen-Ikone bleibt sich so weit wie möglich treu.

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© Porsche AG
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Obwohl auf dem Genfer Autosalon 2018 (Publikumstage: 8. bis 18. März) mit dem 911 GT3 RS erst der letzte „neue“ 911 der aktuellen Baureihe (interner Code 991) seine Weltpremiere feiert, steht die nächste Generation (interner Code 992) der Sportwagenikone bereits in den Startlöchern. Konkret wird der völlig neue 911 im Herbst 2018 enthüllt. Porsche hat aber schon jetzt erste, teils sehr interessante Informationen über den Newcomer verraten.

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August Achleitner mit seinem jüngsten "Baby".

Das Heck wird völlig neu

Die Infos stammen von niemand geringerem als von August Achleitner, dem Leiter der Baureihe 911. Er ist seit fast zwanzig Jahren dafür zuständig, den Sportwagen weiterzuentwickeln. Damit ist Achleitner so etwas wie der Hüter des "Porsche-Grals". Herz der Firma nennt er den Elfer. Optisches Haupterkennungsmerkmal des 911 ist die sogenannte Flyline, die typische Dachlinie des Autos, deren stilbildende Grundform vom ersten Modell bis heute überlebt hat. Auch der nächste Elfer, die Generation 992, wird diese Tradition fortsetzen. „Wir wissen, wo wir herkommen und wohin wir wollen“, sagt Achleitner. „Entscheidend ist, dass der 911 ein Fahrgefühl bietet, das kein anderes Auto vermitteln kann.“ Auf den offiziellen Fotos ist der Sportwagen zwar noch mit Tarnfolie beklebt, dennoch ist deutlich erkennbar, dass die typische Grundform erhalten bleibt. Auch an den typischen Rundscheinwerfern wird nicht gerüttelt. Die markanteste Neuerung wird es am Heck geben. Ein via Instagram geleaktes Foto zeigt, dass Porsche künftig auch beim 911 auf ein durchgehendes Leuchtenband setzt. Dieses kennen wir bereits vom neuen CayennePanamera  und der 718er-Baureihe (Cayman/Boxster ). Darüber hinaus gibt es am Heck künftig einen 3D-förmigen Porsche-Schriftzug und einen in den Stoßfänger hinuntergewanderten Kennzeichenhalter.

© Screenshot: Instagram @ninastegmaier
Geleaktes Foto zeigt das neugestaltete Heck.

Ästhetische Zurückhaltung zahle sich aus

Laut Achleitner ist die spannende Frage, wie der 911 weiterentwickelt werden muss, um auch in Zukunft als Porsche-Gravitationszentrum die Marke zu prägen. Trends der Automobilindustrie kommen ins Spiel: Digitalisierung, Elektrifizierung, Konnektivität. „Bei jeder Innovation ist für mich das entscheidende Kriterium, ob sie zum Charakter des 911 passt“, erklärt Achleitner. „Wir müssen mit dem 911 in dieser Beziehung nicht unbedingt die Ersten sein. Entscheidend ist vielmehr, dass jede Neuerung in einer für Porsche typischen Ausprägung angeboten wird.“ Hier seien vor allem auch die Designer gefragt, betont der Baureihenleiter. Es sei wichtig, digitale Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine möglichst zeitlos zu gestalten. „Bloß nicht effekthascherisch“. Achleitner ist überzeugt: „Selbst wenn das Publikum vielleicht einen größeren Wow-Effekt erwartet – langfristig zahlt sich eine gewisse ästhetische Zurückhaltung aus.“

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Einige typische Designelemente werden den 911 bis zu seinem Ende prägen.

"Ein Porsche 911 wird immer ein Lenkrad haben.“

Die optische Verpackung neuer Technologien ist aber nur die eine Seite. Die andere sind die Möglichkeiten, die sie bieten. „Auch für jedes Assistenzsystem gilt, dass es zum 911 passen muss“, unterstreicht Achleitner. Schließlich kaufe kein Mensch einen Sportwagen, weil er jetzt auch eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage oder einen Spurhalteassistenten biete. Eines ist ihm besonders wichtig: Der Spaß am Fahren steht immer im Vordergrund. „Deshalb wird ein Porsche 911 immer ein Lenkrad haben.“ Und falls sich autonom fahrende Autos schneller durchsetzen, als man heute ahnt? „Dann wird der 911 eines der letzten Autos sein, das autonom fährt.“

Noch mehr Infos über Porsche finden Sie in unserem Marken-Channel.

Elektrifizierung

Obwohl die Fangemeinde bei den letzten großen Neuerungen wie der Abkehr von der Luftkühlung oder den Umstieg auf Turbo-Motoren (bis auf wenige Ausnahmen) stets aufschrie, kamen die neuen Modelle stets besser an als ihre jeweiligen Vorgänger. „Das ermutigt uns, auch in Zukunft über grundlegende Neuerungen nachzudenken.“ Der Elektroantrieb wäre so ein Beispiel. „Vor zwei Jahren noch hätte ich gesagt: auf keinen Fall. Heute würde ich das nicht mehr kategorisch ausschließen“, räumt der Baureihenleiter ein. Um möglichen Fehlinterpretationen vorzubeugen: Der 911, Typ 992, tritt nicht als Elektrosportwagen an. Irgendwann später aber könnte das durchaus eine Option sein. Beim Mission E  wird sich ohnehin bald zeigen, wie gut Porsche und reiner Elektroantrieb zusammenpassen. Obwohl Achleitner am Sechszylinder-Boxer hänge, könne er sich nun durchaus auch einen Elektromotor im 911 vorstellen. Es wird deshalb einen nächsten Schritt in Sachen Antrieb geben – wenn es zu Porsche passt und der spezifische Charakter des 911 erhalten bleibt.

 

Weitere Informationen zum neuen Elfer wird Porsche wahrscheinlich im Laufe der nächsten Wochen häppchenweise servieren. Damit soll den Fans die Wartezeit bis zur offiziellen Weltpremiere in einigen Monaten verkürzt werden.

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