Ausstellung. Das Auto hat die Welt revolutioniert, sagt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder, und doch wurde es in der bildenden Kunst wenn man von futuristischen Arbeiten absieht lange Zeit weitgehend ignoriert.
Erst Andy Warhol hat das Auto sozusagen (kunst-)salonfähig gemacht. Wobei die ersten Bilder-Zyklen des Pop-Artisten ausgesprochen dramatischer Natur waren: Death and Desaster oder Car Crashes waren diese verstörenden Druckgrafik-Serien betitelt.
1968 wurde Warhol von der radikalen Frauenrechtlerin Valery Solanas angeschossen ein Trauma, das nicht nur sein Leben, sondern auch seine Kunst veränderte. Der Popart-Guru wandte sich von den Autowracks und den elektrischen Stühlen ab und widmete sich von Marilyn bis Mao den Celebrities.
Bild: Albertina, Daimler Kunstsammlung, Hollo
Cars sind Ikonen des Konsumzeitalters Aufs Thema Auto wurde Warhol erst wieder gegen Ende seines Lebens gestoßen. 1986, zum 100. Geburtstag des Automobils, nahm er einen Auftrag von Daimler Benz an und plante einen 80-teiligen Bilder-Zyklus, der heiter und harmlos die Geschichte des motorisierten Untersatzes illustrierte. In der Wiener Albertina ist jetzt der gesamte Zyklus neben Arbeiten von Robert Longo, Vincent Szarek und Sylvie Fleury ab heute zu besichtigen. Klaus Schröder: Hier geht es um keine naturalistischen Abbildungen, Warhols Cars sind nicht geerdet, sie scheinen zu schweben, sind Ikonen des Konsumzeitalters.
Übrigens: Achtzig Bilder sind es nie geworden, nur 35, da Warhol 1987, völlig überraschend, an den Komplikationen einer Gallenblasenoperation im New York Hospital gestorben ist. (Christoph Hirschmann)
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