918 RSR in Detroit

Porsche bringt den "Über"-Hybrid-Sportler

10.01.2011


Eine Gesamtleistung von 767 PS sorgt im 918 RSR für Schub ohne Ende.

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Mit dem 918 RSR präsentiert Porsche auf der Detroit Auto Show (10. bis 23. Jänner) eine geniale Synthese aus den Hybrid-Konzepten des Jahres 2010. Das zweisitzige Mittelmotor-Coupé verbindet die weiterentwickelte  Technologie des 911 GT3 R Hybrid mit dem Design der Genf-Studie 918 Spyder . Letztere wird übrigens fix gebaut . Wie sich die Studie auf der Rennstrecke bewährt, zeigt das erste offizielle Video (siehe unten).

Solide Basis
Der 911 GT3 R Hybrid-Rennwagen mit dem innovativen Schwungradspeicher sorgte 2010 bei seinen Renneinsätzen auf der Nürburgring-Nordschleife, während des American Le Mans Series-Rennens (ALMS) in Road Atlanta/USA sowie dem ILMC-Lauf im chinesischen Zhuhai für Aufsehen. Highlight des 911 GT3 R Hybrid ist, dass er  seine Zusatzleistung beim Bremsen aus der eigenen Fahrdynamik bezieht. Diese Technik verpflanzt Porsche nun in das Mittelmotor-Coupé 918 RSR.

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Power ohne Ende
Innerhalb des leichten, verwindungssteifen Monocoques aus Kohlefaser-verstärktem Kunststoff (CFK) dominiert beim RSR Rennsporttechnik. Der V8-Motor ist eine Weiterentwicklung des Direkteinspritzer-Triebwerks aus dem erfolgreichen RS-Spyder-Rennwagen und leistet exakt 563 PS bei 10.300/min (!). Die Elektromotoren an den beiden Vorderrädern steuern jeweils 75 kW, also insgesamt 150 kW, zur installierten Peak-Antriebsleistung von exakt 767 PS bei. Diese bei Bremsvorgängen gewonnene Zusatzleistung wird in einem Schwungmassenspeicher konserviert.

Video:

Im 918 RSR verfügen die beiden Elektromaschinen über eine Torque Vectoring-Funktion mit variabler Antriebsmomentenverteilung an der Vorderachse. Dies soll zusätzlich die Agilität erhöhen und das Lenkverhalten verbessern. Der vor der Hinterachse platzierte Mittelmotor ist mit einem Renngetriebe verblockt. Dieses Sechsgang-Klauengetriebe mit längs liegenden Wellen und gerade verzahnten Stirnrädern wird mittels zweier Schaltpaddels hinter dem Rennlenkrad betätigt.

Reinrassiger Rennwagen
Eine funktionale Ausstattung unterstreicht den puristischen Rennsport-Charakter weiter. Ob die  nach schräg oben öffnende Türen, die Luftöffnung im Dach zwischen den Türflügeln, die Schnellverschlüsse an vorderer und hinterer CFK-Haube, die beiden Dachantennen für Boxenfunk und Telemetrie, die RS-Spyder-mäßigen kleinen seitlichen Front-Flics oder die Luftsplitter unterhalb der Frontlippe sowie profillose Slick-Rennreifen auf 19-Zoll-Rädern mit Zentralverschluss sorgen für die eindeutige Bestimmung als experimentelles Rennlabor.

Hommage
Kleine Notiz am Rande: Die Startnummer 22 ist Hommage an das Jubiläum eines historischen Triumphes. Denn im Jahr 1971 fuhren die Piloten Dr. Helmut Marko (aktueller Red Bull Motorsport-Chef) und Gijs van Lennep beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans als erste durchs Ziel. Der Distanzrekord ihres Porsche 917 Kurzheck-Coupés – 5335.313 Kilometer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 222,304 km/h – hielt keine Ewigkeit, aber exakt 39 Jahre bis 2010.

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