Die Chinesen kommen

Qoros will in Europa voll durchstarten

18.12.2012


Die topaktuelle Technik stammt unter anderem auch aus Österreich.

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Chinesische Autohersteller versuchten in den letzten Jahren schon mehrmals in Europa Fuß zu fassen. Doch bisher scheiterten sie mit ihren Plänen. Zu den Hauptursachen zählten miserable Crashtestergebnisse, schlechte Verarbeitung, altbackenes Design und veraltete Technik. Doch das will eine völlig neue Marke nun alles besser machen. Und die Voraussetzungen für einen Achtungserfolg von "Qoros" scheinen durchaus gegeben.

© Qoros

Das Marken-Gesicht wirkt ausdrucksstark.

Top-Zulieferer und Ex-Mini-Designchef
Hinter der neuen China-Marke steckt ein Joint-Venture der chinesischen Autofirma Chery und einer israelischen Holding. Wichtiger scheinen jedoch jene Firmen zu sein, die für die Entwicklung und Ausrüstung der Qoros-Fahrzeuge gewonnen werden konnten. Dazu zählen nämlich klingende Namen wie Continental, Bosch und Microsoft. Darüber hinaus ist auch der heimische Autozulieferer Magna Steyr mit im Boot. Da kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Für das Design ist der ehemalige Mini-Chefdesigner Volker Hildebrand verantwortlich. Und wie die ersten Skizzen zeigen, scheint der Deutsche sein Handwerk nicht verlernt zu haben. Vor allem die ausdrucksstarke Front wirkt besonders gut gelungen. Das erste Serienmodell wird bereits im März 2013 auf dem Genfer Autosalon zu sehen sein.

© Qoros

An ein solches Heck könnte man sich gewöhnen.

Moderne Architektur
Um die Kosten der Autos im Rahmen zu halten, setzen die Chinesen wie viele andere Hersteller auf eine modulare Fahrzeugarchitektur. Dank dieser können in relativ kurzer Zeit unterschiedliche Modelle auf die Straße gebracht werden. Sogar Hybrid- und Elektroversionen sollen bereits in der Pipeline stecken. Zunächst kommt jedoch eine konventionell angetriebene Limousine in den Handel. Diese hört auf das Entwicklungskürzel C11 und soll in etwa so groß wie ein Skoda Octavia oder Opel Astra sein. Später soll es auch einen Kombi und vielleicht sogar ein SUV geben.

Für die Überwachung der Qualitätsstandards ist der ehemalige Opel-Manager Ralf Nicolas verantwortlich. Er gilt als besonders penibel. Konkrete Informationen zu Ausstattung und Motoren gibt es noch nicht. Die Autos sollen in Sachen Sicherheit und Multimedia aber auf dem neuesten Stand sein.

© Qoros

Im Innenraum soll es modern und aufgeräumt zugehen.

Starttermin und Preise
Zunächst sollen pro Jahr 150.000 Qoros vom Band laufen. Das neue Werk in Shanghai kann jedoch bis zu 450.000 Fahrzeuge pro Jahr herstellen. Der Einstiegspreis soll beim fast vollausgestatteten C11 zwischen 12.000 und 15.000 Euro liegen. Damit rangiert er in Augenhöhe mit dem Seat Toledo und dem Skoda Rapid . Diese bieten in der Basisausstattung aber nicht allzu viel Komfort.

In Europa sollen die ersten Qoros-Modelle Ende 2013 verkauft werden. Dann wird sich zeigen, ob die neueste Attacke aus China Früchte trägt.

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