Urteil: 241 Jahre im Hochsicherheitsgefängnis

Nach lebenslanger Haft: DAS ist so besonders an Freiheit

22.03.2023

Der Fall des Bobby Bostic schlägt einmal mehr hohe Wellen. Nicht nur durfte er seine Haft nun doch gleich 214 Jahre früher verlassen, auch verrät er nun, welche Dinge ihn, nach fast 30 Jahren Gefängnis, am meisten verblüffen. 

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© instagram/ @freebobbybostic
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Bobby Bostic. Für den ein oder anderen ein vielleicht noch bekannter Name. Der Fall des 44-jährigen Amerikaners schlug in den 1990er-Jahren hohe Wellen, als er in eine ganze Serie von Raubüberfällen verwickelt war. Mit nur 16 Jahren wurde ihm der Prozess gemacht, wobei auch die Richterin Evelyn Baker auffiel: Denn sie kannte keine Gnade. In gleich 17 Anklagepunkten sprach sie den damaligen Teenager für schuldig, zudem solle er alle Strafen nacheinander büßen.

Bedeutet: Eine Haftzeit von sage und schreibe 241 Jahren! Und das auch noch im Hochsicherheitsknast von Jefferson City (US-Staat Missouri). Bitter, die Richterin selbst sagte damals, er würde im Strafvollzug sterben.

Großzügig: 214 Jahre weniger Haft

Doch im letzten November dann die Wende. Nach „nur“ 27 Jahren Haft, kam Bobby Bostic (44) plötzlich vorzeitig frei. Dafür verantwortlich war übrigens niemand geringeres als die einst gnadenlose Richterin, welche ihn ursprünglich ganze 241 Jahre ins Gefängnis schickte.

 

3 Änderungen in Freiheit

Aber wie ist es eigentlich, wenn man als Teenager für fast 30 Jahre lang hinter Gittern sitzt?

Die "Bild" zitiert das Interview von Bostic mit der BBC und verrät dabei, welche Dinge für ihn an der Freiheit am skurrilsten sind.

So sollen es vor allem die kabellosen Kopfhörer sein, welche Bostic irritieren. „Warum führen die Menschen Selbstgespräche?“, fragt er.

Auch smarte Lautsprecher mit Mikrofonen geben Grund zur Verwirrung. Besonders Amazons Sprach-Assistentin Alexa betont er. „Was ist Alexis?“, fragt der Ex-Häftling.

Als dritten Punkt nennt er nichts geringeres als die Menschen in seinem Umfeld. „Im Vergleich zum Gefängnis sind sie so freundlich“, sagt Bostic. „Wenn man in einen Lebensmittelladen geht, heißt es: ,Sir, kann ich Ihnen helfen?’ Im Gefängnis hat man nichts als gemeine Gesichter und Schikanen.“

An das freundliche „Hey, wie geht’s?“ statt dem „Geh nicht zu nah an mich ran“, müsse er sich erst noch gewöhnen.

Auch schwärmt er von der Fröhlichkeit, die ihm die Welt nun wieder bietet: „Hier draußen gibt es nur gute Dinge. Menschen, die lächeln. Kleine Kinder winken dir zu. Das ist normal. So sollten die Dinge sein.“  

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