Vorsicht bei "Coins"

Kritik an Amazons virtueller Währung

30.06.2014

Konzern bietet eigenes Geld zum Bezahlen per Tablet und Smartphone an.

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© Amazon
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Deutsche Verbraucherschützer raten zur Vorsicht bei der Nutzung sogenannter Amazon Coins. Beim Bezahlen von Apps oder Handy-Spielen mit dieser virtuellen Währung des Online-Versandhändlers lauerten versteckte Gefahren, warnte die Verbraucherzentrale (VZ) Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Im Verhältnis eins zu eins können Kunden bei Amazon reale Euro-Cent gegen die virtuelle Währung tauschen und so ihr Coin-Konto auffüllen. Bezahl-Apps oder kostenpflichtige Zusatz-Funktionen beim Handy-Spiel lassen sich dann mit einem Click per Amazon Coin begleichen. Der Umtausch von Cent in Coins ist nur im Paket möglich, angeboten werden Pakete zwischen fünf und 100 Euro.

Währung passt nicht zu den exakten Preisen
Die angebotenen Coin-Pakete aber passten nicht zu den meist krummen Preisen der Apps, die damit bezahlt werden können, sodass immer Restsummen übrig blieben, kritisierten die Verbraucherschützer. Vom Rücktausch von Coins in echtes Geld sei auf den Hilfeseiten bei Amazon "nichts zu lesen".

Beim Kauf der Coins in der virtuellen Wechselstube gibt es je nach Paketgröße Rabatte. Zudem gibt Amazon beim Kauf bestimmter Geräte Extra-Münzen hinzu. Doch auch bei den Zusatz-Coins mahnt die VZ zur Wachsamkeit: Anders als die gekauften virtuellen Coins verfielen Restbeiträge von Werbe-Münzen nach einem Jahr. Amazon verspreche zwar, stets erst die ältesten Werbe-Münzen abzubuchen. Per Kontoübersicht kontrollieren lasse sich das aber nicht.

Warnung
"Unter diesen Bedingungen gilt es, gut zu überlegen, beim Branchenprimus in Vorkasse zu gehen", mahnen die Verbraucherschützer. Wer viele Coins ordere, profitiere zwar von den Rabatten. Doch den virtuellen Münzen "droht das Schicksal vieler Gutscheine und Guthabenkarten": Sie würden später gar nicht eingelöst.

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