Apple-Smartphone im Check

Brandneues iPhone 11 Pro im oe24-Test

20.09.2019

Wir konnten das Pro-Modell der neuen iPhone-11-Reihe bereits in Augenschein nehmen.

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© oe24.at/digital
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Seit dem heutigen Freitag (20. September) sind die drei neuen iPhones  in Österreich im Handel - weltweit ist der Ansturm enorm . Vorbestellt konnten sie bereits seit 13. September werden . Wir konnten das brandneue iPhone 11 Pro bereits einige Stunden ausprobieren. Dankenswerterweise hat uns A1  ein Testgerät zur Verfügung gestellt, denn von  Apple  gibt es in Österreich keine Testgeräte. Für ein endgültiges Fazit ist es zwar noch zu früh, doch die ersten Eindrücke sind bereits aufschlussreich. Ein ausführlicher Testbericht, bei dem dann auch Bereiche wie die Akkulaufzeit und die Kameraqualität in unterschiedlichen Situationen beleuchtet werden, folgt in der kommenden Woche.

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Haptischer Genuss

Apple lässt sich seine Smartphones – und hier vor allem die Top-Modelle – zwar stets fürstlich bezahlen, dafür werden die Geräte dem Premiumanspruch aber auch immer wieder gerecht. Das gilt auch für das iPhone 11 Pro. Die schnörkellos designte Frontseite, der aus rostfreiem Stahl gefertigte Rahmen sowie die matte Glasrückseite sind ein optischer und haptischer Genuss. Da das 5,8 Zoll große Display fast rahmenlos daherkommt, ist das iPhone 11 Pro auch angenehm kompakt und liegt somit gut in der Hand. Wer keine allzu kleinen Hände hat, kann das Smartphone auch einhändig bedienen. Die Rückseite ist nicht mehr so anfällig für Fingertapser wie bei manch anderer iPhone-Generation. An der Optik der neuen Hauptkamera scheiden sich die Geister. Insgesamt wirkt das quadratische, links oben platzierte Kameramodul in der Realität jedenfalls stimmiger als auf den Fotos. Zudem sorgt es dafür, dass das iPhone nicht mehr so stark wackelt, wenn es auf einer ebenen Oberfläche liegt und man darauf herumtippt. Die IP68-Zertifizierung (wasser- und staubfest) rundet den hervorragenden Qualitätseindruck ab.

Performance und Display

Laut eigenen Angaben hat Apple den OLED-Bildschirm der Pro-Modelle noch einmal verbessert. Und diese Aussage können wir bestätigen. Zwar gab es auch an der Darstellungsqualität des iPhone XS nichts zu kritisieren, doch die Konkurrenz schläft eben nicht. Deshalb musste der US-Konzern ebenfalls noch einmal ein Schippchen nachlegen. Das Display mit einer Auflösung von 2.436 x 1.125 Pixel punktet mit einer enormen Helligkeit, einer natürlichen Farbwiedergabe sowie einem hervorragendem Blaufilter. Bei der Performance bestand für Alltagsnutzer eigentlich gar kein Nachholbedarf. Mit dem A12 Bionic-Prozessor des iPhone XS (Max) und XR setzte Apple in Kombination mit dem perfekt darauf abgestimmten iOS-Betriebssystem eine Benchmark, an der sich alle Android-Smartphones die Zähne ausgebissen haben. Der neue A13 Bionic Chip soll seinen Vorgänger noch einmal deutlich überbieten. Im Alltagseinsatz lassen sich keine Unterschiede feststellen. Das iPhone 11 Pro ist jedenfalls extrem schnell, führt Befehlseingaben im Nu aus und hat selbst mit grafisch aufwendigen Games keinerlei Probleme. Doch das traf auch auf die direkten Vorgänger-Geräte zu. Bei Augmented-Reality-Anwendungen oder kommenden, (noch) aufwendigeren Mobile-Games könnte der A13-Chip seine Vorteile jedoch ausspielen. Bei herkömmlichen Smartphone-Anwendungen ist er eher unterfordert. Doch lieber etwas zu viel als zu wenig Leistung.

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Triple-Kamera

Als vorerst letzten Punkt haben wir uns noch die neue Kameraausstattung genauer angesehen. Die Hauptkamera besteht nun aus drei 12 MP Objektiven und bietet somit den größten Fortschritt im Vergleich zum iPhone XS, das noch mit zwei Linsen auskommen musste. Gleichzeitig zeigt sich hier jedoch auch, dass Apple gegenüber der Konkurrenz einen großen Aufholbedarf hatte. Dass nun zusätzlich zum (Weitwinkel-)Hauptobjektiv noch eine Ultraweitwinkelkamera und eine Telephone-Linse mit an Bord sind, bietet den Nutzern zwar deutlich Vorteile, im Vergleich zur Konkurrenz, kann Apple damit aber nicht punkten. So haben etwa das Galaxy Note 10+  oder das Huawei P30 Pro  noch einen vierten, sogenannten Time-of-Flight-Sensor. Zudem lässt die Detailgenauigkeit bei den Ultraweitwinkel-Aufnahmen des iPhone 11 Pro etwas zu wünschen übrig. Die Weitwinkel- und Teleaufnahmen sind zwar sehr gut - ja sogar erstklassig -, besser als bei den Top-Geräten der Android-Hersteller sind sie aber nicht. Das ist jedoch klagen auf ganz hohem Niveau. Denn welche Qualität die Smartphone-Kameras mittlerweile erreicht haben, ist schon beeindruckend. Wer eines der aktuellen Top-Geräte besitzt, kann auf eine Digicam in den meisten Fällen verzichten. Und bei einigen Punkten kann die iPhone-11-Pro-Kamera dann aber doch voll überzeugen. Zum einen mit dem wirklich gelungenen Nachtmodus, der sich bei Bedarf automatisch aktiviert und deutlich weniger überbelichtet wirkt, als bei manchem Android-Gegner, sowie bei den Videos. Die Clips sehen wirklich atemberaubend gut aus. Auf Wunsch nimmt das iPhone 11 Pro in 4K-Qualität mit 60 Bilder pro Sekunde auf. Für ambitioniertere Filmemacher bietet iOS 13 sogar ein neues Videoschnittprogramm (inklusive Cropping und Scaling). Bei diesem zahlt sich dann auch der neue A13-Bionic-Prozessor aus. Und bei der Bedienung hat Apple nach wie vor die Nase vorn. Dank dem perfekten Zusammenspiel von Soft- und Hardware, lassen sich die drei Linsen völlig intuitiv bedienen. Die in der Notch sitzende 12 MP TrueDepth-Kamera hat die Gesichtserkennung (Face ID) bestens im Griff. Zudem kann die Frontkamera nun auch Zeitlupenvideos aufnehmen, was vor allem bei Selfie-Fans bestens ankommen dürfte. Sie können nun nämlich sogenannte "Slofies" erstellen.

Fazit zum iPhone 11 Pro Kurztest

Eine Revolution ist das iPhone 11 Pro mit Sicherheit nicht. Weitreichende Neuerungen soll es, wie berichtet, erst im kommenden Jahr geben. Den größten Sprung im Vergleich zum Vorgänger macht das Apple-Smartphone bei der Kameraausstattung. Da hier aber auch Nachholbedarf bestand, gibt es im Vergleich zur direkten Konkurrenz in diesem Punkt so gut wie keine Vorteile – Nachtmodus und Videos ausgenommen. Der A13-Prozessor ist wohl wieder der neue Maßstab am Smartphone-Markt, bringt Alltagsnutzern aber auch keinen feststellbaren Mehrwert. Wir sind schon auf die Akkuleistung im Langzeittest gespannt. Hier soll es laut Apple ja große Fortschritte geben. Insgesamt handelt es sich beim iPhone 11 Pro dennoch um ein stimmiges Gesamtpaket, das seine Nutzer nicht enttäuschen wird. Diese müssen dafür jedoch tief in die Tasche greifen. Und dass bei einem Preis von mindestens 1.149 Euro nicht einmal ein Kopfhöreradapter beiliegt, grenzt schon fast an Wucher. Das neue 18-Watt-Ladegerät gilt da nur bedingt als Entschädigung.

Wer ein iPhone XS hat und auf die dritte Kameralinse verzichten kann, kann sich laut unserer ersten Einschätzung den Umstieg sparen. Denn für einen Wechsel vom direkten Vorgänger auf das iPhone 11 Pro fällt das Upgrade insgesamt zu gering aus. Dafür wären etwa Neuerungen wie 5G-Unterstützung, ein Fingeradrucksensor inklusive Touch ID im Display sowie die umgekehrte Ladefunktion notwendig. Letztere könnte aber sogar mit an Bord sein .

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