Größte Computermesse

Die Trends der CeBIT 2013

01.03.2013

Vom 5. bis zum 9. März 2013 zeigen zahlreiche Hersteller ihre Neuheiten.

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© Deutsche Messe Hannover
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Kaum ist der Mobile World Congress (MWC) 2013 in Barcelona vorbei, steht bereits der nächste große Branchen-Treff ins Haus: Die weltgrößte Computermesse CeBIT rückt heuer u.a. das Teilen in den Mittelpunkt: Viele der rund 4.100 Unternehmen, rund 100 weniger als im Vorjahr, aus 70 Ländern zeigen vom 5. bis zum 9. März spezielle Neuheiten zum Thema "Shareconomy". Dabei geht es nicht nur um die Auslagerung von Rechenkapazität, Daten und Software ins Netz (Cloud Computing), sondern auch um neue Modelle zur gemeinsamen Nutzung in der realen Welt. Auch die unter Datenschützern umstrittene Aufbereitung riesiger Informationsmengen (Big Data) gehört zu den Kernthemen.

Highlights
Zu den Publikumsmagneten dürften aber einmal mehr Smartphones, Tablets, Ultrabooks und vernetzte Wohnkonzepte zählen. Und dies hat auch entscheidende Auswirkungen auf die Messe selbst. Denn in den vergangenen Jahren war eine Spezies auf der CeBIT nicht gerne gesehen: Der Endverbraucher. Im Ringen um ihre Bedeutung hatten die Messemacher das Treffen in Niedersachsen zur Profisache erklärt. Doch die Trends der IT-Wirtschaft rücken den Konsumenten ab kommenden Dienstag nun wieder in den Mittelpunkt.

Die Branche sieht sich durch den Siegeszug von Smartphones und Tablet-PCs zu einem Richtungswechsel gedrängt. Bestimmten in der Vergangenheit die Entwickler die Art und Weise wie Menschen mit Computern umgehen, so fordern die Verbraucher heute selbst auf sie zugeschnittene Angebote ein. "Die Technik muss sich nach dem Nutzer richten. Dem müssen sich alle Anbieter stellen", räumt Microsoft-Deutschland-Chef Christian Illek im Reuters-Gespräch ein.

Das betreffe auch direkt die Unternehmen, in denen die Menschen arbeiten. "Der Benutzer treibt die IT-Organisation vor sich her", brachte es Analyst Luis Praxmarer von Experton im Vorfeld der Messe auf den Punkt. "Die Grenzen zwischen privater und kommerzieller Nutzung verschwinden", sagt Illek. "Die Menschen wollen auch geschäftlich ähnliche IT-Landschaften wie privat." IT-Funktionen wie Apps seien nicht nur als Spielerei auf dem privaten Handy, sondern auch verstärkt für den geschäftlichen Einsatz auf Firmenrechnern gefragt.

Die Verbraucher machen es der Branche auch leichter als die mitunter sperrigen und langsamen Firmenkunden. So nehmen die Privatnutzer etwa das Cloud Computing bedenkenloser und schneller an als Unternehmen. "Es gibt zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten zwischen Unternehmen und Konsumenten. Es ist eher so, dass die Revolution von der Straße kommt", urteilt Praxmarer. Insgesamt nimmt der deutsche Markt Speicher- und Softwareangebote aus dem virtuellen Raum vergleichsweise zögerlich an. Ein bis eineinhalb Jahre hinke Deutschland in dem Punkt dem Ausland hinterher, sagt Illek.

Nach Angaben des Branchenverbands Bitkom nutzt erst jedes dritte deutsche Unternehmen Angebote des Cloud Computings. In Großbritannien und den USA sind die Dienste bereits deutlich weiter verbreitet. "Die deutschen Unternehmen befinden sich in der Explorationsphase. Unternehmensclouds sind verschwindend gering. Das wird auch 2013 weitergehen", prognostiziert Stefan Stroh von der Beratungsfirma Booz & Company.

Da die Konsumenten den Trend zu immer individuelleren Produkten auch abseits der Computertechnik entdeckt haben, will die IT-Branche als Schnittstelle zwischen Verbraucher und Industrie ihren Nutzen daraus ziehen. "Die Frage ist, wie bekommt man eine intelligente Kombination mit der klassischen, physischen Welt", sagt Illek. Durch IT sollen künftig Seriengrößen von einem Stück auf industrieller Basis möglich werden. Das gehe von maßgeschneiderten Hemden bis hin zum Auto. Unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" setzt die Branche große Hoffnungen darauf, sich stärker als Faktor in der klassischen Produktions- und Servicewirtschaft zu etablieren.

Dabei geht es allerdings nicht nur um perfekt sitzende Blusen oder Leihfahrräder. Auch für Beziehungen von Unternehmen untereinander wirbt der IT-Sektor verstärkt für den Einsatz seiner Technik untereinander. So könnte künftig etwa der Gabelstapler einer Hemdenfabrik mit einer Funkeinheit ausgerüstet sein, die mittels dem "Internet der Dinge" ihren Wartungsbedarf meldet und die benötigten Ersatzteile womöglich gleich mitbestellt.

Vier Plattformen
Wie im vergangenen Jahr präsentieren die CeBIT-Teilnehmer Produkte und Dienstleistungen auf den vier übergreifenden Plattformen "Pro" (Geschäftskunden), "Life" (Privatnutzer), "Gov" (öffentliche Hand) und "Lab" (Forschung). Partnerland ist 2013 Polen.

 

Fotos von den Top-Neuheiten des MWC 2013

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