Kritik zeigte Wirkung

Facebook-Fotos werden endlich gelöscht

20.08.2012


Ab sofort werden hochgeladene Bilder auch von den Servern entfernt.

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Facebook hat eine Praxis, die von nahezu allen Seiten kritisiert wurde, endlich abgeschafft. Wenn man bisher Fotos, die man beim Social Network veröffentlicht hat, löschte, waren die zwar nicht mehr zu sehen, richtig gelöscht waren sie aber auch nicht. Facebook hat sie einfach verborgen. Auf den eigenen Servern waren die Fotos aber nach wie vor gespeichert. Doch damit ist nun Schluss. Wenn man nun ein Foto entfernt, wird dieses auch tatsächlich gelöscht. Das kann zwar bis zu 30 Tage dauern, aber dann ist es selbst auf den Servern nicht mehr zu finden. Normalerweise dauert ein solcher Löschvorgang nur einige Minuten. Wieso es bei Facebook bis zu einem Monat dauern kann, wurde nicht näher kommentiert. Aber die Hauptsache ist, dass ungeliebte Fotos nun tatsächlich gelöscht werden.

Rückschlag für Facebook an anderer Stelle
An einer anderen Stelle gibt es weniger gute Nachrichten für Mark Zuckerbergs soziales Netzwerk: Facebook muss im Streit über den Umgang mit Nutzerinformationen einen Rückschlag vor Gericht hinnehmen. Ein von dem sozialen Netzwerk eingereichter Vergleich, mit dem der Konzern einen Rechtsstreit mit einer Handvoll klagender Nutzer beilegen will, erfüllt nicht die Erwartungen des zuständigen Richters Richard Seeborg. Unter anderem forderte Seeborg Facebook in einem Schreiben vom Freitag auf, mehr Informationen zu liefern, warum die Vereinbarung keine Geldzahlungen an Mitglieder vorsieht. Der Vergleich könnte angepasst werden, schlug Seeborg vor.

"Sponsered Stroies"
Der Streit dreht sich um die sogenannten "Sponsored Stories". Das ist Werbung, die auf der Facebook-Seite erscheint und im Wesentlichen den Namen eines Facebook-Freundes in Verbindung mit einem Werbekunden enthält, den dieser Freund empfiehlt. Ein Facebook-Sprecher sagte, dass der US-Konzern weiterhin davon ausgehe, dass der Vergleich fair, nachvollziehbar und angemessen sei. Man werde die Fragen beantworten.

Die fünf Kläger werfen dem weltgrößten sozialen Netzwerk vor, durch die Veröffentlichung von "Gefällt mir"-Informationen der Nutzer in Zusammenhang mit bestimmten Firmen gegen kalifornisches Gesetz zu verstoßen, da die Nutzer nicht bezahlt würden und keine Möglichkeit hätten, diese Form der Werbung mit ihren Angaben zu verhindern. Durch die Verwendung ihrer Namen, Vorlieben und Fotos könne ihnen ferner wirtschaftlicher Schaden entstehen, argumentieren die Kläger. Zu dem Vergleich gehört, dass Facebook-Mitglieder künftig kontrollieren können, welche Inhalte für Sponsored Stories verwendet werden dürfen. Diese Form der Werbung gilt als besonders wertvoll, da sie die Nutzer direkt anspricht und die Anzeigenkunden entsprechend gut dafür zahlen. Zudem würde Facebook mehr als 20 Millionen Dollar (16,2 Millionen Euro)  zahlen, unter anderem um besser über die Datensicherheit im Netz zu informieren.

Streit um Gesichtserkennung
Es ist nicht der einzige Rechtsstreit von Facebook. Erst in dieser Woche hat die Hamburger Datenschutzbehörde nach mehr als zwei Monaten Pause das Verfahren gegen die automatische Gesichtserkennung beim mehr als 900 Millionen Nutzer zählenden Netzwerk wiederaufgenommen .
 

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