Digicam im Check

Systemkamera Samsung NX1000 im Test

08.08.2012

Neues Modell der NX-Reihe gefällt mit vielen Funktionen und guter Qualität.

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Der südkoreanische Elektronikriese Samsung hat den Trend zu Systemkameras früh erkannt. Kein Wunder, dass das Unternehmen auch in diesem boomenden Produktsegment gut aufgestellt ist. Wir konnten in den letzten Wochen ein Modell der NX-Reihe ausgiebig testen. Konkret haben wir uns die NX1000 näher angesehen. Diese richtet  sich vor allem an Systemkamera-Einsteiger. Wie sie sich im Test geschlagen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen.

Erster Eindruck
Zu haben ist die Samsung NX1000 in Weiß und Schwarz. Sie ist mit 12,1 x 7,1 x 3,5 Zentimeter (ohne Objektiv) kaum größer als eine herkömmliche Kompaktkamera.  Laut Samsung ist sie die kompakteste Digitalkamera mit APS-C-Sensor auf dem Markt. Die Verarbeitungsqualität ist gut und die verbauten Materialien wirken hochwertig. Selbiges gilt auch für das beiliegende Objektiv. Ist dieses aufgesetzt, ist die Kamera zwar nicht mehr ganz so handlich wie eine normale Digicam, aber dennoch deutlich kleiner als eine DSLR.

Display
Zunächst klingt das Display für ein Einstiegsgerät ziemlich vielversprechend. Dafür sorgen vor allem die Diagonale von drei Zoll und die Auflösung von 921.000 Pixeln (640 x 480). Und tatsächlich hinterlässt der Monitor einen guten Eindruck. Vorschaubilder und Videos werden klar dargestellt. Aus Kostengründen verzichtet Samsung bei der NX1000 aber auf die noch bessere AMOLED-Technologie. Mit ihr würden der Kontrast und die Farben noch satter wirken.

Bedienung
Bei der Bedienung setzt die NX1000 mit ihrer umfangreichen Ausstattung neue Maßstäbe in ihrem Segment. Hier können andere Systemkameras dieser Größe und Preisklasse nicht mithalten. Auf der Kamera selbst findet sich auf der Oberseite ein praktisches Moduswahlrad, auf der Rückseite gibt es eine ganze Reihe an Bedientasten. Dies garantiert vor allem dann ein flüssiges und schnelles Arbeiten, wenn man im manuellen Modus oder mit Halbautomatiken experimentiert. Da sich die Direktzugriffe jedoch in überschaubaren Grenzen halten, kann getrost auch der vollautomatische Modus verwendet werden. Dank der ausgefeilten Elektronik werden hier die Bilder kaum schlechter. Für Einsteiger spielt dies natürlich eine wichtige Rolle. Ambitionierte Hobby-Fotografen dürften jedoch bemängeln, dass sie für viele Einstellungen in den Tiefen des Menüs herumsuchen müssen.

Besonders gut gelungen wirkt die sogenannte „i-Function “. Damit kann man den Ring der NX-Objektive mit einem Knopfdruck als Schnellzugriff für eine Funktion nutzen. Das ist nicht nur für Einsteiger sondern auch für Fortgeschrittene praktisch. Diese Mischung zieht sich durch nahezu die komplette Bedienung.

Bild- und Video-Qualität
Der relativ große APS-C-Sensor (23,5 x 15,7 mm) mit seiner Auflösung von 20,3 Megapixeln erweist sich als echter Glücksgriff. Aufgenommen werden können die Bilddaten in JPEG-Format oder im verlustfreien RAW. Die maximale ISO-Zahl liegt bei 12.800. Bei geringen ISO-Werten ist überhaupt kein Rauschen auf den Bildern zu erkennen. Erst bei sehr hohem ISO-Wert nimmt die Qualität leicht ab. Insgesamt sind die Aufnahmen jedoch beeindruckend. Die Qualität hängt aber stark von dem gewählten Wechselobjektiv ab. Da es hier jedoch eine ziemlich große Auswahl gibt, dürfte für jedes Einsatzgebiet etwas Passendes dabei sein. Dabei muss man jedoch berücksichtigen, dass jedes weitere Objektiv Aufpreis kostet. Wer also ein Weitwinkel-, ein normales und ein Objektiv mit großer Brennweite braucht, muss ordentlich in die Tasche greifen. Der Crop-Faktor (die Brennweitenverlängerung) beträgt wie bei allen APS-C-Kameras ca. x1,5. Für die Kleinbildbrennweite muss also die auf den NX-Objektiven angegebene Brennweite x1,5 genommen werden. Einsteiger werden mit den Standard-Objektiven ihr Auslangen finden. Unser 20-50 mm-Objektiv reichte jedenfalls für die meisten Einsatzgebiete voll aus. Das manuelle Scharfstellen funktioniert auf nahezu allen Distanzen problemlos. Selbst Makro-Aufnahmen sind mit der NX1000 möglich.

Die Auslösegeschwindigkeit liegt im guten Mittelfeld. Und auch die Serienbild-Funktion von maximal 8 Bildern pro Sekunde kann sich sehen lassen. Da es keinen internen Blitz gibt, darf man den externen Blitz (im Lieferumfang enthalten) für Fotos, die man am Abend oder in der Nacht machen will, nicht vergessen. Dafür wird man selbst bei Dunkelheit mit qualtitativ hochwertigen Fotos belohnt.

Die im Test aufgezeichneten FullHD-Videos konnten bei der Bildqualität auf ganzer Linie überzeugen. Selbst auf großen Fernsehern wirken sie extrem scharf, kontrastreich und realistisch. Lediglich vom Ton sollte man sich aufgrund des fehlenden Profi-Mikrofons nicht zu viel erwarten. Es kann aber ein externes Mikrofon angesteckt werden

Wifi-Modus und weitere Funktionen
Eine Besonderheit, die die NX1000 von vielen Systemkameras dieser Preisklasse abhebt, ist das integrierte WiFi-Modul. Damit können kabellos Bilder und Videos ins Internet hochgeladen oder auf Tablets, Smartphones, PCs oder WLAN-fähige Fernseher übertragen werden. Bei einer guten Verbindung funktioniert das Ganze auch ziemlich flott. Bei großen Videos sollte man jedoch etwas Geduld mitbringen. Hier ist eine Übertragung per Kabel (USB- und HDMI-Ausgang) meist die bessere Lösung. Neben zahlreichen Motivprogrammen können Nutzer der NX1000 auch auf diverse Farbcharakteristika (Sepia, Cool, Vivid, Schwarzweiß etc.), einige Effektfilter (Miniaturisierung, Fischauge, Halbton etc.) und eine Dynamikerweiterung zurückgreifen. Darüber hinaus sind auch ein Panoramamodus (Schwenkpanorama-Automatik) sowie ein 3D-Modus, der aus zwei leicht versetzten Bildern automatisch ein 3D-Bild erstellt, mit dabei. Solche Funktionen bieten andere Systemkameras aber auch.

Speicher und Akku
Der austauschbare 1030mAh-Lithium-Ionen-Akku erwies sich im Test als ziemlich ausdauernd. Wer häufig in kurzen Zeiträumen viele Fotos und/oder Videos macht, sollte sich aber einen Zweit-Akku zulegen. Ein solcher ist nicht teuer und bietet ein angenehmes Gefühl der Sicherheit. Als Speicher-Medien dienen SD-, SDHC- oder SDXC-Karten (bis zu 128GB garantiert). Eine 2GB-Speicherkarte ist im Lieferumfang enthalten.

Fazit
Samsung hat mit der NX1000 eine gelungene Systemkamera für Einsteiger im Programm, mit der selbst ambitionierte Fotografen glücklich werden können. Kritikpunkte gibt es eigentlich nur wenige. Wer aktuell auf der Suche nach einer guten und günstigen Systemkamera ist, macht mit einem Kauf der NX1000 keinen Fehler. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 699 Euro. Aktuell ist die Kamera inklusive 20-50 mm-Objektiv aber bereits um etwas über 600 Euro zu haben.

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