HTC One X mit Android 4.0

Quadcore-Smartphone im oe24.at-Test

23.04.2012


Performance kann sich sehen lassen - es gibt aber auch Schwächen.

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Seit wenigen Tagen ist mit dem HTC One X das erste Quadcore-Smartphone Österreichs auf dem Markt. Vorgestellt wurde das neue Android-Flaggschiff des taiwanesischen Herstellers am Mobile World Congress in Barcelona. Wir konnten das Gerät in den letzten zwei Wochen ausgiebig Testen. Dabei gab es viel Licht, aber auch Schatten.

Erster Eindruck
Optisch ist das One X auf den ersten Blick als HTC-Gerät zu erkennen. Die Verarbeitung ist hochwertig. Highlight ist die Rückseite, die aus Polycarbonat besteht. Aufgrund des großen Displays hat das 134 x 70 x 11 mm große Gerät nicht in jeder Hosentasche Platz, die Handhabung stellt aufgrund des relativ geringen Gewichts (135 Gramm) aber keinerlei Probleme dar. Im Lieferumfang befindet sich ein kleiner Stecker, mit dem man die Klappe des Micro-Sim-Karten-Steckplatzes öffnen kann. Den Akku kann man jedoch nicht wechseln.

Display und Bedienung
Beim Touchscreen setzt HTC auf ein Super-LCD-2-Display. Mit 4,7 Zoll fällt es recht üppig aus, und kann bei der Darstellung fast mit den aktuellen Super-AMOLED-Displays (Galaxy Nexus , Prada Phone 3.0 , etc.) oder Reality-Display (Sony Xperia S ) mithalten. Hierfür ist vor allem die Auflösung von 1280 x 720 Pixel verantwortlich. Das Betrachten von Videos oder Fotos ist jedenfalls ziemlich beeindruckend. Auch Buchstaben bzw. Wörter werden glasklar dargestellt. Auf Befehle reagiert der Touchscreen äußerst schnell. Die Genialität von Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" (ICS) kommt aber nicht voll zur Geltung. Denn HTC legt sein eigenes Interfaces "Sense 4.0" darüber. Dadurch bleibt vom ursprünglichen ICS-Look leider nicht viel über. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen. Auf den ersten Blick glaubt man, dass das One X mit Android 2.3. läuft, was eigentlich schade ist.

Performance
Bei der Leistung erfüllt das One X die hohen Ansprüche nahezu komplett. Die vier ARM Cortex-A9-Kerne der neuen Tegra 3 CPU (4+1 Architektur) sind mit 1,5 GHz getaktet. Der fünfte Kern läuft bei allen kleinen Aufgaben, ist mit 500 MHz getaktet und soll als "Battery Saver Core" den Akku schonen. Anwendungen werden blitzschnell geöffnet, Internetseiten werden vor allem im WLAN-Betrieb ohne jegliche Wartezeiten aufgebaut, Videos schnell geladen und grafisch anspruchsvolle Spiele machen ebenfalls Spaß. Bei Letzteren kam es im Test aber ab und an zu einem unschönen Ruckeln. Manche Spiele, die eigens für Quadcore-Handys entwickelt wurden, lassen sich (noch) gar nicht spielen. Je mehr Apps man installiert, umso stärker traten die Probleme auf. Wenn ein Spiel aber einmal läuft, muss man keine Abstriche mehr in Kauf nehmen. Hier gibt es dennoch Nachbesserungsbedarf. Vor kurzem hat HTC ein Softare-Update veröffentlicht, das die Probleme beseitigen soll. Dieses konnten wir aber nicht mehr testen.

Dank NFC und HDMI-Anschluss zeigt sich das One X äußerst anschlussfreudig. Der interne Speicher kann zwar nicht erweitert werden, dank üppigen 32 GB von denen 27 GB zur Verfügung stehen, sollte dies aber kein Problem darstellen. Außerdem erhalten die Kunden für zwei Jahre einen kostenlosen Dropbox-Speicher (Cloud-Dienst) mit 25 GB.

Kamera
Ein Lob verdient die integrierte 8 MP-Kamera auf der Rückseite. Während des Tages können User ihre Digicams getrost zuhause lassen. Hier kann das One X voll überzeugen - egal ob draußen oder drinnen. Die Fotos wirken äußerst realistisch. Darüber hinaus können bei gutem Licht auch die FullHD-Videos (1080p) voll überzeugen. In der Dunkelheit sieht die Sache freilich anders aus. Im Vergleich zu älteren HTC-Geräten hat das neue Flaggschiff aber auch hier deutlich zugelegt.

Akku
Die eigentlich geniale "Battery Saver Core"-Technik macht sich nur bedingt bezahlt. Das große Display und die vier anderen Rechenkerne brauchen einfach extrem viel Energie. Unter Volllast ist der 1.800 mAh starke Akku ziemlich schnell leergesaugt. Als Gesprächszeit sind rund sechs Stunden realistisch, beim Surfen (mit voller Display-Helligkeit) hält das One X etwas über fünf Stunden durch. Wer oft Videos schaut oder Spiele spielt, leert den Akku noch schneller. Das oben erwähnte Update soll aber auch die Laufleistung verbessern.

Telefon
Beim Telefonieren gibt es keine Kritikpunkte. Gesprächspartner werden einwandfrei verstanden. Störgeräusche gibt es keine. Zumindest dann, wenn man die Freisprechfunktion nicht aktiviert. Denn diese konnte nicht überzeugen.

Fazit
HTC hat mit dem One X das erste Quadcore-Smartphone am Start. Allein das verdient schon einmal Applaus. Die Performance ist auch wirklich gut, im Vergleich zu modernen Dual-Core-Handys gibt es aber keine großen Unterschiede. Größter Kritikpunkt ist die HTC-Nutzeroberfläche Sense, die nahezu das gesamte Android 4.0-Feeling zerstört. Funktionen die uns beim Galaxy Nexus (reines Android 4.0) faszinierten, kommen hier häufig gar nicht zur Geltung. Ohne Vertrag kostet das HTC One X 599 Euro. Angesichts des guten Displays und der vier Kerne halten wir diesen Preis für angemessen.

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