A1, Magenta & "3"

Zweite 5G-Auktion erfolgreich beendet

11.09.2020

Günstiger Preis für A1, Magenta und "3" dank Investitionszusage.

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© APA/AFP/dpa/ARNE DEDERT
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Die am 9. September abgeschlossene Versteigerung von Funkfrequenzen für die neueste Mobilfunkgeneration 5G brachten dem Staatshaushalt zwar lediglich Einnahmen von 202 Mio. Euro, dafür gibt es eine verbindliche Zusage für Investitionen von rund 500 Mio. Euro von Seiten der Netzbetreiber A1, Drei und Magenta.
 
Die Regulierungsbehörde RTR als Abwickler der Auktion zeigte sich heute mit dem Ergebnis zufrieden - denn nicht die Ertragsmaximierung für das Budget stand im Fokus, sondern der Ausbau bisher benachteiligter Gebiete. 90 Prozent der Gesamtbevölkerung soll bis Ende 2023 eine Datenübertragungsrate (Download/Upload) von 30/3 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. "Ich glaube, da haben alle gewonnen", so RTR-Chef Klaus M. Steinmaurer bei der Präsentation des Auktionsergebnisses am Freitag.
 

Investitionszusage

Um den Bietern auch jene Gebiete schmackhaft zu machen, die bisher kaum ausgebaut wurden - viele davon im Grenzgebiet zu Tschechien - gab es einen Bonus. Die Bieter konnten gegen die Übernahme der Verpflichtung von zusätzlicher Versorgung einen Preisabschlag auf die vorher gegebenen Gebote ersteigern. Der Netzbetreiber Drei hat hier nach Eigenangaben die meisten Zusagen getätigt.
 
Am tiefsten in die Tasche griff Magenta, das sich die 5G-Frequenzen 86,7 Mio. Euro kosten hat lassen. Es folgt A1 mit 65,6 und Drei mit 49,6 Mio. Euro. Drei und Magenta sicherten sich jeweils 90 MHz, die A1 Telekom 80 MHz. Erstere erwarben alle drei Frequenzbereiche (700, 2100. 1500), die Telekom verzichtete auf 700 MHz-Frequenzen. Dieses Frequenzband ist besonders gut für die Versorgung großer Flächen geeignet.
 
 

Vergleichsweise günstig

Die drei Mobilfunkbetreiber A1, Magenta und Drei zahlten deutlich weniger als ihre Kollegen in Deutschland, wo die Auktion 6,55 Mrd. Euro für das Staatsbudget brachte - also bereinigt um die Bevölkerungsanzahl rund das dreifache. Steinmaurer betonte heute vor Journalisten, dass die Auktion in Wien keineswegs mit der in Berlin vergleichbar ist, weil es hierzulande weit höhere Auflagen gibt.
 
Bei der Versteigerung der Vorgängergeneration LTE im Jahr 2013 mussten die heimischen Netzbetreiber deutlich mehr auf den Tisch legen. Zwei Milliarden Euro mussten sie an den Finanzminister damals überweisen - bekamen dann aber die Hälfte davon über die Breitbandmilliarde wieder zurück.
 
Die politischen Reaktionen fielen gespalten aus. "Der erfolgreiche Abschluss der 5G-Frequenzauktion ist ein bedeutender Meilenstein, um die Ziele dieser Bundesregierung zu erreichen", kommentierte Telekommunikationsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) das Ergebnis der Frequenz-Versteigerung. Petra Oberrauner, SPÖ-Bereichssprecherin für Digitalisierung, hingegen kritisierte das Auktionsergebnis: "Warum verschenkt die ÖVP-Ministerin öffentliches Eigentum an die Telekommunikationskonzerne? Der Preis, den Köstinger bei der Auktion erzielt hat, liegt weit unter dem tatsächlichen Wert der Frequenzen."
 

Mobilfunker zufrieden

Während die Mobilfunkbetreiber nach der milliardenschweren LTE-Auktion zum großen Wehklagen ansetzten, überwiegt diesmal die Zufriedenheit. Thomas Arnoldner, Chef der A1 Telekom, meinte: "Wir sind sehr zufrieden und sehen dieses Ergebnis als langfristige Investition in das österreichische Mobilfunknetz und die digitale Zukunft des Landes." Andreas Bierwirth, CEO von Magenta, wiederum betonte: "Mit der exzellenten neuen Frequenzausstattung können wir unsere Rolle als führender 5G-Anbieter stärken." Drei-Boss Jan Trionow rechnete vor: "Drei hat für sich und seine Kunden ein Drittel aller Frequenzpakete ersteigert und sich damit für den österreichweiten Aufbau von 5G gut gerüstet."
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