Prototyp enthüllt

Hydrovoltaik: Schwimmende Paneele sollen Strom aus Regen erzeugen

04.11.2025

Die Suche nach neuen Formen der Stromerzeugung geht weiter. Neben Solar- und Windkraft rückt eine eher unbekannte Technologie in den Fokus: Hydrovoltaik.

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© getty (Symbolbild)
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Dabei wird Strom nicht von Sonnenlicht, sondern von Wassertropfen gewonnen. Forschende in China haben nun ein besonders effizientes Modell entwickelt, das sogar auf Seen oder im Meer eingesetzt werden könnte.

Wie Hydrovoltaik funktioniert

Hydrovoltaikpaneele wandeln die Energie von fallenden Wassertropfen in Strom um. Auf der Oberfläche der Paneele erzeugt das Abrinnen der Tropfen Reibung, die elektrische Spannung erzeugt. Schon ein einzelner Tropfen kann eine Spannung von mehreren Hundert Volt erzeugen – genug, um LED-Lampen zum Leuchten zu bringen. Frühere Modelle waren jedoch teuer, schwer und nur begrenzt effizient. Das neue Design der Universität für Luft- und Raumfahrt in Nanjing (China) zeigt deutliche Verbesserungen.

© Science China Press

Bei den neuen Modellen dient das Substrat der Paneele gleichzeitig als Elektrode und schwimmt direkt auf der Wasseroberfläche. Die Konstruktion kann verschiedenen Bedingungen standhalten: Verschmutzung, unterschiedliche Salzgehalte und Temperaturen machen ihr nichts aus. Das eröffnet den Einsatz in Seen, Reservoirs oder sogar im Meer. Der Prototyp ist noch klein – nur 0,3 Quadratmeter – konnte im Labor aber über 50 LEDs betreiben. Laut Studienautor Wanlin Guo könnte die Technik als Ergänzung zu Solar- und Windanlagen interessant sein. Besonders hervorzuheben ist, dass die Kosten nur halb so hoch sind wie bei älteren Modellen und das Gewicht um 80 Prozent geringer.

 

 

 

 

Um Wasserpfützen auf der Oberfläche zu vermeiden, wurden Drainagelöcher integriert. Sie sorgen dafür, dass Wasser abfließt, aber die Tropfen trotzdem zur Stromerzeugung in Bewegung bleiben. Ein Problem bleibt jedoch: Die erzeugte Spannung ist hoch, liefert aber keinen kontinuierlichen Strom. Weitere offene Fragen betreffen die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wind und Wellen. Auch die unterschiedliche Größe von Regentropfen könnte die Effizienz im realen Einsatz beeinflussen. 

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