Findiger Faulpelz

Informatiker lagerte seinen Job nach China aus

18.01.2013


Hochbezahlter Entwickler schaute sich während der Arbeit lieber Katzen-Videos an.

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© TZ ÖSTERREICH/Schwarzl
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Outsourcing einmal anders: Ein US-Informatiker galt als verlässlicher und extrem produktiver Mitarbeiter, entpuppte sich aber als findiger Faulpelz. Er hat seine eigene Arbeit an eine Firma in China ausgelagert, während er selbst seine Zeit im Internet verbrachte. Dieser ungewöhnliche Fall von Outsourcing wurde nun vom US-Telekommunikationsunternehmen Verizon aufgedeckt.

Chinesen bekamen rund ein Fünftel seines Gehalts
Der in seinem Unternehmen hoch geschätzte Informatiker Bob tat in seinem Büro so, als wäre er schwer beschäftigt, ließ aber in Wirklichkeit seinen Job von einer chinesischen Firma erledigen, der er im Gegenzug einen kleinen Teil seines Gehalts überwies. Wie The Verge berichtet, soll es sich dabei um rund ein Fünftel gehandelt haben. Nach eigenen Angaben wurde Verizon durch Sicherheitskontrollen bei einer US-Firma auf den Fall aufmerksam. Sie stellte regelmäßige Zugriffe aus China auf den internen Computerserver der Firma fest. Was zunächst nach Industriespionage aussah, führte schließlich zu Bob.

Reddit, Katzen-Videos, Facebook und eBay
Bobs typischer Arbeitstag begann mit ein wenig Surfen im sozialen Netzwerk Reddit. Anschließend schaute er sich Videos von Katzen an, bevor er eine ausgiebige Mittagspause einlegte. Seinen Nachmittag verbrachte er auf der Online-Auktionsplattform eBay sowie in den sozialen Netzwerken Facebook und LinkedIn. Einzige Arbeitshandlung war ein tägliches Email an seine Vorgesetzten, in der er sie über den Stand seiner Projekte informierte.

"Bester Entwickler im Hause"
Laut Andrew Valentine, der die Geschichte im Blog des Verizon RISK Teams veröffentlichte, verdiente Bob mehrere hunderttausend Dollar im Jahr, zahlte aber nur 50.000 Dollar an die chinesische Software-Consultingfirma, die seinen Job machte. "Aber das Beste ist, dass dieser Mitarbeiter all die Jahre über großes Lob für seine Arbeit bekam", sagte Valentine. Bob sei sogar als "bester Entwickler im Hause" gefeiert worden.

Laut Verizon handelte es sich bei Bob um einen Familienvater um die 40 Jahre. Sein wirklicher Name wurde nicht veröffentlicht, ebenso wie der Name seines Arbeitgebers.

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