Betrugsfälle im Internet

Linzer zahlte 4.000 Euro für "Gratis-Hund"

11.07.2011


Täter lockten Opfer auch mit Smartphones, Autos, etc. und drohten mit Pornofotos

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© EPA (BAGUS INDAHONO)/Reuters
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Die Linzer Polizei hat am Montag eine Halbjahresbilanz über die von ihr bearbeiteten Fälle von Internetbetrug veröffentlicht. Laut der langen, aber - wie betont wird - nicht vollständigen Auflistung lockten die Täter ihren Opfern viel Geld unter anderem mit Partnerangeboten, Mietwohnungen, Mobiltelefonen und Autos heraus und drohten auch mit der Veröffentlichung von Pornofotos.

Autos, Partnervermittlung und Co.
Demnach haben einsame Herzen aus Linz heuer in drei Fällen Beträge von 8.000 bis 60.000 Euro bezahlt. Das versprochene Treffen mit dem Traumpartner kam jedoch nie zustande, das Geld war weg. So ähnlich ging es auch einem 48-Jährigen, der 3.850 Euro Anzahlung für ein vermeintlich günstiges Traumauto bezahlte. Derartige Machenschaften gibt es bei Waren aller Art: Trotz Bezahlung nicht geliefert wurden auch Kameras, Computer, Spielkonsolen, ein Saxofon und ein Plattenspieler. Die neuen Smartphones sind offenbar auch bei der Kriminalität im Internet ein Renner. Denn in sechs Fällen wurden im Voraus bezahlte hochpreisige Mobiltelefone entweder nicht geliefert, waren kaputt oder billige Kopien. Die Schadenssumme betrug jeweils bis zu 500 Euro.

4.000 Euro für "Gratis-Hund"
Auch die Tierliebe der Menschen wurde heuer schon für Betrügereien im weltweiten Netz ausgenützt. Zuerst wurde dort ein Hund gratis angeboten. Doch dann stellte sich heraus, dass der Vierbeiner angeblich in Kamerun sei. Ein 42-Jähriger blätterte für Transportkosten und EU-Abgaben rund 4.000 Euro hin, der Hund ist bis heute nicht eingetroffen. In zwei Fällen wurden jeweils 700 Euro Vermittlungsprovision für auffallend günstige Mietwohnungen kassiert, die schon vergeben waren.

Häufige Maschen
Klassiker bei dieser Form der Kriminalität sind angebliche Erbschaften, für deren Abwicklung jedoch Gebühren zu berappen seien. Einem 57-jährigen Linzer sind schon 2008 rund 1,2 Mio. US-Dollar (841.456 Euro) in Aussicht gestellt worden. Bis heuer hat er mehrmals Geldbeträge in der Gesamthöhe von 50.000 Euro überwiesen, ohne auch nur einen Cent aus dem Nachlass zu sehen. In anderen Fällen wurden Kreditkartenkonten mit Einkäufen belastet, die nie stattgefunden haben. Fünfmal wurden jeweils 50 bis 250 Euro für angebliche Mitgliedschaften bei diversen Abo-Diensten im Internet in Rechnung gestellt. Einmal wurden 660 Euro Anzahlung für einen Kredit über 230.000 Euro bezahlt, der nicht zustande gekommen ist. Auch mit einem Erpressungsversuch per Internet musste sich die Polizei befassen. In diesem Fall wurde mit der Veröffentlichung von pornografischen Fotos via Facebook gedroht.

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