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Keine Zukunftsmusik: Immer mehr KI-Sänger stürmen die Charts
03.11.2025Künstliche Musik aus Programmen wird immer öfter erstellt und abgespielt. In den großen Musiklisten in den USA tauchen nun regelmäßig Titel auf, die nicht von echten Menschen gesungen werden.
Das sorgt in der Musikszene für viel Gesprächsstoff.
Künstliche Stimmen landen Hits
Laut dem bekannten Magazin Billboard erscheint seit mehreren Wochen jede Woche mindestens ein Lied von einer künstlich erzeugten Musikfigur in den Musiklisten. Das zeigt, wie stark diese Art von Musik derzeit wächst. Zu den neuen Namen zählen etwa „Xania Monet“. Diese Figur wurde von der Songschreiberin Telisha „Nikki“ Jones aus dem Bundesstaat Mississippi (USA) mit Hilfe einer Musik-App namens Suno erstellt. Ein weiteres Projekt nennt sich Juno Skye, das von Nguyen Duc Nam entwickelt wurde. Diese Musikfiguren existieren nicht als echte Personen. Trotzdem erhalten sie Verträge von großen Musikfirmen und werden im Radio gespielt.
Millionengebot für eine künstliche Musikfigur
Für Xania Monet kam es vor kurzem sogar zu einem Wettstreit zwischen mehreren Musikfirmen. Manche Firmen sollen bis zu 3 Millionen US-Dollar geboten haben, um jene KI-Künstlerin unter Vertrag zu nehmen. Der Titel „Let Go, Let God“ wurde bereits mehrfach in Radio-Listen aufgenommen und auf mehreren großen Musiklisten geführt.
Streit um urheberrechtliche Fragen
Programme wie Suno und Udio stehen in der Kritik. Viele bekannte Künstlerinnen und Künstler behaupten, dass diese Programme mit Liedern trainiert wurden, die eigentlich geschützt sind. Die weltweite Musikfirma Universal Music Group hat kürzlich mit der App Udio eine Vereinbarung getroffen, nachdem ein Rechtsstreit beendet wurde. Damit soll eine neue Plattform entstehen, auf der künstliche Musik hergestellt werden kann – jedoch mit festen Regeln. Viele Künstlerinnen und Künstler hatten zuvor einen offenen Brief unterschrieben. Darin forderten sie Firmen auf, künstliche Musik nicht dafür zu nutzen, die Arbeit echter Menschen abzuwerten.
Musikdienste kämpfen mit künstlichen Titeln
Auch der Streaming-Dienst Spotify hat erklärt, dass es immer mehr Lieder gibt, die automatisch erzeugt werden. Das Unternehmen hat daher neue Regeln angekündigt, um Betrug und Nachahmung zu verhindern. Spotify sagt aber auch, dass Musik schon immer mit Technik zu tun hatte und dass solche Programme neuen Ausdruck ermöglichen können.
Trotz vieler Diskussionen wird künstliche Musik immer häufiger gehört. Das Lied „Let Go, Let God“ von Xania Monet hat auf YouTube (Online-Videoplattform) mehr als 1,3 Millionen Aufrufe. In den Kommentaren steht meist schlicht, dass der Inhalt des Liedes Menschen berührt – egal, woher die Stimme stammt. Ein Beispiel aus den Kommentaren: „Danke für diese Worte. Bitte heile mich von innen.“