Heimnetzwerk

FritzBox Fon WLAN 7390 von AVM im Test

18.05.2011


Router-Flaggschiff bietet zahlreiche Funktionen, bleibt aber einfach zu bedienen.

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Das neue Top-Modell von AVMs FritzBox Fon-Reihe ist seit kurzem auch in Österreich erhältlich. Wir konnten den Router inklusive VDSL-Modem bereits testen. Eines vorweg: Der vollausgestattete WLAN-Router ist zwar kein Schnäppchen, überzeugt dafür mit einfacher Handhabung und einer Unmenge an Funktionen. Eigentlich reicht der Ausdruck WLAN-Router für das Gerät gar nicht, denn in Wirklichkeit handelt es sich um eine Zentrale für das private Multimedia-Heimnetzwerk. So vereint die kompakte "Box" VDSL/ADSL-Modem, WLAN-Router, Telefonanlage für Internet- und Festnetztelefonie, DECT-Basisstation und Mediaserver mit integriertem Netzwerkspeicher. Bei unserem Test wurde die FritzBox Fon WLAN 7390 mit einem Breitband-Anschluss von der Telekom (A1) kombiniert. Das integirerte Fritz-Modem wurde von der AON-TV-Box ohne Probleme erkannt (ersetzt das Thomson-Modem), weshalb die Basisinstallation/-einrichtung nur wenige Minuten dauerte.

Hilfreiche Benutzeroberfläche
Die webbasierte Benutzeroberlfäche ist übersichtlich gestaltet, wodurch die Bedienung nach kurzer Eingewöhung intuitiv funktioniert. Zusätzlich unterstützt ein Einrichtungsassistent die Nutzer bei den Grundeinstellungen. Wer etwas tiefer in die Materie eindringen möchte, kann für den vollen Funktionsumfang den Expertenmodus aktivieren (Häkchen bei Einstellungen/Erweiterte Einstellungen/System/Ansicht/„Expertenansicht aktivieren“). Danach stehen zusätzliche Funktionen zur Verfügung, wie zum Beispiel die manuelle Auswahl der aktiven WLAN-Funkstandards, die Anpassung der WLAN-Sendeleistung, Fernwartung oder VPN.

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Anschlussfreudig
Ein absoluter Pluspunkt des Geräts sind die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten: über ihre beiden USB-2.0-Anschlüsse kann man auf mehrere Endgeräte wie Drucker oder Speichermedien im Netzwerk zugreifen. Schließt man beispielsweise eine externe Festplatte an, kann man all seine Fotos, Songs oder Videos direkt am Fernseher oder auf (für das Netzwerk zugelassenen) Computern ansehen ohne irgendeine Zusatzsoftware oder ein spezielles Gerät zu benötigen. Aus diesem Grund ist auch der relativ kleine interne Speicher der Box (512 MB) kein echter Nachteil, denn externe Festplatten stellen ohnehin mehrer GB oder TB an Speicherplatz zur Verfügung (maximale Dateigröße ist auf 2 GB beschränkt). Eigentlich handelt es sich beim internen Speicher ohnehin um einen Netzwerkspeicher (NAS). Darauf gespeicherte Daten kann man allen Nutzern per FTP-Zugang zur Verfügung stellen. Der zweite USB-Port eignet sich hervorragend, um einen Drucker ins Heimnetzwerk zu integrieren. Druckaufträge kann man so von zahlreichen WLAN-Geräten direkt an den Zentraldrucker senden.

Neben Computern können auch spezielle Netzwerk-Clients wie Set-Top-Boxen oder netzwerktaugliche Unterhaltungselektronik-Geräte auf die Inhalte des Mediaserver zugreifen.

Highspeed-WLAN
Für WLAN-Übertragungen steht u.a. der schnelle Standard IEEE 802.11n zur Verfügung. Man kann entweder im 2,4- oder 5-GHz-Band surfen (oder in beiden gleichzeitig). Darüber hinaus können Nutzer im Web-Interface per WLAN-Monitor kontrollieren, welche Funk-Netzwerke sich in ihrer Umgebung befinden und auf welchen Kanälen und Frequenzen diese hauptsächlich funken. So kann man ganz einfach die eigene WLAN-Verbindung aufpeppen. Denn für die FritzBox Fon WLAN 7390 lässt sich das am wenigsten verwendete Band kinderleicht zuweisen. Je weniger in einem Band gesurft wird, umso höher ist die Datenübertragungsrate.

Gastzugang
Mit der neuesten Firmware ist es möglich einen Gastzugang über WLAN einzurichten. Damit braucht der User seinem Gast weder sein WLAN-Passwort verraten noch Zugriff auf das private Netzwerk zu gewähren. Dieser Zugang kann bei Bedarf auch durch ein Passwort geschützt und zeitlich begrenzt werden.

Sicherheit
Dank einer sicheren Verschlüsselungstechnik (WPA2) können Unbefugte nicht in das Heimnetz eindringen. Bevor ein neues Gerät in das Netz integriert werden kann, muss natürlich der Sicherheitsschlüssel eingegeben werden. Erst nach einer Überprüfung und einer Bestätigung wird das zusätzliche Gerät zugelassen. Man muss also keine Angst davor haben, dass plötzlich der Nachbar Zugriff auf die privaten Daten bekommt.

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HD-Telefonie mit DECT-Basistation
Die integrierte DECT-Basisstation kann mit jedem DECT-konformen Schnurlostelefon oder dem passenden AVM-Gerät (FritzFon MT-F) gekoppelt werden. Die Anmeldung des Schnurlostelefons von AVM ging ganz einfach: Man schaltet das FritzFon MT-F ein (Auflegetaste drücken). Danach muss man an der FritzBox 7390 so lange die mit „DECT“ beschriftete Taste drücken, bis das Telefon in seinem Display die Anmeldung anzeigt. Auf dem Display des Schnurlostelefons kann man dann sogar seine E-Mails lesen.

Stromverbrauch
Auch in Sachen Energieeffizienz hat sich AVM etwas einfallen lassen. So passt die FritzBox im Eco-Mode die Funkleistung an den Datenverkehr an, der Stromverbrauch wird automatisch reduziert. Im Ruhezustand wird die Prozessorleistung minimiert und ungenutzte Schnittstellen werden abgeschaltet. Außerdem kann man im Menü eine Nachtschaltung einrichten, die zu bestimmten Uhrzeiten einen Ruhezustand aktiviert. Zusätzlich lässt sich das WLAN über eine Taste ein- und ausschalten. Angeschlossene USB-Festplatten können ebenfalls zeitgesteuert heruntergefahren werden.

Fazit
Mit der fast schon überkomplett ausgestatteten FritzBox Fon WLAN 7390 zeigt AVM was in diesem Segment möglich ist. Trotz der zahlreichen Funktionen bleiben die Bedienung und das Handling erfreulich einfach. Dank des gelungenen Web-Interface inklusive Einrichtungsassistent können sich auch Nutzer, die sich nicht bis ins letzte Detail mit dem Thema Netzwerk vertraut machen wollen, in kurzer Zeit ein umfangreiches Heimnetzwerk einrichten. Für Profis stehen zahlreiche zusätzliche Funktionen bereit.

Preis und Verfügbarkeit
Die FritzBox Fon WLAN 7390 ist zum Preis von 289 Euro bereits erhältlich. Für das (optionale) Schnurlostelefon FritzFon MT-F müssen 79 Euro bezahlt werden.

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