Android-Wearable

Sony SmartWatch 3 im Test

25.02.2015

Neues Gadget ist mehr als ein Smartphone-Spiegel am Handgelenk.

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Mit der neuen SmartWatch 3 (SW3) setzt nun auch Sony auf das von Google extra für Wearables entwickelte Betriebssystem Android Wear. Dieses konnte in einigen unserer Tests bereits viele Pluspunkte sammeln. Wie sich die neue Smartwatch aus dem Hause Sony damit schlägt, konnten wir in den vergangenen beiden Wochen testen. Die Ergebnisse lesen sie in den folgenden Absätzen.

Design und Verarbeitung
Nach dem Auspacken fällt sofort auf, dass Sony mit der SW3-Version, die mit Kunststoffarmband (es gibt verschiedene Farben) ausgestattet ist, vor allem Sportler ansprechen will. Denn richtig edel sieht die Uhr damit nicht aus. Wer sie auch zum Ausgehen tragen möchte, sollte sich also für die Version mit Edelstahlband entscheiden. Insgesamt fühlt sich das Kunststoffarmband sehr gut an, da es sich ans Handgelenk anpasst. Der hochwertige Verschluss besteht auch hier aus Metall. Gleiches gilt für das Gehäuse, das auf der Rückseite leicht abgerundet ist und so ebenfalls nicht störend wirkt. Im Gegensatz zu anderen Smartwatches hat es Sony geschafft, die SW3 direkt mit einem Micro-USB-Anschluss auszustatten. So ist für den Ladevorgang keine zusätzliche Ladestation notwendig. Man kann die Uhr also genau wie das Smartphone aufladen. Der Anschluss versteckt sich auf der Rückseite hinter einer kleinen Gummiklappe. Diese ist notwendig, da die SW3 nach dem IP68-Standard zertifiziert ist. Dieser ermöglicht es, dass sie maximal 1,5 Meter tief bis zu 30 Minuten unter (Süß-)Wasser bleiben kann. Wer das Kunststoffband wechseln möchte, muss nur das Gehäuse herausdrücken und dieses in ein anderes Band klicken. Das funktioniert äußerst einfach.

Ausstattung und  Einrichtung
Bei der Ausstattung unterscheidet sich die SW3 nicht großartig von anderen aktuellen Android-Smartwatches. Sie verfügt über ein 1,6 Zoll (4 cm) großes 320 x 320 TFT-LCD-Transflektiv-Display sowie einen ARM Cortex-A7 Quad-Core-Prozessor, der mit 1.2 GHz getaktet ist. 512 MB RAM und 4 GB Flash-Speicher sind ebenfalls mit an Bord, die Leistung dafür stammt aus einem 420mAh Akku. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten verfügt das Gerät auch über NFC und WLAN. Letzteres kann zwar noch nicht verwendet werden, macht die Uhr aber fit für die Zukunft. Die Auflösung des Displays geht in Ordnung, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Praktisch: Um die Smartwatch aus dem Tiefschlaf zu holen, muss man sie nur leicht bewegen und schon aktiviert sich das Display wie von Geisterhand. Sony stattet die SW3 mit diversen Watch-Faces aus. Im Play Store können die Nutzer weitere Anzeigen herunterladen und so die Uhr an ihren persönlichen Geschmack anpassen. Die erstmalige Aktivierung funktioniert simpel. Man muss die Sony-Smartwatch nur - über den seitlichen Knopf - einschalten und am Android-Smartphone (alle Modelle ab Android 4.3) Bluetooth aktivieren. Damit man loslegen kann, muss man sich die Android-Wear-Software aus dem Google Play Store aufs Handy herunterladen. Danach  kann man das Handy via Bluetooth mit der Uhr koppeln. Zahlreiche Funktionen sind bereits vorinstalliert. Darüber hinaus stehen noch viele weitere praktische Android-Wear-Apps zur Verfügung. Hier ist für jeden Geschmack etwas mit dabei. Die Auswahl reicht von Fernbedienungsfunktionen, über Fitness- und E-Mail-Apps bis hin zu News-Anwendungen, die beispielsweise Fußball-Ergebnisse aller großen Ligen anzeigen.

Nutzung im Alltag
Die wichtigste Funktion der SW3 ist wie bei allen Android-Wear-Geräten die Sprachsteuerung. Diese aktiviert man, in dem man zweimal auf das kleine Display tippt, oder  zur Uhr „OK Google“ sagt. Danach kann man via Sprachbefehl so gut wie alles steuern. Fragt man nach der berühmtesten Oper von Verdi, wird diese auf dem Display angezeigt. Gleiches passiert, wenn man beispielsweise die Route zum Happelstadion sehen will. Dann berechnet das Smartphone den kürzesten Weg vom aktuellen Standort. Auf der Uhr wird man dann direkt dorthin gelotst. Gleichzeitig wird die Google-Maps-App auch am Smartphone geöffnet. Darüber hinaus beantwortet die Uhr Fragen nach dem Wetter, den Ergebnissen der alpinen oder nordischen Ski-WM, etc. und hilft bei der Suche nach einem Restaurant. Alternativ kann man die SW3 auch per Fingertipp steuern. Im Menü werden die Funktionen (E-Mail, SMS, Einstellungen, etc.) in einer scrollbaren Liste angezeigt.

Natürlich kann man mit der Smartwatch auch Anrufe annehmen, SMS lesen, E-Mails ansehen oder WhatsApp-Nachrichten lesen. Kommt eine Nachricht, vibriert sie kurz, bei einem Anruf länger. Man kann die Vibrationsfunktion aber auch komplett deaktivieren. Bei WhatsApp gibt es beispielsweise vorgefertigte Standard-Antworten wie „danke“, „super“, „lol“ oder einige Smileys. Wenn diese reichen, braucht man nur darauf zu tippen, und schon wird die Antwort direkt von der SW3 an den Empfänger gesendet. Per Spracheingabe lassen sich auch SMS oder E-Mails diktieren. Außerdem werden auch Informationen wie Freundschaftsanfragen von Facebook angezeigt. Will man eine E-Mail am größeren Smartphone lesen, lässt sich diese über die Uhr automatisch dort öffnen. Zudem kann man die Sony-Smartwatch als Auslöser für die Smartphone-Kamera, oder zur Steuerung des Musik-Players verwenden. Darüber hinaus gibt es einige Fitness- und Gesundheitsdienste. So ist beispielsweise ein Schrittzähler integriert. Wer die  heimische Fitness-Anwendung Runtastic auf seinem Smartphone installiert hat, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Alle wichtigen Infos der App (Zeit; Kalorienverbrauch, Distanz, etc.) werden direkt auf der SW3 angezeigt. Zudem kann eine neue Session direkt über die Uhr gestartet werden, ohne dass man dafür das Smartphone aus der Hosentasche nehmen muss. In Sachen Fitness-Funktion bietet die Smartwatch einige Vor- aber auch Nachteile gegenüber Konkurrenten. Zum größten Pluspunkt zählt der integrierte GPS-Empfänger, der sportliche Aktivitäten auch dann aufzeichnet, wenn das Smartphone nicht dabei ist. Etwas störend ist hingegen der fehlende Pulsmesser. Während einige Konkurrenzmodelle diesen auf der Rückseite integriert haben, fehlt der bei der SW3 komplett. Wer also beim Laufen oder Radfahren seinen Puls messen will, braucht ein Zusatzgerät.

Akku
Während bei den ersten Smartwatches die Laufleistung noch eine echte Achillesferse war, bekommen die Hersteller dieses Problem immer besser in den Griff. Das zeigt auch Sony mit der SW3. Zwar hängt das Durchhaltevermögen stark vom Anwendungsbereich ab, insgesamt fällt das Ergebnis in Sachen Akku jedoch positiv aus. Wer nur E-Mails-, SMS-, WhatsApp-Nachrichten, etc. liest und beantwortet, Anrufe annimmt oder die Uhr gelegentlich zur Google-Suche verwendet, muss sie nur alle zwei Tage aufladen. Funktionen wie Navigation oder Fitness-Anwendungen erweisen sich hingegen als deutlich energiehungriger. Da kann es dann schon passieren, dass die Uhr am Abend leer ist. Da die SW3 aber in weniger als einer Stunde vollgeladen ist, und, wie erwähnt, keine zusätzliche Ladevorrichtung benötigt, kann man auch damit ziemlich gut leben.

Fazit
Wer sich eine Smartwatch zulegt, muss sich natürlich darüber bewusst sein, dass die Android-Wear-Geräte nur dann im vollen Umfang funktionieren, wenn sie an ein Smartphone gekoppelt sind. Ohne diese Verbindung können sie relativ wenig. Dank integriertem GPS ist die SW3 aber durchaus auch als selbstständiges Gerät einsetzbar. Deshalb kann man hier auch nicht von einem reinen Smartphone-Display am Handgelenk sprechen, denn viele Funktionen sind wirklich nützlich. Wer derzeit auf der Suche nach einer guten Smartwatch ist, bekommt von Sony mit seinem neuesten Modell ein gutes Angebot. Für die Version mit Kunststoffarmband werden 230 Euro, für jene mit Metallband 280 Euro fällig.

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