Neuer KI-Chip

Sony greift mit innovativem Bild-Sensor an

17.05.2020

Chip soll auf Bildern Gesichter entdecken, aber keine bestimmten Personen erkennen.

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© Getty Images
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Sony  hat die weltweit ersten Bildsensoren vorgestellt, bei denen künstliche Intelligenz zur Bildanalyse und Bildverarbeitung direkt in den Logikchip integriert ist. Dies ermögliche eine KI-Analyse von Kamerabildern, ohne dass sensible Inhalte in die Cloud übertragen werden müssten, erklärte der japanische Konzern. Ein Sprecher sagte, das Unternehmen erwarte von den neuartigen Bildsensoren erhebliches Neu-Geschäft.
 

Anwendungsfelder

Die neuartigen Bildsensoren sollen beispielsweise im Einzelhandel eingesetzt werden, um Kundenbewegungen in einem Geschäft analysieren zu können. Werde die Kamera im Eingangsbereich installiert, könnten damit Kunden gezählt werden. Werde sie an einem Regal angebracht, könne erkannt werden, wo Waren fehlen. Sei die Kamera an der Decke installiert, könne sie zur Erstellung von Wärmebildern genutzt werden, um Bereiche mit vielen Ladenbesuchern zu erkennen.
 
Sony betonte, mit dem System könne man zwar ein Gesicht in einem Bild lokalisieren ("face detection"), nicht aber spezifische Gesichter wiedererkennen ("face recognition"). Daher handle es sich um ein sehr datenschutzfreundliches Konzept.
 

Innovative Technik

Mit den neuartigen Sensoren könne man in der Logistik auch Barcodes erkennen oder in Arbeitsbereichen kontrollieren, ob Beschäftigte wie vorgeschrieben Schutzhelme oder Atemmasken tragen. Denkbar sei auch ein Anwendungsszenario, in dem der Bildsensor eigenständig eine Gefahrensituation feststellt.
 
Die Sensoren bestehen aus einem Pixelchip und einem Logikchip. Das Signal, das der Pixelchip erfasst, wird durch die künstliche Intelligenz auf dem Sensor verarbeitet, so dass keine Hochleistungsprozessoren oder externen Speicher benötigt würden, verspricht Sony.
 

Edge-KI-Systeme

Dies ermögliche die Entwicklung von sogenannten Edge-KI-Systemen, wo die Rechenleistung am Außenrand des Netzwerks (Edge) bereitgestellt wird und Daten nicht erst in ein Rechenzentrum oder die Cloud übertragen werden müssen. Dadurch werde auch die Reaktionszeit (Latenz) geringer. Außerdem sei der Verzicht auf Datenübertragungen quer durch das Netz datenschutzfreundlich.
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