„Tesla Vision“

Tesla-Fahrer in Sorge: Neues Update löst Airbags präventiv aus

11.09.2025

Ein neues Software-Update von Tesla sorgt für Gesprächsstoff. Das System namens „Tesla Vision“ soll Frontalairbags schon vor einem möglichen Aufprall auslösen. 

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Damit will der Autobauer das Fahren sicherer machen. Doch viele Fahrer:innen reagieren skeptisch, weil das System in der Vergangenheit bereits für Probleme gesorgt hat.

Was das neue Update kann

Das Update ist zunächst nur für das Modell Y verfügbar. Laut Tesla orientiert es sich an Crashtests, die von Behörden und der Branche anerkannt sind. Ziel sei es, dass die Airbags schneller reagieren und so Verletzungen vermeiden. Im Unterschied zu anderen Herstellern setzt Tesla allerdings ausschließlich auf Kameras. Firmen wie Mercedes oder BMW nutzen zusätzlich Radar oder Lidar, um die Umgebung zu erfassen.

Frühere Probleme mit Tesla Vision

Bereits zuvor gab es Berichte über Fehlfunktionen. Manche Fahrer:innen klagten über plötzliche Bremsmanöver, die ohne Grund ausgelöst wurden. Dieses Phänomen wird im Internet „Phantom-Bremsen“ genannt. Auch die automatische Anpassung der Scheibenwischer arbeitete nicht immer zuverlässig, etwa bei Regen.

Reaktionen von Fahrer:innen

Viele Tesla-Besitzer:innen äußern in Internetforen Zweifel. Eine Nutzerin schrieb: „Das macht mich nervös. Vision und Kollisionswarnungen sind nicht zuverlässig. Ich möchte nicht, dass davon ein Airbag abhängt.“
Ein anderer meinte sarkastisch: „Ich warte schon darauf, dass ein Airbag aufgeht, wenn ich an einer roten Ampel mit 40 km/h abbremse.“ (Angabe in Meilen im Original: 25 mph, umgerechnet ca. 40 km/h)

Blick auf die Unfallstatistiken

In den vergangenen Jahren sorgte Tesla wiederholt für Schlagzeilen rund um seine Software fürs autonome Fahren. Manche Vorfälle endeten sogar tödlich. Eine Studie in den USA kam zum Schluss, dass Tesla die Marke mit den meisten tödlichen Unfällen sei. Die Ursache liege jedoch nicht in den Autos selbst, sondern im Verhalten der Fahrer:innen. Manche verlassen sich zu stark auf die Technik und passen weniger gut auf. Interne Daten von Tesla zeigten zudem, dass Fahrer:innen mit aktivierter „Full Self-Driving“-Software fünfmal häufiger in Unfälle mit Airbagauslösung verwickelt sind.

 

Ob das neue System tatsächlich einen Fortschritt bringt, ist schwer einzuschätzen. Im besten Fall könnte es Leben retten, im schlimmsten Fall aber zusätzliche Risiken verursachen. Bis unabhängige Tests vorliegen, bleibt für Fahrer:innen vor allem eins: Unsicherheit. 

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