Klares Facebook-Kalkül

WhatsApp & Instagram: Das steckt hinter neuen Namen

05.08.2019

Mark Zuckerberg will mit Namenszusatz zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

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© Getty Images
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Am Wochenende wurde bekannt, dass die populären Facebook-Dienste Instagram  und WhatsApp  einen Namenszusatz bekommen . Sie sollen künftig "Instagram von Facebook" und "WhatsApp von Facebook" heißen, wie ein Sprecher des Online-Netzwerks gegenüber "The Information" bestätigte. Da die beiden Apps extrem beliebt sind, wäre eine Namensänderung eigentlich nicht notwendig. Zumal sich an der Funktionsweise von WhatsApp und Instagram dadurch überhaupt nichts ändert. Doch hinter der Aktion steckt Kalkül.
 
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Zwei Ziele

Facebook-Chef Mark Zuckerberg möchte mit dem Namenszusatz zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen wird mit dem Anhängsel "von Facebook" die Zugehörigkeit zum Konzern verdeutlicht. So soll das positive Image von WhatsApp und Intagram auf Facebook abfärben. Das soziale Netzwerk ist aufgrund von zahlreichen Datenskandalen und -pannen  stark in die negativen Schlagzeilen geraten und muss sich laufend harsche Kritik anhören. Zum anderen sind die "neuen" Namen auch ein politisches Signal. Kritiker fordern die Zerschlagung des Online-Netzwerks , und eine der angesprochenen Varianten dabei ist die Abspaltung von Instagram und WhatsApp. Zuckerberg geht davon aus, dass eine von außen angeordnete Abspaltung mit dem neuen Nameszusatz "von Facebook" deutlich komplizierter würde. Ob dieses Kalkül aufgeht, bleibt abzuwarten. Denn derzeit prüfen amerikanische Wettbewerbshüter nach Informationen des "Wall Street Journal", ob Facebook seinerzeit die beiden Start-ups gekauft hatte, um Rivalen auszuschalten.
 
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"Whatstabook" als weitere Gegenmaßnahme

Facebook hatte die Foto-Plattform Instagram 2012 für rund eine Milliarde Dollar übernommen und den Chatdienst WhatsApp gut zwei Jahre später für 22 Milliarden Dollar. Beide agierten zunächst weitgehend eigenständig unter dem Dach des Konzerns, zuletzt nahm Facebook-Chef Mark Zuckerberg sie jedoch verstärkt unter seine Kontrolle. Er kündigte auch an, WhatsApp, den zweiten Facebook-Chatdienst Messenger sowie die entsprechende Funktion von Instagram auf eine gemeinsame technische Plattform zu bringen. Auch dieses neue "Whatstabook " würde eine mögliche Abspaltung erschweren. Die Gründer von Instagram und WhatsApp haben Facebook inzwischen verlassen.
 
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