Pflicht mit Sprengkraft

03.12.2025

Das Bauwerksbuch sorgt für Wirbel in Wien. Dabei könnten Immobilien-Eigentümer damit Geld sparen. 

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

In Wien rollt die nächste Kostenwelle auf Immobilienbesitzer zu: Ab 2027 wird das sogenannte Bauwerksbuch für alle vor 1919 errichteten Gebäude verpflichtend. Experten sprechen von bis zu 200 Millionen Euro an Gesamtkosten – und warnen zugleich vor Aktionismus ohne Plan. „Wer jetzt nur das Nötigste macht, wird später draufzahlen“, weiß Architekt und Sachverständiger Johann Kaiser.

Clevere Tools statt Kostenhammer

Die Art und Weise wie dieses Bauwerksbuch eingeführt wird, könne über den Erfolg der Immobilieninvestition entscheiden, heißt es in der Immobilienbranche. Denn das Bauwerksbuch kann weit mehr leisten, als nur Fristen und Baujahre dokumentieren – wenn es gut gemacht ist. Dann bildet es nämlich eine komplette Grundlage für fundierte Instandhaltungspläne, Rücklagenkalkulationen, Versicherungsabwicklungen und energetische Bewertungen.

Nicht noch ein Energieausweis!

Die Branche warnt aber vor einem weiteren Energieausweis-Unsinn: nur Bürokratie, nur Kosten, kein Mehrwert. „Das kann und darf es nicht sein!“, fordert Kaiser die Hausbesitzer auf, konkret einen Mehrwert beim Bauwerksbuch einzufordern. Am Ende wäre das für das für alles sinnvoll – für das Stadtbild, für die Bewohner Wiens und auch für die Eigentümer.

Zehntausende Gebäude betroffen

Rund 63.000 Gebäude in Wien fallen unter die neue Regelung – allein für sie muss bis spätestens Ende 2027 ein Bauwerksbuch registriert sein. Betroffen sind alle Häuser, die vor dem 1. Jänner 1919 errichtet wurden. Für Gebäude aus den Jahren 1919 bis 1945 läuft die Frist bis 2030.

Zur Vollversion des Artikels