Arthur Cohn ist tot

Hollywood trauert um sechsfachen Oscar-Preisträger

12.12.2025

Arthur Cohn galt als einer der erfolgreichsten Schweizer Filmproduzenten. Mit sechs Oscars, zahlreichen internationalen Auszeichnungen und einem Stern auf dem Walk of Fame prägte er Dokumentar- und Spielfilme weltweit. Er verstarb im Alter von 98 Jahren.

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Arthur Cohn wurde am 4. Februar 1927 in Basel geboren. Aufgewachsen in einer prominenten jüdischen Familie, entwickelte er schon früh ein Gespür für Kunst und Kultur. Nach einem begonnenen Jurastudium an der Universität Basel wandte er sich der Journalistik zu und arbeitete unter anderem für das Radioformat „Echo der Zeit“. Parallel begann er, Drehbücher zu verfassen und sich in der Filmwelt zu etablieren.

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Frühe Erfolge im Kino

Mit 35 Jahren landete Cohn seinen ersten großen Erfolg: Der Dokumentarfilm „Nur Himmel und Dreck“ (1962) wurde gemeinsam mit René Lafuite produziert und mit einem Oscar ausgezeichnet. In den folgenden Jahrzehnten setzte er seine Karriere fort, sowohl im Bereich Dokumentarfilm als auch bei Spielfilmen, und gewann insgesamt sechs Oscars, unter anderem für:

  • „Der Garten der Finzi Contini“ (1972)
  • „Sehnsucht nach Afrika“ (1977)
  • „Gefährliche Züge“ (1985)
  • „American Dream“ (1991)
  • „Ein Tag im September“ (2000)

Cohn war bekannt für seine Fähigkeit, literarische Stoffe filmisch umzusetzen, und für die Authentizität seiner Dokumentationen. Dabei arbeitete er mit Regisseuren wie Kevin Macdonald und Vittorio De Sica zusammen und pflegte lebenslange Freundschaften zu Schauspielern wie Michel Piccoli und Liv Ullmann.

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Internationale Anerkennung

Arthur Cohn erhielt zahlreiche Ehrungen: Er wurde mit Ehrendoktorwürden der Boston University, der Yeshiva University, der Universität Basel und der Bar-Ilan-Universität ausgezeichnet. 1992 erhielt er als erster Produzent außerhalb der USA einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. Weitere Auszeichnungen beinhalten den Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres (1995), den UNESCO-Award (2005) und die Ehrung der Cinema-for-Peace-Foundation (2019) für sein Lebenswerk.

Lebenswerk und Stil

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Cohns Filme zeichnen sich durch Menschlichkeit, Präzision und das Gespür für bewegende Geschichten aus. Ob bei historischen Dokumentationen, Biografien oder Spielfilmen – seine Produktionen waren stets von Authentizität geprägt und weltweit erfolgreich. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit, komplexe Themen wie Geschichte, Politik und Gesellschaft zugänglich und emotional packend zu vermitteln.

Cohn verstarb mit 98 Jahren in Israel und wird am 13. September beigesetzt. Seine Familie lässt das Begräbnis live via YouTube streamen.

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