Otti Fischer

Interview: "Krankheit fordert viel Zeit"

31.03.2010

Fischer im Gespräch über "Pfarrer Braun", Parkinson und neue Pläne.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Ottfried Fischer ist zurück: Heute und nächsten Donnerstag spielt er in zwei brandneuen "Pfarrer Braun"-Folgen.

ÖSTERREICH: Was können Sie über die neuen Pfarrer-Braun-Fälle verraten?

Ottfried Fischer: Die Folgen sind ein Stück Heimatkunde. Schwein gehabt! dreht sich um Schweineschmuggel von Russland nach Deutschland, Kur mit Schatten (8.4., Anm.) ist eine Erpressungsgeschichte im Hotelmilieu.

ÖSTERREICH: Was macht Ihren Pfarrer so erfolgreich?

Ottfried Fischer: Ich habe in meinem Leben so viele Pfarrer kennengelernt auf Grund meiner Klosterschulvergangenheit, dass es mir einfach nicht gelungen ist, einen schlechten Pfarrer zu spielen. Ich schätze, die Leute nehmen mir die Rolle einfach ab.

ÖSTERREICH: Man hört, Sie wollen bald wieder drehen?

Ottfried Fischer: Man muss einschränken, dass es darauf ankommt, wie die neuen Folgen laufen. Aber die Absicht ist, zwei weitere zu machen. Ich möchte auf jeden Fall weiter den Pfarrer Braun spielen! Wenn alles gut geht, werden wir voraussichtlich ab Herbst wieder drehen.

ÖSTERREICH: Vielleicht auch einmal in Österreich?

Ottfried Fischer: Ich bin gezwungen, dass ich mir überlege, was ich noch leisten und schaffen kann. Die Produktionen müssen ein bisschen auf mich eingehen. Das sind leider Vorbedingungen, die ich stellen muss auf Grund der realen Situation. Aber wenn das geht, bin ich jederzeit dabei.

ÖSTERREICH: Wie beeinflusst die Parkinson-Erkrankung Ihre Arbeit?

Ottfried Fischer: Ich lasse alles ein bisschen gemütlicher laufen. Ich habe früher zehn Filme im Jahr gemacht, heute mache ich zwei. Ich habe in diesem Jahr schon zwei Mal Urlaub gemacht, war drei Wochen auf Kuba und über Weihnachten und Silvester in Kanada. Ich nehme mir mehr Zeit für mich als früher, das muss ich auch.

ÖSTERREICH: Derzeit machen Sie mehr Kabarett als TV. Ein langsamer Rückzug?

Ottfried Fischer: Sagen wir mal so: Das Kabarett liegt in meiner Hand. Da kann ich entscheiden, ob ich es mache oder nicht. Beim Bildschirm hängt es von den TV-Sendern ab. Wenn mir etwas angeboten wird, das mich interessiert, dann bin ich dabei. Wenn ich keine Angebote bekomme, muss ich mich damit abfinden, dass es ein Rückzug ist.

ÖSTERREICH: Würde es Sie reizen, nach dem Ermittler auch mal einen richtigen Bösewicht zu spielen?

Ottfried Fischer: Ja, das wäre eigentlich das Reizvollere. Ich würde mir wünschen, dass ich noch eine Chance bekomme, etwas anderes zu machen, als ich jetzt die ganze Zeit gemacht habe.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel