Mister Wetten, dass...?

Markus Lanz: Neuer Wett-König

02.10.2012

Lanz im Talk: Wir verraten, wie Thomas Gottschalks Erbe wirklich tickt.

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© Thomas Ramstorfer/ORF
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Charmant, schlagfertig, ein echter Hingucker – oder doch schon ein bisschen zu perfekt? Kaum jemand sorgt dieser Tage für so viel Gesprächsstoff wie Markus Lanz (43). Am 6. Oktober gibt er seinen Einstand bei Wetten, dass..? (ORF eins, 20.15 Uhr). Der Südtiroler, den man bislang vor allem als ZDF-Talker kennt, tritt in Düsseldorf das Erbe von Thomas Gottschalk (62) an. Der sitzt inzwischen nebst Dieter Bohlen in der Trashshow Supertalent am Jurypult.

Doch wer ist eigentlich der Mann, der die Wettshow entstauben und seinem Vorgänger im samstäglichen Quotenrennen die Stirn bieten soll?

Im Interview mit Madonna SOCIETY-Interview spricht Lanz über die Wettshow, Eitelkeit und Sohn Laurin.

Was macht Sie so sicher, dass Sie der richtige für „Wetten, dass..?“ sind?
Markus Lanz: Nichts (lacht). Aber ich mache das jetzt einfach. Ich bin zum einen immer ein leidenschaftlicher Wetten, dass..?-Seher gewesen, zum anderen bin ich ein Spielkind. Ich liebe Wettbewerbe und Musik. Deshalb habe ich gedacht, das passt.

Keine Angst vor dem übermächtigen Vorgänger Thomas Gottschalk?
Lanz: Die lange Pause hat sehr gut getan. So konnten die Zuschauer wieder zur Ruhe kommen. Zwischenzeitlich hatte ich ja das Gefühl, dass die Suche nach Gottschalks Nachfolger ein Ereignis von nationaler Bedeutung ist.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Gottschalk?
Lanz:
Gut. Thomas Gottschalk ist eine neidfreie Zone, ein Harmoniemensch, der niemandem etwas Schlechtes will. Ich war auch in einer seiner letzten Shows. Es war eine große Ehre, weil ich wusste, dass er bald aufhört.

Gabs noch ein weiteres, prägendes "Wetten, dass..?“-Erlebnis?
Lanz
: Ich erinnere mich bis heute daran, als Richard Chamberlain, der Pater aus Die Dornenvögel, auf der Couch saß. Ich war damals Messdiener und hörte mit großen Ohren, dass er mit einem Schäfchen seiner Gemeinde Unkeusches getan hatte. Ab diesem Tag habe ich unseren Dorfpfarrer mit ganz anderen Augen gesehen.

In Sachen Outfits hat Gottschalk Ihnen einiges vorgelegt. Was werden Sie bei der Premiere tragen?
Lanz: Auch wenn man mir gelegentlich anderes unterstellt: Ich bin niemand, der sich um solche Dinge große Gedanken macht. Ich gehe auch wahnsinnig ungern einkaufen. Einmal im Jahr, das wars. Meine Frau könnte Ihnen das belegen. Klamotten sind dann gut, wenn sie mit einer gewissen Selbstverständlichkeit daherkommen. Ich trage in meiner Talkshow meist eine mausgraue oder dunkelgraue Krawatte. Das stellt keiner groß in Frage. Ich glaube, bei Wetten, dass..? werde ich etwas ganz Verrücktes machen: Ich lasse meine Krawatte weg (Lacht.).

Wird Ihre Familie im Studio dabei sein?
Lanz: Meine Frau sitzt in der ersten Reihe, vielleicht kommt auch mein Sohn. Er ist zwölf und entdeckt gerade den Hardrocker in sich. Er steht total auf Nickelback. Neulich, als ich ihm mal ernsthafte Rockmusik vorführen wollte und Aerosmith eingeworfen habe, hat er nach zwei Takten gesagt, Papa, mach den Schnulzensänger aus. Da habe ich mir gedacht, jetzt bin ich wirklich von gestern, old school. Höchste Zeit, Wetten, dass..? zu übernehmen.

Sie sind Südtiroler, leben in Deutschland. Wo sind Sie wirklich zu Hause?
Lanz: Ich habe nach wie vor die italienische Staatsbürgerschaft. Aber ich lebe sehr gerne in Deutschland, weil man dort auch etwas werden kann, wenn man ein Niemand ist und nicht Herrn Sowieso kennt, der wiederum Frau Sowieso kennt. In Italien läuft ja alle nur über Beziehungen. Ich würde sagen, ich fühle mich als Europäer.

Was verbinden Sie mit Österreich?
Lanz: Die Österreicher sind lustige Leute. Ich mag den herrlichen Schmäh. Auch wenn man mir hier ständig vorhält, dass ich am Südpol gegen Hermann Maier verloren habe (lacht) Ein ganz toller Typ übrigens. Ich hätte ihn gern mal in meiner Show. Und auch Hubert von Goisern. Den höre ich wahnsinnig gern beim Laufen.

Schicksalsschlag & Liebesglück
Privat musste Lanz schon so manchen Tiefschlag wegstecken. Als er gerade 14 war, starb sein Vater. "Mit meinem Sohn Laurin hole ich heute alles nach, was ich mit meinem Papa nicht erleben konnte“, erzählte er in einem Interview. Vor sechs Jahren trennte sich der Journalist von Laurins Mutter, der Moderatorin Birgit Schrowange (54). Am 2. Juli 2011 sagte er zu seiner neuen Lebensgefährtin Angela Gessmann (29) "Ja“. Die Deutsch-Japanerin war es übrigens auch, die Lanz’ neuen Job als Erste absegnete: "Ich habe das mit ihr besprochen. Ohne die Erlaubnis meiner Frau kein Wetten, dass..?“. Ehrensache, dass Angela in Düsseldorf in der ersten Reihe sitzt.

Und was macht Lanz sonst noch, abseits der Kameras? Er ist Besitzer eines Bauernhofs, liebt Reisen, fotografieren, fährt Ski. Er spielt „schlecht, aber gern“ Klavier und joggt im Takt zur Musik von Hubert von Goisern. Sein Motto der Woche: Nerven bewahren! „Gelingt ausgezeichnet, aber nur solange man tief und fest schläft.“

Das ganze Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe von Madonna SOCIETY!

Mit dabei bei der ersten "Wetten, dass...?" ist auch ein Österreicher:

 

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