Rassismus-Vorwürfe

Kuttner: Wegen "Negerpuppe" angezeigt

23.05.2012

"Eklige Schlauchbootlippen" - Äthiopier über Afro-Lästerei empört.

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Eine Lesung aus ihrem neuesten Buch Wachstumsschmerz endete für Komik-Talent Sarah Kuttner weniger erfreulich. "Auchduliebeslieschen Hamburg!" twitterte sie auf ihrer Facebookseite nach absolvierter Roman-Promo-Tour. "Direkt nach dem Signieren kam nämlich die Polizei, weil einer von Euch mich angezeigt hat.“

Rassistische Kommentare
Tatsächlich hatte sich Benjamin Bäuml, ein Hamburger mit äthiopischen Wurzeln, an einigen Aussagen der Autorin gestoßen. "Sie zog über diese 'Negerpuppe' her, ließ sich über deren 30 Zentimeter große 'Schlauchbootlippen' aus und wiederholte, wie ekelhaft und widerlich sie diese großen Lippen fand. Sie habe sie wegschmeißen müssen, weil es keinen Sinn gehabt habe, sie zu behalten. Das war einfach nur rassistisch“, erklärte der beleidigte Mann im Interview mit der Hamburger Morgenpost.

Keine Einsicht
Nach der Lesung habe Bäuml versucht, das deutsche Multitalent auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen, doch Sarah gab sich arrogant und uneinsichtig. "Ich muss gar nicht reden, ich rauche gerade“, soll sie lapidar gemeint haben. Anfangs wollte sie ihren Manager dazu auffordern, dem wütenden Mann das Eintrittsgeld zurückzugeben. Dann habe sie sich aber umentschieden und soll gemeint haben: "Nein, gib ihm das Geld nicht zurück, er hat die Polizei auf mich gehetzt.“

Das habe das Fass zum Überlaufen gebracht – der Hamburger zeigte Kuttner wegen Beleidigung an. Die Beschuldigte sieht die Angelegenheit locker: "Habe eine professionelle Aussage gemacht und werde jetzt wohl Ehrenmitglied der Hamburger Polizei", so die 32-Jährige. Trotzdem läuft nun ein Strafverfahren gegen die Berliner. Eine Entschuldigung wäre vielleicht angebracht…

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