Tausende Menschen nahmen am Freitag Abschied vom tschechischen Schlagersänger Karel Gott, der am 1. Oktober im Alter von 80 Jahren gestorben war. Der Sarg mit seinen sterblichen Überresten war im Palais Zofin auf der Slawischen Insel an der Moldau ausgestellt. Im Prager Stadtzentrum bildete sich eine lange Warteschlange
, die sich über die Brücke der Legionen bis ins Stadtviertel Smichov zog.
Die Trauergäste, die stundenlang geduldig in der Schlange standen, legten Blumen beim Sarg nieder. Im Hauptsaal des Palastes erklangen langsamere Lieder von Karel Gott in tschechischer, aber auch in deutscher Sprache - schließlich war der Sänger auch in deutschsprachigen Ländern sehr populär.
Die Organisatoren rechneten mit bis zu 300.000 Menschen, allerdings erklärten sie im Voraus, dass aus Zeit- und Kapazitätsgründen höchstens 50.000 von ihnen in das Palais eingelassen werden können. Deswegen waren die ersten Fans bereits am Donnerstagnachmittag gekommen und haben über Nacht vor der Insel gewartet. Das Palais wurde am Freitag um 8:00 Uhr geöffnet und soll bis Mitternacht zugänglich bleiben.
Mitte September hatte Karel Gott öffentlich gemacht, dass er an akuter Leukämie litt. Eine andere Krebserkrankung am Lymphsystem hatte er wenige Jahre zuvor überstanden. Karel Gott stand fast sechs Jahrzehnte auf der Bühne und verkaufte Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Tonträger. Zu seinen Hits zählten "Biene Maja", "Lady Carneval", "Weißt du wohin", "Babicka" und viele andere. Den morgigen Samstag hat die tschechische Regierung zu einem offiziellen Staatstrauertag erklärt. Ein Requiem für den Sänger wird am Samstag im Prager Sankt Veitsdom für geladene Gäste stattfinden.
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