Tom Cruise auf Mission Comeback

Kreischende Fans, ein Bad in der Menge – fernab seiner Heimat Amerika scheint für Tom Cruise (49) die Welt noch in Ordnung. In Indien rührte er zum Start seines vierten Teils des Mission Impossible-Agententhrillers am weltberühmten Marmorbau des Taj Mahal in Indien die Werbetrommel. Die Menge jubelte ihm zu, er honorierte das mit päpstlichem Winken – die schwarzen Haare mit Gel nach hinten geklebt, die große Ray Ban auf der Nase. Sein Image perfekt inszeniert: Hollywood-Star und Frauenschwarm.

Es wurde eine Welttour: Der für einen Actionhelden mit 1,75 Metern eigentlich kleinwüchsige Cruise winkte in Dubai, strahlte in Tokio, grinste in Sydney. Er arbeitet derzeit härter am eigenen Star-Image als viele seiner Schauspielkollegen. Denn die Fragen wollen nicht verstummen: Ist der Stern von Cruise – der sich 1986 mit Top Gun als fescher Kampfjetpilot in die Herzen des Kinopublikums flog – im Sinken? Knapp vor seinem Fünfziger?

Privater Stunt
Auch seine Ehe mit Katie Holmes (32) ist dauerhaft im Visier der Presse. Zum einen schafften es die beiden allen Unkenrufen zum Trotz mittlerweile auf fünf Ehejahre – dennoch gibt es immer wieder Zoff. Schon beim Anbandeln schmunzelte wegen der kitschigen Inszenierung die Welt: Am Eiffelturm steckte er ihr den Verlobungsring an, sprang wild vor Liebe auf Oprahs Talkcouch. Dabei kriselte es, wenn man den Tabloids glauben darf, von Tag eins an: Anstatt der versprochenen Hilfe bei ihrer Filmkarriere gefiel ihm der Dawsons-Creek-Star nach der Geburt der süßen Suri (heute 5) eher als Hausfrau. Zuletzt stritten sie wegen Suris Schulbildung: Er wollte das Kind nach den Lehren der Sekte Scientology großziehen, sie trachtete nach einem Restfunken an Normalität in einer Privatschule. Er gewann: Suri paukt nun die wirren Lehren von Sektengründer L. Ron Hubbard. "Tomkats“ Streitereien seien der Grund, so Insider, "warum Suri immer noch auf ihr Geschwisterchen wartet“.

Image-Gau
Dem Ruf am meisten abträglich ist seine Rolle als Oberscientologe: Er schockte, als er Schauspielerin Brooke Shields nach ihrer Beichte über postnatale Depression Vitamine empfahl. Seinen Luxusbus am Set statteten "Sklavenarbeiter“ der "Kirche“ aus. Dazu kamen mäßige Filme: Der Thriller Knight and Day mit Cameron Diaz floppte an der Kinokassa, seine Darstellung des Hitler-Attentäters Von Stauffenberg in Operation Walküre bei den Kritikern.

Dennoch: Tom Cruise ist einer der größten Stars seiner Generation. 2006 wurde er vom Magazin Premiere zum "mächtigsten Schauspieler Hollywoods“ gewählt, weltweit brachten seine Filme 6,3 Milliarden Dollar ein. Und er leitet mit United Artists sein eigenes Filmstudio.

Cruise, der bei persönlichen Begegnungen äußert sympathisch ist, lässt nicht locker: Bei Mission Impossible: Ghost Protocol setzte er wieder alles auf eine Karte. Mutig sprintete er die Glasfassade des 829 Meter hohen Dubai-Turms Burj Khalifa an einem Seil befestigt hinunter, baumelte beim Dreh in seinem typischen, schwarzen T-Shirt über der Wüstenmetropole. Ein Stuntman als Double wäre für Cruise "nie in Frage gekommen“.

Mission Impossible?
Cruise verriet, warum der Agenten-Thriller für ihn so viel bedeutet: "Schon als Kind faszinierte mich die TV-Serie.“ Deshalb agierte er nicht nur als Superagent Ethan Hunt, sondern auch als Produzent. Ein Ende sei nicht in Sicht, sagte er: "Wir haben noch viele Storys auf Lager, und Dutzende Orte, wo wir drehen können.“

Er hofft auf einen Blockbuster und will so sein Comeback feiern: Cruise arbeitet gleich an drei weiteren Filmen, spielt im Sci-Fi-Epos Oblivion, im Krimi One Shot und der Adaption des japanischen Romans All You Need is Kill. Und trotz aller Zweifler produziert Cruise mit Katie und Suri weiter süße Familienbilder: Zuletzt hielt er rührend Suris Hände beim Eislaufen in Pittsburgh. Vielleicht sind sie ja wirklich auch einfach nur glücklich.

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