Filmmonat Oktober

Viennale, Nachwuchs und Chinas Völker

30.09.2013

Festivaltanker Viennale startet am 24. Oktober - Filmcasino feiert zuvor "Chinas Vielfalt.

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© www.viennale.at
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Im Oktober wird das heimische Filmleben primär vom großen Festivaltanker Viennale dominiert, der am 24. Oktober wieder in See sticht. Aber auch abseits der größten österreichischen Filmfestspiele gibt es das eine oder andere kleinere Festival im Talon: Vom Jüdischen Filmfestival in Wien über das Innsbruck Nature Film Festival (the Festival formerly known as Naturfilmtage). Und mit dem Wiener Admiral Kino feiert eine Institution 100. Geburtstag.

Lewis und das Filmmuseum
Horror und Jerry Lewis im Filmmuseum: Im Filmmuseum widmet man sich noch bis 13. Oktober dem Oeuvre des großen Horrorregisseurs Joe Dante ("Gremlins", "Piranha"). Und da man nie genug Angst haben kann, wird auch die Horrorfilmreihe mit Werken aus 1918 bis 1966 unter dem Titel "Carnival of Souls" noch bis 17. Oktober fortgesetzt. Am 18. Oktober reißt man dann das Ruder herum und rückt Slapsticklegende Jerry Lewis in den Mittelpunkt. Bis 24. November werden in Zusammenarbeit mit der Viennale über 30 Filme des heute 87-jährigen Schauspielers ("Ladies Man" oder "Nutty Professor") gezeigt, darunter mit "Bonjour Monsieur Lewis" in insgesamt sechs Stunden Filmdokumente, die von Robert Benayoun als Hommage arrangiert wurden.

Kick off für "Jüdisches Filmfestival"
"Jüdisches Filmfestival" in Wien (2. bis 17. Oktober): Über zwei Wochen stellen ab Monatsbeginn wieder Votivkino und De France in Wien das jüdische Filmschaffen aus aller Welt in den Fokus. Die Eröffnung am 2. Oktober wird allerdings in der Urania begangen, wo die französische Regisseurin Idit Cebula ihr Werk "Rue Mandar/Where we grew up" präsentiert. In Folge ist das Spektrum dann gewohnt breit und reicht von Wolfgang Staudtes Klassiker "Die Mörder sind unter uns" aus 1946 über die russische Dokumentation aus der Frühzeit des Films, "The Life of the Jews in Palestine" aus 1913, bis zu Aleksey Igudesmans Mockumentary "Noseland" mit Violinist Julian Rachlin als Nasenfetischist in der Hauptrolle.

Junge Filmschaffende im Zentrum
"Gaffa" in der Wiener Urania (3. bis 5. Oktober): An drei Tagen steht in der Wiener Urania das Filmschaffen für junge Menschen im Vordergrund, wenn das Festival Gaffa am 3. Oktober mit der Österreichpremiere des französischen Fußball-Asyl-Dramas "Little Lion" in Anwesenheit des Regisseurs Samuel Collardey eröffnet wird. Zuseher unter 25 Jahren haben dabei freien Eintritt.

China-Schwerpunkt
"Chinas Vielfalt im Film" im Filmcasino (9. Oktober bis 10. November): Das Wiener Filmcasino widmet sich in Kooperation mit dem Konfuzius Institut filmisch den verschiedenen Nationalitäten Chinas mit zehn Spielfilmen. So kommen die Mongolen und Tibeter ebenso zu cineastischen Ehren wie die Kasachen oder die Dong. Dabei führen jeweils Experten in die Werke ein und im Foyer werden chinesische Häppchen angeboten. Die offizielle Eröffnung am 9. Oktober findet allerdings im Weltmuseum statt, wo auch eine Podiumsdiskussion angesetzt ist, unter anderen mit Cecily Corti als Obfrau der Vinzirast-Einrichtungen und der einstigen Peking-Korrespondentin des ORF, Cornelia Vospernik.

100 Jahre Admiral Kino
"Admiral Kino" feiert 100. Geburtstag (10. Oktober): Mit dem Admiral Kino nahe dem Gürtel feiert eine Wiener Kinoinstitution am 10. Oktober ihren 100. Geburtstag mit einer gebührenden Festveranstaltung. Gezeigt wird George Cukors "Camille – Die Kameliendame" - schließlich kam Henry Ebner, Sohn der damaligen Betreiberin Margarete, 1937 just an dem Tag auf die Welt, als im Admiral "Die Kameliendame" lief.

Tirol begeht ebenfalls Filmfestival
"Innsbrucker Nature Film Festival" im Leokino (15. bis 18. Oktober): Einst bekannt als Naturfilmtage bietet das Festival im Innsbrucker Leokino auch unter neuem Namen Naturfilmern von nah und fern eine Plattform für ihre Werke - samt Wettbewerb. Neben der Filmprojektion setzt man sich im Rahmenprogramm auch auf andere Weise mit den fachlichen Diskursen auseinander und bietet etwa einen Poetry Slam zu Natur und Umwelt.

"Video&Filmtage" erobern Urania

"Video&Filmtage" (17. bis 21. Oktober): Wie das Gaffa kümmern sich zwei Wochen später auch die Video&Filmtage im neuen Cinemagic-Zentrum in der Urania um all das, was die Herzen junger Kinogeher höherschlagen lässt - solange es sich um den Kurzfilm eines jungen Filmemachers handelt. 56 Filme werden insgesamt gezeigt. Die Leinwand ist jedoch nicht der einzige Hotspot des Festivals, wird doch am 19. Oktober am nahegelegenen Badeschiff die Festivalparty begangen.

Alle Jahre wieder: Viennale bringt Hochkarätiges
"Viennale" in Wien (24. Oktober bis 6. November): Auch wenn das detaillierte Programm inklusive Stargästen erst am 15. Oktober bekannt gegeben wird, steht jetzt schon fest, dass das größte österreichische Filmfestival mit rund 300 Spiel-, Doku- und Kurzfilmen in zwei Wochen wohl auch zur 51. Ausgabe wieder knapp 100.000 Besucher locken wird. Neben der mit dem Filmmuseum veranstalteten Jerry-Lewis-Retrospektive ist unter anderem eine Mitternachtsreihe mit asiatischem Genrekino in 3D, ein Spezialprogramm zur siebenstündigen Serie "Tih-Minh" (1918) oder Claude Lanzmanns "Der Letzte der Ungerechten" zu sehen. Weitere Specials machen das Werk des spanischen Filmemachers Gonzalo Garcia Pelayo erfahrbar, während eine kleine Personale einen Blick auf das Ausnahmekönnen des jungen Österreichers Johann Lurf wirft. Und zumindest virtuell ist ein Hollywoodstar schon fix mit an Bord: Natalie Portman tritt im Festivaltrailer von Shirin Neshat auf.

Hier gehts zu den aktuellen Kino-Filmtrailern.

© oe24.at

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