Auszeichnungen

Glanzvolles Finale beim Kitzbüheler Filmpreis

30.11.2025

Starke Stimmen, frische Handschriften und Geschichten, die lange nachhallen: Die fünf Preisträger des 13. Filmfestival Kitzbühel zeigen, wie vielfältig und berührend Kino heute sein kann.

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© Romar Ferry
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Mit der glanzvollen Verleihung der goldenen „Gams“-Trophäen endet eine Woche voller Premieren, Begegnungen und großer Gefühle beim 13. Filmfestival Kitzbühel. Die ausgezeichneten Filme überzeugten mit erzählerischer Kraft, stilistischer Vielfalt und hoher gesellschaftlicher Relevanz. Die Jury zeigte sich von der Bandbreite der eingereichten Filme ebenso begeistert wie von der hohen Qualität des heimischen und internationalen Nachwuchses. 

"Was wir in diesem Jahr gesehen haben, geht weit über filmische Qualität hinaus. Diese Filme haben uns bewegt, überrascht und manchmal sogar verändert. Genau dafür machen wir dieses Festival – um Geschichten zu teilen, die uns nicht mehr loslassen", freut sich Festivalleiter Markus Mörth.

Kurzfilm International: „Teresa, Station B“

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Der Preis für den besten internationalen Kurzfilm geht an „Teresa, Station B“ der österreichischen Regisseurin Katharina Sporrer. Die Jury würdigt die einfühlsame und zugleich kraftvolle Umsetzung eines hochaktuellen Themas. Sporrer schafft einen authentischen Mikrokosmos mit starken Frauenfiguren und großer Selbstverständlichkeit für Diversität. Präzise Figurenzeichnung und eine dichte Erzählweise machen den Film zu einem nachhaltigen, gesellschaftlich relevanten Beitrag.

Kurzfilm Österreich: „Night of Passage“

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Die goldene „Gams“-Trophäe in der österreichischen Kurzfilmkategorie geht an „Night of Passage“ des iranischen Regisseurs Reza Rasouli. Der Film wirft das Publikum unmittelbar in eine bedrohliche Situation und verwandelt diese in eine zutiefst menschliche Erfahrung. Mit fein gezeichneten Figuren, starkem Ensemble und intensiver Inszenierung erzeugt Rasouli einen emotionalen Sog, der lange nachhallt.

Lobende Erwähnung: „Die letzten Menschen“

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Die lobende Erwähnung erhält „Die letzten Menschen“ des österreichischen Regisseurs Nicolás Pindeus. Der Film überzeugt durch reduziertes Erzählen, stilsichere Gestaltung und eine ur-österreichische Atmosphäre. Die liebevoll gezeichneten Figuren und der klare Ton lassen den Beitrag leise, aber kraftvoll wirken.

Mountain Sport Shorts: „Sariri“

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Der Preis in der Kategorie Mountain Sport Shorts geht an „Sariri“ des deutschen Regisseurs Paul Schweller. Der Film beeindruckt mit starken Bildern, die weit über Sportästhetik hinausweisen. Er fokussiert auf die inneren Antriebe seiner Protagonisten und bietet mit seinem Blick auf Männlichkeit, Leidenschaft und Selbstverständnis einen ebenso cineastischen wie nachdenklichen Zugang.

Bester Dokumentarfilm: „Full Support“

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Als bester Dokumentarfilm wird „Full Support“ der israelischen Regisseurin Michal Cohen ausgezeichnet. In einem BH-Geschäft beobachtet die Regisseurin sensible, intime Momente und zeichnet ein facettenreiches Bild weiblicher Lebensrealitäten. Durch ihren behutsamen Blick gelingt ein tief menschliches Porträt, das im Kleinen gesellschaftliche Fragen sichtbar macht.

Bester Spielfilm: „White Snail“

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Der Hauptpreis für den besten Spielfilm geht an „White Snail“ des österreichisch-deutschen Regieduos Elsa Kremser und Levin Peter. Die poetische Geschichte zweier einsamer Seelen entfaltet sich mit großer emotionaler Tiefe und eindrucksvoller Bildsprache. Die Darsteller Marya Imbro und Mikhail Senkov überzeugen mit stiller Intensität, während Kameramann Mikhail Khursevich die atmosphärische Welt des Films präzise einfängt. „White Snail“ ist ein sensibles, kraftvolles Filmerlebnis, das lange nachklingt.

Publikumspreis: „The Voice of Hind Rhajab“

Das Publikum wählte das viel diskutierte Drama „The Voice of Hind Rajab“ der tunesischen Regisseurin Kaouther Ben Hania zu seinem Favoriten. Der Film, der reale Ton- und Videoaufnahmen mit szenisch nachgestellten Szenen verbindet und international für Aufsehen sorgte, überzeugte die Zuschauer durch seine eindringliche Erzählweise.

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Seit 2013 ist das von Michael Reisch, Mike Mayr-Reisch, Nina Hipfl-Reisch, Kathryn Perrotti und Josef Obermoser gegründete Filmfestival Kitzbühel Anziehungspunkt für die deutschsprachige Film- und Fernsehszene. Neben einem kuratierten Publikumsprogramm verschreibt sich das Filmfestival Kitzbühel unter der Leitung von Direktor Markus Mörth der Nachwuchsförderung.  
 

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