Fantasy-Film

Hobbit: Sorge um rassistische Klischees

26.11.2012

Noch vor dem Filmstart, wird "political correctness" stark angezweifelt.

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© Warner Bros. GmbH
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Kulturwissenschafter blicken skeptisch auf die anstehende Weltpremiere von "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" am Mittwoch (28. November) in Wellington (Neuseeland). In der 1937 veröffentlichten Buchvorlage von J.R.R. Tolkien seien zahlreiche rassistische Klischees angelegt, sagte die Anglistin Lena Steveker von der Uni Saarbrücken der Nachrichtenagentur dpa. "Ich hoffe, dass das besser als bei "Der Herr der Ringe" gelöst wird", ergänzte sie. Dort seien zum Beispiel alle positiv besetzten Rollen von Schauspielern aus dem westlichen Kulturkreis gespielt worden.

Hier der Trailer zum Film

Alles Schwarze ist schlecht
"In dem Buch kommen Stereotypen rassistischer Art vor, genau wie in 'Der Herr der Ringe', in dem alle Guten weiß sind, so wie Gandalf. Alles Schwarze ist schlecht. Gutes kommt aus dem Westen, das Böse ist im Osten und Süden", sagte Steveker. Sie habe bei der Trilogie "Der Herr der Ringe" viele Stellen als bedenklich empfunden.

Weniger kindgerecht
"Sicherlich ökonomisch motiviert" bezeichnet die Expertin, dass aus dem im Vergleich zur "Herr der Ringe"-Trilogie dünnen Büchlein "Der kleine Hobbit" ein dreiteiliges Epos gemacht wird. Dies sei keine Schwierigkeit, der Film sei ja ein anderes Medium als ein Buch. "Dennoch wird Regisseur Jackson etwas dazu erfinden. Die Hardcore-Fans werden sicherlich nicht begeistert sein", so Steveker, die damit rechnet, dass der Film deutlich dunkler als das Buch sein wird, mit ähnlich epischen Schlachten wie in den Filmen zuvor. Wenn man so will: weniger kindgerecht."

"Herr der Ringe"-Trilogie
Das Buch "Der kleine Hobbit" ist der Vorläufer zur "Herr der Ringe"-Trilogie. Steveker ist Expertin für englischsprachige Fantasyliteratur und forscht aktuell für einen Aufsatz über den "Hobbit". In Österreich soll der Film am 12. Dezember in die Kinos kommen.

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