Oscar 2013

Österreich-Fieber in den USA

26.02.2013

Jubel über Oscar-Coup - Waltz & Haneke als Stars in Übersee.
 

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© Matt Sayles/Invision/AP
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Christoph Waltz (56) war „einfach der Beste“, jubelte die Los Angeles Times nach seinem Oscar Nr. 2 über seine Rolle als Kopfgeldjäger in Quentin Tarantinos Django Unchained: „Der herausragende Waltz brachte uns zum Lachen, rührte uns zu Tränen und zeigte eine neue Seite des dunklen Sklavenkapitels“, so das Blatt. Waltz, längst Medienstar, kam gleich nach den Partys ins TV-Studio der Talkshow Live With Kelly and Michael: Seinen zweiten Oscar wolle er neben den ersten stellen, sagt er selbstbewusst.

Der Wiener kann sich dazu als Doppel-Oscar-Star auf noch höhere Gagen freuen. Im Schnitt steigt nach einem Oscar-Sieg die Gage auf über eine Million Dollar. In seinem nächsten Filmprojekt spielt er Michail Gorbatschow im Geschichtsdrama Reykjavik.

Hanekes kompromissloser Stil wird in L. A. gewürdigt
Der stille Meisterfilmer Michael Haneke (70) begeisterte die Branche mit seinem Erfolg trotz des Verzichts auf kommerzielle Zugeständnisse. Der Hollywood Reporter schrieb vor der Verleihung sogar, dass Haneke den Oscar als bester Regisseur und Amour als bester Film verdient hätte. Das Blatt staunt auch über den „außergewöhnliche Pool an Talenten in Österreich“. Durch den Oscar-Coup wurde Amour auch zum kommerziellen Erfolg, spielte 18 Millionen Dollar ein.

„Wir sind hier enorm anerkannt“, so Amour-Produzent Veit Heiduschka zu ÖSTERREICH. Und er sieht weitere Erfolge in Hollywood: „Wir sind Wiederholungstäter, wir kommen wieder …“

Waltz: Jetzt spielt er Gorbatschow
Schon seit seinem ersten Oscar kann sich Christoph Waltz die Angebote aussuchen, jetzt bringt die zweite Goldstatue einen neuen Karriereschub: Der Wiener spielt in dem Politdrama Reykjavik Ex-Sowjet-Führer Michail Gorbatschow und verhandelt mit Michael Douglas (als Ronald Reagan) über Atomwaffen. Noch heuer kommt Waltz ins Kino als Stimme im Animationsfilm Epic, im SciFi-Film The Zero Theorem spielt er ein Computergenie.

Haneke: Jetzt Sprung nach Hollywood?
Die Filmmetropole ist nicht seine Welt, doch einen Sprung nach Hollywood wollte der Meisterfilmer gegenüber ÖSTERREICH nicht ganz ausschließen: „Wenn es ein Projekt ist, das mich fasziniert und wo alles stimmt, kann ich mir das vorstellen.“ Während der Oscar-Feierlichkeiten wären jedenfalls bereits „viele Angebote“ herangetragen worden, bestätigt Produzent Veit Heiduschka. Zunächst freut sich Haneke aber über die Regie seiner Oper Cosi fan tutte in Madrid und will in Ruhe über neue Filmprojekte nachdenken.

VIDEO: So lästert Waltz in einer US-Talkshow über die Deutschen

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