52. Viennale

Retrospektive zu John Ford

14.10.2014

Filmmuseum zeigt knapp 50 Filme des legendären US-Regisseurs.

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© viennale.at
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Am Donnerstag und damit bereits eine Woche vor Beginn der Viennale startet die traditionell begleitende Retrospektive im Österreichischen Filmmuseum - und diese könnte in diesem Jahr nicht prominenter angelegt sein. John Ford ist nicht nur der einzige Filmemacher, der vier Regie-Oscars erhielt, er steht auch wie kein anderer stellvertretend für das amerikanische Kino - mit Einflüssen bis heute.

50 Beiträge aus 140 Filmen Gesamtwerk
Knapp 50 Beiträge seines insgesamt etwa 140 Filme umfassenden Werks stehen bis 30. November am Programm und zeigen Fords Schaffen aus allen Phasen, von der ersten eigenen Regiearbeit "Bucking Broadway" (1917) über seine Oscar-prämierten Filme wie "The Informer" (1935) oder "Früchte des Zorns" (1940) bis hin zu einer Unzahl von Western (von "Stagecoach" bis "Rio Grande"), für die er große Berühmtheit erlangte.

Auftakt mit Spätwerk
Den Auftakt der Schau bildet "The Sun Shines Bright" aus dem Jahr 1953, einem späteren Werk aus der über 50-jährigen Karriere und dem erklärten Lieblingsfilm von Ford, der sich laut Filmmuseum damals bereits "im Stadium scherzender Reife und serener Heiterkeit" befand. Ford habe sich in seiner Laufbahn an dem Projekt abgearbeitet, die Vereinigten Staaten von Amerika zu erzählen, wird im Programmtext erläutert - und das in einer zutiefst persönlichen wie populären Form.

Nicht Künstler, sondern Handwerker
Der Regisseur, der privat an einem schweren Alkoholproblem litt, war in der Arbeit ein Perfektionist, sah sich als Handwerker und nicht als Künstler, machte den B-Movie-Schauspieler John Wayne zum großen Star und prägte das US-Kino wie kein anderer. Steven Spielberg und Orson Welles waren bei weitem nicht die einzigen, die Ford als wesentlichen Einfluss nannten. Und Peter Bogdanovich widmete ihm 1971 ein ausführliches Porträt, das ebenfalls in der Retro zu sehen ist.

Bilder einer Nation
Seine Relevanz heute ist nicht nur aus filmhistorischer Sicht unbestritten: Ford schuf "Bilder einer Nation, in denen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft überlagern" und sei, so das Filmmuseum, in seinem ständigen Ausloten von Zivilisation und Demokratie "so zeitlos wie aktuell". Dieser so zentrale Bezugspunkt des US-Kinos lässt sich nun in Wien ausführlich entdecken - und das schon vor Viennale-Start am 23. Oktober.


 
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