70. Filmfestspiele Venedig

Oscar-Star Waltz als Hacker enttarnt

02.09.2013


In Terry Gilliams "The Zero Theorem" - Starker Applaus bei Pressevorführung.

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© zero theorem / telemünchen
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 Eine dystopische Welt, bunte Kostüme, schräge Kamerawinkel und ein Look wie in den 1980er Jahren: "The Zero Theorem" ist unverkennbar ein Film von US-Regisseur Terry Gilliam, der einst mit "Brazil" (1985) oder "12 Monkeys" (1995) bereits düster-surreale Zukunftsvisionen schuf. In seinem neuen Film, der am 2. September im Wettbewerb der 70. Filmfestspiele von Venedig erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, spielt der Österreicher Christoph Waltz mit kahlem Kopf die Hauptrolle eines soziophoben Hackers auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Oscar-Star mit leichter Störung
Waltz ist beinahe in jeder Einstellung des Films zu sehen, teilweise auch nackt, und spricht durchwegs im majestätischen Plural. Als Computergenie Qohen Leth vermeidet er jeglichen Kontakt zur Außenwelt und überzeugt auch das alles kontrollierende Management - Matt Damon im Chamäleonanzug und mit weißen Haaren -, dass er besser von zu Hause aus arbeitet. Dieses Zuhause ist eine alte Kirche, statt eines Kopfes trägt die Jesusfigur am Kreuz allerdings eine Überwachungskamera - im Fokus stets Leth, der mit speziellen Programmen zu beweisen versucht, dass das Leben keinen Sinn hat (das "Zero Theorem").

Erste Kritik positiv
Von der Presse wurde der Film am Vormittag mit starkem Applaus aufgenommen, zahlreiche Lacher ernteten surreale Details wie eine elektronische Pizzaschachtel, das Therapieprogramm (mit Tilda Swinton als Psychologin) oder die Internet-Pornoseite, deren Model Bainsley (Melanie Thierry) dem menschenscheuen Hacker zumindest virtuell den Kopf verdreht. Für Venedig musste sich Christoph Waltz allerdings entschuldigen, da er derzeit bei Dreharbeiten weilt. Auch Damon und Swinton sind für die Pressekonferenz mit Terry Gilliam nicht angekündigt.
 

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© oe24.at

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