Hochkarätige Spannung

Thriller-Drama: "Sag nicht, wer du bist"

01.09.2014

Das neue Werk von Xavier Dolan ist ein Thriller der alten Schule.

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© Kool Filmverleih
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Xavier Dolan ist gerade einmal 25 Jahre jung und wenn es etwas gibt, worin er sogar noch mehr Talent hat, als als Schauspieler, dann als Regisseur und Filmproduzent. Auch bei seinem neuesten Meisterwerk, dem Thriller "Sag nicht, wer du bist", fungiert der Frankokanadier wieder als Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur in Personalunion. Alle drei Aufgaben meistert er grandios.

Düstere Vorkommnisse
Der Film selbst beginnt traurig, aber harmlos. Tom (Xavier Dolan) kommt zur Beerdigung seines Lovers Guillaume aufs Land. Niemand erwartet ihn. Die Mutter (Lise Roy) des Toten weiß nichts von dessen sexueller Orientierung. Der Bruder Francis (Pierre-Yves Cardinal) will, dass es genau so bleibt und erzwingt Toms Schweigen sogar mit Prügel. Trotzdem fühlen sich die beiden auf merkwürdige Weise zueinander hingezogen.

Schnell wird klar, das irgendetwas hier absolut nicht stimmt. Auf der Beerdigung sind kaum Menschen, Francis wird von den anderen Dorfbewohnern gemieden und Tom verfällt dem verrohten Bruder seines toten Geliebten trotz dessen Brutalität immer mehr. Der Beginn einer mörderischen Story rund um dunkle Begierden.

Großes Vorbild Alfred Hitchcock
Der Film fesselt allein schon durch die ungemein spannungsgeladene Story. Hinzu kommt die faszinierende Erzählweise. Um das große Vorbild von Dolan in punkto Stringenz und filmischem Erzählstil auszumachen, muss man gar kein großer Cineast sein. Es ist nämlich offensichtlich Alfred Hitchcock. Und der Altmeister hätte wohl seine Freude mit "Sag nicht, wer du bist". Dolan baut nicht auf krude Zurschaustellung offener Gewalt, sondern auf die Fantasie des Publikums.

Infos
Sag nicht, wer du bist
Originaltitel: Tom à la ferme
F/CAN 2013
Regie: Xavier Dolan
Darsteller: Xavier Dolan, Pierre-Yves Cardinal, Lise Roy, Evelyne Brochu
Kinostart Österreich: 4. September 2014

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