"Inside Wikileaks"

Wikileaks-Film startet in den Kinos

25.10.2013

Benedict Cumberbatch und Daniel Brühl überzeugenden als Duo in Wikileaks-Film.

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© constantinfilm.at
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Die spannende Geschichte über WikiLeaks-Gründer Julian Assange und seinen Partner Daniel Domscheit-Berg startet ab 1. November nun auch in den Österreichischen Kinos. Mit coolen Schnitten, flotten Kameas in Dauerreißschwenks und mit durchs Bild fliegenden Inserts, präsentiert sich "Inside WikiLeaks: Die fünfte Gewalt" mit Benedict Cumberbatch als Julian Assange und Daniel Brühl als Daniel Domscheit-Berg in den Hauptrollen.

Spannende Aufdeckergeschichte
Der Deutsche Daniel Domscheit-Berg (Daniel Brühl) entwickelt sich zum engsten Vertrauten von Julian Assange (Benedict Cumberbatch) und mit ihm gemeinsam die Enthüllungsseite WikiLeaks. Mit ihrer als Plattform gedachten Website für Informanten, die anonym geheime Daten veröffentlichen wollen, hoffen sie, gesellschaftliche Missstände und Korruption aufzudecken. Die Gründer werden damit bald zu ebenso gefürchteten wie umjubelten Aktivisten. Zum Bruch zwischen den beiden kommt es allerdings, als ihnen der große Fund geheimer US-Dokumente zugetragen wird. Die Frage, ob man bei der Veröffentlichung geheimer Dokumenten auch die Klarnamen von Betroffenen veröffentlichen darf, obgleich dies deren Sicherheit gefährdet, entzweit die einstigen Mitstreiter.

Wahre Geschichte?
Der digitale Thriller basiert auf dem Aufdeckerbuch "Inside WikiLeaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt" von Domscheit-Berg, das 2011 Assange als egomanischen Maniac zeichnete. Dieser Sicht folgt der Film nun, wenn Cumberbatch Assange kongenial mit dessen charakteristischer Mimik aus bekifft und hoch konzentriert spielt und dabei immer wieder auch frappant an seine Paraderolle des "Sherlock" erinnert. Dieser Assange ist sensibel und hochintelligent, jedoch aus Kindheitstagen traumatisiert und kann sowohl charmanter Frauenheld wie unterkühlt-kalkulierender Aktivist sein. Assange selbst ist mit dem Film nicht zufrieden und sieht die Darstellung seiner Person als nicht der Wirklichkeit entsprchend an.

Keine moralische Festlegung
Der Film schafft eine gewisse Differenzierung in der Frage zu wahren, mit welcher Taktik man sich moralischer verhält, welche der beiden Hauptfiguren den größeren Verdienst am Erfolg von WikiLeaks hat. Ist die Aufdeckerarbeit wert, die eigene Beziehung zu opfern? Ist die Mission tatsächlich größer als die an ihr Beteiligten, oder geht es letztlich doch um die Befriedigung des eigenen Geltungsbewusstseins? Verpackt ist dieses Psychoduell zweier IT-Experten allerdings in einen exaltierten Rahmen, in dem die Beteiligten narrativ relativ unmotiviert auf ein munteres Städtehüpfen von Berlin nach Island, von Belgien nach Kenia, von Zürich nach Washington geschickt und gleichsam dem Dauerbeschuss von Inserts, Credits und Textüberblendungen ausgesetzt werden. Sehenswert ist der Film aber trotzdem auf jeden Fall!

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