Nachtkritik

Eine Sex-Imitation ohne Erotik

02.08.2010

Alban Bergs 'Lulu'-Inszenierung hatte in Salzburg Festspielpremiere.

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© APA/BARBARA GINDL
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Griff zum und in den Hosenschlitz, viel Beinarbeit und Unterleibs-Akrobatik: So sieht Regisseurin Vera Nemirova die erotische Wirkung der Lulu in Alban Bergs Oper. Auch sonst steckt die Produktion voller Missverständnisse.

Die Felsenreitschule ist akustisch und technisch für das Stück ungeeignet. Die Arkaden sind verdeckt von den riesenhaften Bildtafeln und Vorhängen des Daniel Richter. Erkennbare Schauplätze gibt’s kaum. Die Society-Szene des letzten Aktes wird im Zuschauerraum gespielt, denn Bankgeschäfte sind für uns alle derzeit aktuell. Jack the Ripper mordet Lulu im Winterwald. Patricia Petibon singt perfekt, ist jedoch selten verständlich. Dirigent Marc Albrecht ist ein tüchtiger Sachwalter der Musik, kein Animator. Eine insgesamt enttäuschende Premiere.

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