Erotische Bilder

Araki und Teller im OstLicht

03.04.2014

Fotografen treten in "Araki Teller Teller Araki" in  künstlerischen Dialog.

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Zwei "Geschichtenerzähler" und bedeutende Fotografen der Gegenwart treten in der Wiener Fotogalerie OstLicht erstmals in einen künstlerischen Dialog: Der Japaner Nobuyoshi Araki und der Deutsche Juergen Teller haben für die gemeinsame, von WestLicht-Gründer Peter Coeln initiierte und von Ex-Kunsthallen-Direktor Gerald Matt kuratierte Schau "Araki Teller Teller Araki" neue Arbeiten geschaffen.

Unnstillbarer Hunger nach Bildern  
"Künstlerische Radikalität" und ein "nahezu unstillbarer Hunger nach Bildern als Instrument ihrer persönlichen Welterfahrung" verbindet Araki und Teller, die laut Ankündigung gleichermaßen ein "elementares Interesse" an den "seelischen und körperlichen Ambivalenzen der menschlichen Existenz" teilen. Gemeinsam haben die Fotografen für die heute, Donnerstag, in Anwesenheit von Teller eröffnende Ausstellung auch ein gemeinsames Künstlerbuch (Verlag eyesencia) mit mehr als 300, teilweise erstmals im OstLicht zu sehende Fotografien gestaltet.

Araki bringt Paradies nach Wien
 Araki ist auf der Wand und auf Papier mit Arbeiten aus seiner aktuellen Serie "Paradise", seinem Lebensprojekt "Someone's Wife" und vor allem seines seit 2012 laufenden visuellen Tagebuchs "Last by Leica" vertreten. Mit der letzten von Leica produzierten Analog-Kamera beendet der in Tokio geborene Fotograf damit seine in den 80er Jahren begonnene "Life by Leica"-Reihe, indem er mit distinkter Handschrift seine Eindrücke zu einem berührenden Kommentar über sein Leben verdichtet. Wuchernde japanische Häuserlandschaften, Wolkenformationen oder junge Frauen sind ebenso Motive wie der 73-Jährige selbst, der sich nach einem Schlaganfall und dem Verlust des Lichts seines rechten Auges im Krankenhaus-Spiegel aufnahm.

Schwarzweiß-Fotografien   
Araki selbst findet sich auch in ironischer Pose in einem Foto Juergen Tellers, der den persönlichen Schwarzweiß-Fotografien seines von ihm verehrten Kollegen den eigenen, neuen Werkkomplexx "Woo!" gegenüberstellt. Schauspieler Lars Eidinger im Kleid unter Wasser, Teller und Kollegen mit nackten Oberkörpern beim "Betriebsausflug": Der 50-Jährige, der sich einst in London einen Namen als Fotograf der Grunge-Bewegung und später in der Kunst- und Modefotografie machte, "lässt uns mit seinen Arbeiten an seinem Leben teilhaben", so der Text zur Schau, und zeigt viele Bilder seiner im Londoner ICA entstandenen Fotocollage erstmals als Prints in Wien. Mit der ergänzenden Serie "Irene im Wald" (2012) schlägt auch Teller ruhigere Töne an und porträtiert seine Familie und die bayerische Heimat.

Info
"Araki Teller Teller Araki". 4. April bis 25. Mai. OstLicht, Absberggasse 27, 1100 Wien. Mi-So 12-18 Uhr. Eröffnung heute um 19 Uhr in Anwesenheit von Juergen Teller. www.ostlicht.at

 

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