Biennale

"Gemetzel" mit Christoph Waltz

01.09.2011

Ovationen für Christoph Waltz und Kate Winslet in „Der Gott des Gemetzels“.

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© Getty/ Wire Image
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Der Regisseur blieb daheim. Roman Polanski hat seit seiner Verhaftung 2009 in der Schweiz keine Lust mehr, Frankreich zu verlassen. So erfuhr er nur aus der Ferne, welch rasende Begeisterung sein Film Der Gott des Gemetzels in Venedig auslöste.

Polanski gelang der sauschwere Versuch, aus einem Bühnenstück große Kino-Magie zu destillieren. Die verbale und handgreifliche Zimmerschlacht zweier Ehepaare, die wegen eines Streits ihrer Söhne aneinandergeraten, wird auf der Leinwand zum grotesk-komischen gemischten Doppel.

Neben Kate Winslet, Jodie Foster und John C. Reilly hat der Wiener Christoph Waltz riesigen Anteil am Gelingen der Farce. Er spielt einen großmäuligen Konzern-Stippenzieher mit Mir-gehört-die-Welt-Attitüde. Waltz in Venedig: „Als das Angebot kam, stand für mich natürlich gleich fest, dass ich mitmachen würde. Ich liebe die Stücke von Yasmina Reza. Und bei der Arbeit lernte ich dann Roman Polanski bewundern. Wir drehten ja auf engstem Raum in einem Apartment, das noch dazu mit Ausrüstung und Crew vollgestopft war. Doch Polanski hat einen quasi mikroskopischen Arbeitsstil, voller Präzision und Detailgenauigkeit.“

Pure Hysterie
Der Gott des Gemetzels läuft am 25. November bei uns an. Dann wird man auch eine Szene bewundern können, die Winslet bis heute zum Lachen bringt – sie musste sich vor der Kamera übergeben. Winslet: „Als wir das drehten, waren wir völlig hinüber vor Lachen. Das Zeug, das ich ausspuckte, wurde nach Polanskis Rezept gemischt, mit viel Banane drin. Es war ein Tag voll purer Hysterie.“

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